Samstag, 1. Oktober 2022
Casey Neistat und seine Familie sind nach zwei Jahren von Los Angeles wieder nach New York zurückgezogen. Seitdem postet er wieder etwas regelmäßiger seine Vlogs auf YouTube. Sein neuestes Posting erinnerte mich sehr deutlich daran, wieso die Videolektion zum Schnitt in seiner Filmschule (1, 2) die mit Abstand längste war. Der Inhalt des Videos ist interessant, ja, aber was es für mich so sehenswert gemacht hat, war eben der Schnitt.
Ich musste auch wieder an meinen Film übers Essen denken, dessen Text seit Monaten fertig ist, aber über dessen Bebilderung ich immer noch nachdenke. Gestern sprach ich mit F. darüber, weil ich mich fragte, ob wir nicht durch Chef’s Table und tausend Pizza-Hut-Werbungen völlig übersättigt (haha) mit Hochglanzbildern von Hochglanzzutaten sind und was ich überhaupt noch Neues zu sagen hätte und das mit meinen völlig beschränkten Möglichkeiten. F. meinte: „Denk nicht in den Beschränkungen, sondern geh andersrum ran: Was würdest du zeigen, wenn Geld und Ausrüstung keine Rolle spielen?“ Daraus entwickelte sich der Gedanke, eben nicht in den Hochglanzbildern zu bleiben, die ja eh nicht meine sind, sondern Bilder zu entwickeln, die genau das sind: meine. Was sehe ich vor meinem inneren Auge, wenn ich über meine Esserfahrungen nachdenke?
Ich denke weiter. Das dauert noch, bis der Film jemals fertig wird. Aber es war schön, mich mit jemandem auszutauschen, dessen Erfahrungen andere sind. Wie immer und bei jedem Thema.