Mittwoch, 11. Januar 2023 – Solooboe
(das wollte ich einfach mal getippt sehen)
F. und ich waren mal wieder in der Isarphilharmonie. Ich freute mich auf Webern, Strauss und Sibelius, vor allem auf Strauss, weil es ein Oboenkonzert mit Solist war. Ich glaube, ich habe Oboe noch nie als Soloinstrument wahrgenommen.
Der Abend rauschte leider ein bisschen an mir vorbei. Weberns „Sechs Stücke für Orchester“ riefen bei der Uraufführung 1913 in Wien laut des netterweise online stehenden Programmhefts zwar Tumulte hervor, aber heute nickt man das halt nur noch ab, da hat man schon Sperrigeres gehört. Für mich interessant zu sehen: dass sich selbst Orchestermitglieder, die gerade nicht spielen, die Ohren zuhalten, weil sie direkt neben den lärmenden Percussionisten sitzen. Gerade zum Ende des 4. Satzes (?) war es schön laut. Also schön für mich in Reihe 17.
Auch Strauss’ „Konzert für Oboe und kleines Orchester“ war bemerkenswert arm an Höhepunkten, aber ich fand es spannend, einem Oboisten mal genauer bei der Arbeit zuschauen zu können. Solist Andrey Godik, in Russland geboren, widmete seine Zugabe sichtbar bewegt den Menschen in der Ukraine. Und ich überlege seitdem, was zum Henker diese Zugabe war und googele seit gestern „bekanntes Streichquartett“ mit allen mir einfallenden Komponisten. Mag die SZ bitte mal die Konzertbesprechung veröffentlichen, damit ich wieder schlafen kann?
Zu Sibelius’ „Lemminkäinen Suite“ kann ich auch nur Unqualifiziertes sagen, daher lasse ich das mal. Vielleicht noch als Anmerkung: Mit Susanna Mälkki stand eine Frau am Pult, was ja leider immer noch eher ungewöhnlich ist.
Es ist grunsätzlich schön, im Konzert zu sitzen und neue Musik zu hören, aber gestern konnte mich leider nichts so recht mitnehmen. Muss es ja auch nicht. Ich höre mir das alles nochmal entspannt auf YouTube an, vielleicht sogar in meinem Barbie-pinken Blazer, den ich gestern endlich mal länger ausführen konnte.