Montag, 30. Januar 2023 – In den Bergen
Gestern war mein erster Arbeitstag im Lenbachhaus. Allerdings ging ich nicht zum wunderschönen Goldklotz am Königsplatz, wo ich – wie üblich – eine Tour erwartete, da ist dein Schreibtisch, da ist die Kaffeemaschine, da ist das Klo.
Stattdessen fuhr mit der U-Bahn zu bis einer bestimmten Haltestelle, von wo meine Chefin eine Praktikantin und mich mit dem Auto abholte; es ging ins Bildungshaus Achatswies – oder wie ich es bei der Fahrt durchs schneebestäubte Bayern ausdrückte: 😮. Wir fuhren außerdem über die Mangfallbrücke (hach) und den Irschenberg (HACH!). Ich als norddeutsches Flachlandkind finde ja einiges anstrengend an Bayern (CSU, unverständlicher Dialekt, komische Franzbrötchen), aber Berge können sie hier.
Ich stellte alle Fragen, die ich eigentlich erst während der zweitätigen Klausur stellen wollte, schon auf der Fahrt und war daher schon ein bisschen besser vorbereitet. Danach erlebte ich mit drei weiteren Kolleginnen einen Acht-Stunden-Crashkurs in Museumsmarketing, Ausstellungsvorbereitung, Selbstbild des Hauses, Zielgruppen und was man für sie machen könnte – und fühlte mich, als wäre ich schon Monate dabei. Ich hatte in den letzten Jahren doch mehr Ausstellungen angeschaut als ich auf Kommando hätte aufzählen können (danke, kleiner halbtoter Podcast), Werbung kann ich, Kunst kann ich auch (meistens), und daher konnte ich schon einen Hauch mitarbeiten, was sich sehr gut angefühlt hat.
Mein Kopf ist supervoll und heute geht’s in die zweite Runde. Vielleicht erzählt mir morgen jemand, wo mein Schreibtisch ist. Bis dahin gucke ich noch bei jeder Gelegenheit aus dem Fenster und freue mich schon auf die Rückfahrt, wo ich wieder mit offenem Mund rumsitzen werde.