Was schön war, KW 26: erneut viel Kunst
Montag war das letzte Seminar im Sommersemester. Ich bekam gutes Feedback von den Studis, und die wenigen Kritikpunkte, die angesprochen wurden, hatte ich mir selbst auch schon notiert. Auf ein Neues im WS 23/24.
Wir waren deutlich vor der geplanten Zeit fertig, ich hatte die Dauer der Studireferate plus Diskussion total falsch eingeschätzt, weswegen ich nun die Möglichkeit hatte, noch drei Stunden in Düsseldorf bei 26 Grad rumzuhängen (zu kurz, um wirklich was zu unternehmen, zu lang, um nichts zu unternehmen) oder einfach einen früheren Zug zu buchen. Da ich an diesem Seminar quasi eh nichts verdiene bzw. das Geld fast komplett für Züge und Hotels draufging, dachte ich, jetzt isses auch egal, buchte einen früheren Zug, saß dann fast alleine im Waggon, der wunderbar klimatisiert war und pünktlich mit dem Restzug in München ankam. Alles richtig gemacht.
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Am Dienstag wurde unsere neue Ausstellung „Fragment of an Infinite Discourse“ eröffnet. In einer der Reden wurde die Autobiografie von Galerist Jörg Johnen erwähnt und empfohlen, dessen großzügige Schenkung ans Haus Grundstock der Ausstellung ist. Und da ich ja gerne auf Buchtipps von schlauen Menschen reagiere, habe ich das Buch gekauft und gelesen und gebe den Tipp gerne weiter. Der Klappentext sinngemäß: Man erfährt viel über die Entwicklung von Kunst und dem Geschäft mit Kunst seit den 1970er Jahren in der Bundesrepublik, aber auch, wie man in dieser Zeit als schwuler Mann aufwächst.
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Frittierter Tofu mit Zitronengras und Chili, nach Katharina Seisers „Immer schon vegan“.
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Freitag führte ich die philippinisch-kalifornische Verwandtschaft von F., die seit fast vier Wochen in der Gegend ist, zunächst durch den Blauen Reiter und dann durch „Leben? oder Theater?“. Die Werke von Charlotte Salomon funktionierten eindeutig besser, jedenfalls wurde mehr nachgefagt und länger stehengeblieben. Hätte ich nicht gedacht, hat mich aber sehr gefreut.
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Abends saß ich mit F. erneut im Lenbachhaus und sah die erste Präsentation des Projekts „The Broken Pitcher“. Davor gab es eine Diskussion mit Mietaktivisten in „the capital of unaffordable rent“, wie unsere Kuratorin es ausdrückte (ich hoffe, ich habe mir das Adjektiv richtig gemerkt, beim Rest bin ich mir sicher). In der Diskussion ging es um andere Wohnformen als die, die wir als „normal“ empfinden, um die Auswüchse des kapitalistischen Systems, das Hypotheken schlicht weiterverkauft, bis die Schuldner*innen keine Ansprechpartner mehr haben, und ähnlich gute Laune erzeugende Dinge. Ich lernte das Sprichwort „Der Satte glaubt dem Hungrigen nicht“ kennen und finde, dass es gerade auf sehr vieles passt, was mich ängstigt.
„The Broken Pitcher“ läuft noch an den drei kommenden Freitagen, jedesmal mit einem anderen Begleitprogramm. Ich empfehle einen Besuch, der Eintritt ist frei.
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Kaum eine Woche ohne Frühlingszwiebelfladen, gehen halt immer.
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Habe nicht nur das Buch von Jörg Johnen durchgelesen, sondern in den letzten Wochen auch noch „The Green Road“ von Anne Enright (mochte ich sehr, auf Deutsch „Rosaleens Fest“), „Hunts in Dreams“ von Tom Drury (mochte ich weniger, die letzten 30 Seiten nur noch überflogen) und „Jerusalem on the Amstel“ von Lipika Pelham. Das war großartig: viel gelernt über die „Nação“, eine Gruppe jüdischer Einwander*innen aus Spanien und Portugal, die in Amsterdam das Goldene Zeitalter mitbegründeten. Die portugiesische Synagoge haben F. und ich beim letzten Besuch besichtigt, aber nach dem Buch muss ich dringend nochmal hin. Schließlich weiß ich jetzt, dass es eine Stunde dauert, die 1000 Kerzen der Leuchter per Hand anzuzünden.
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Ich muss mein Mehl verbrauchen, es hilft ja nichts.