Tagebuch Freitag, 4. August 2023 – Zooming

Ein sehr motivierendes Gespräch per Zoom gehabt, aus dem hoffentlich mehr wird. In natürlich total unrelated news: Ich wühle mich gerade durch Forschungsanträge der DFG.

Das war der letzte Termin der ersten Urlaubswoche, weswegen sich auch gestern erstmals ein Urlaubsgefühl einstellte. Ich nutzte das total aus und vergammelte auf dem Sofa zwischen alten Serienfolgen, neuen Büchern und Schokolade.

Ich rewatche gerade „The Good Fight“, nachdem ich in den vergangenen Monaten „The Good Wife“ erneut angesehen habe. „Fight“ ist immer noch toll, aber was mir damals bei der ursprünglichen Ausstrahlung so gut getan hat – der offensive Kampf gegen Trump und alle damit verbundenen Dämlichkeiten –, geht mir heute auf den Zeiger, weil der Scheiß halt immer noch nicht vorbei ist. Ich muss mich wohl wieder in schnuffige Sitcoms ohne jeden Realitätsbezug flüchten.

(Aus der Folge S02E07, „Day 450“ von 2018.)

Aus der Reihe „Dinge, die AUCH NOCH NICHT vorbei sind“: Das NS-Dokuzentrum in München hat gestern ein neues Storytelling (eigene Formulierung auf Insta) veröffentlich: „Wichtiger als unser Leben“. Das Untergrundarchiv des Warschauer Ghettos.

Mehr zum Ringelblum-Archiv bei der BPB, bei Yad Vashem oder der Wikipedia. Kann man ja nicht oft genug verlinken.

Auch darüber haben wir gestern kurz im Zoom gesprochen: wie man trotz aller Betroffenheit die Distanz zur eigenen Forschung behält und gleichzeitig, wie man sich diese wichtige Betroffenheit erhält, ohne komplett irre zu werden. Meine Gesprächspartnerin erwähnte eine Studie, die ich gerade nicht finde, aber ich habe mir das hier ergoogelt: „‘We too find it difficult’: A consideration of site-based Holocaust education as emotional labour“. Hier geht es um Lehrende, die in KZ-Gedenkstätten arbeiten, was aus meiner Laiensicht noch eine Ecke anstrengender ist als sich wie ich durch die ganze NS-Literatur bzw. dementsprechende Archivstücke zu wühlen. Und das ist schon anstrengend genug.

Urlaubsfeelings damit schön selbst ruiniert. Schon ist der Kopf wieder beim Arbeitsthema.