Montag, 15. Januar 2024 – Feedback und Freude

In der letzten Sitzung meines Kurses hole ich mir gerne Feedback von den Studis, wie auch in Kurzfassung am Ende jeder Stunde.

Die Kurzfassung ist meine sogenannte Emo-Folie, auf der zwei Fragen stehen. Erstens: „Wie geht es Ihnen gerade?“ Müde, motiviert, hungrig …? Meist kommt da nur „gut“, aber das ist ja auch schon was. Und zweitens: „Was haben Sie heute gelernt? IN ZWEI SÄTZEN!“ Das klappt nie, Studis können sich nie kurz fassen, aber ich versuche es immer wieder, denn genau das will ich ihnen ja unter anderem beibringen: sich kurz zu fassen. Die Forschungsfrage in einen Satz zu kriegen anstatt in einen Absatz. Die Forschung möglichst knapp und präzise auf den Punkt zu bringen anstatt zwei Seiten dafür zu verschwenden. Generell: weniger Schwafel, mehr Substanz. Aber ich glaube, die Uni bringt den Schwafel erst so richtig hervor; alle wollen auf einmal irre klug klingen und blubbern nur rum. Damit meine ich nicht meine Studis, sondern alle, mich eingeschlossen. Man gerät halt gerne ins Plaudern, das auf Konferenzen im Klassiker gipfelt: „This is more a comment than a question“, wo man geistig entspannt abschalten kann, denn nach sowas kommt Schwafel, hundertpro.

Die gestrige Kritik fand ich sehr gut und für mich äußerst angenehm, denn ich bekam mehrfach zu hören, dass gewisse Unterrichtsinhalte schon gewirkt hätten. Man liest anders, man schreibt anders, man geht anders an Texte heran, sowohl eigene als auch fremde. Das ist genau das, was ich erreichen wollte und das hat mich sehr gefreut.