Freitag, 9. Februar 2024 – Bonjour et bonne nuit
Duolingo hat ja die fiese Angewohnheit, dich dauernd an deinen heiligen Streak zu erinnern, den du bitte bloß nicht reißen lassen solltest, sonst Dürre, Komplikationen im Raum-Zeit-Kontinuum und Mundgeruch. Daher mache ich manchmal pflichtschuldig eine winzige Übung, nur um überhaupt etwas zu machen und dementsprechend brav einen weiteren Tag in der Statistik abzuhaken.
In den letzten Tagen hat mich die App beim Hebräischlernen allerdings doch mehr genervt als motiviert, ich schob die Übung bis abends im Bett vor mir her – und dort fiel mir ein, hey, du hattest dich doch 2015 oder so eigentlich mal für Französisch dort angemeldet. Kann ich die Sprache, die ich lerne, zwischendurch wechseln? Todesmutig auf die Trikolore geklickt – und seitdem rausche ich durch die kompletten Anfängerübungen en français, die ich quasi im Schlaf kann, was sich daher auch nicht ganz wie Schummeln anfühlt, sondern wie eine Bestätigung, dass doch ein bisschen was hängengeblieben ist von zwei oder drei Jahren Schulfranzösisch, einem VHS-Kurs und den zwei Semestern an der Uni in München. Na gut, wir sind noch auf dem Level „Guten Tag, Herr Dubois“ und „Gute Nacht, Sophie“ sowie „Die Mädchen essen einen roten Apfel“. Aber das ist trotzdem nett, diese Sätze auf Französisch in mein Handy zu radebrechen.
Jetzt muss ich nur noch die Motivation wiederfinden, wieder auf den Davidstern zu klicken, um dann wieder drei Minuten zu brauchen, um ein Wort zu entziffern, dessen Ãœbersetzung ich mal wieder vergessen habe.