The Village

The Village (Das Dorf) beschreibt das Leben in einem kleinen Dorf inmitten von Wäldern, die angeblich von Monstern bewohnt werden. Diese verhalten sich ruhig, solange die Dorfbewohner nicht in den Wald gehen. Aber eines Tages werden tote Tiere aufgefunden, und plötzlich schleichen auch rotgewandete Ungetüme durch das Dorf. Gibt es die Monster wirklich? Und wieso attackieren sie plötzlich die Einwohner?

Nach den ganzen miesen Kritiken war ich von The Village positiv überrascht. Klar hat der Film Plotlöcher, die gar nicht zu schließen sind, aber ich fand die gesamte Atmosphäre sehr zwingend. Und da man ja als gewiefter Shyamalan-Gucker immer schon ahnt, dass nichts so ist, wie es aussieht, habe ich natürlich auch den ganzen Film lang gegrübelt, was es denn nun mit den Monstern auf sich haben könnte. Auf die Lösung, die der Film anbietet, bin ich nicht gekommen, und es liegt nun an jedem Zuschauer selbst, ob er diese Lösung einfach hinnimmt oder sie komplett bescheuert findet.

Ich fand sie unglaubwürdig, aber für mich unerwartet und deswegen nicht ganz bescheuert. Mich hat der Film jedenfall überrascht; nicht nur mit dem Ende, sondern auch mit dem Auf und Ab des Gefühls der Sicherheit. Zuerst war ich der Meinung, es gebe die Ungeheuer nicht, sie seien nur eine Legende, um die Kinder vom Wald fernzuhalten. Aber dann laufen sie plötzlich durchs Dorf. Dann habe ich an sie geglaubt, nur um festzustellen, dass es sie doch nicht gibt. Und dann steht auf einmal doch eins vor mir, und ich muss wieder jede Lösung, die ich mir zurechtgelegt hatte, über den Haufen werfen. Und damit auch dieses wohlige Gefühl der Sicherheit und der Überlegenheit, weil ich ja weiß, wie der Film weitergeht. Denkste.

Daher fand ich The Village nicht ganz so übel. Die Farbigkeit von Gelb und Rot als Gut und Böse fand ich zwar ein bisschen überzogen, und ich habe den halben Film darüber nachgedacht, wieso ausgerechnet die Farbe von Liebe und Sexualität eine böse sein soll, aber nun gut. Immerhin hatten mich diese puritanischen Gedanken auf eine völlig falsche Fährte gelockt – ich war schon dabei, die Monster als böse Gedanken der Dorfbewohner anzunehmen und die gelben Kutten als Büßergewänder, aber mit der Interpretation habe ich ja netterweise total daneben gelegen. Die Musik von James Newton Howard hat bei mir wie bei The Sixth Sense auch gut funktioniert – immer wenn sie böse anfing zu fiepsen, habe ich entweder auf Schnellvorlauf geklickt oder den Ton ausgemacht, damit ich mich nicht erschrecke. Das einzige, was mich genervt hat, war die peinliche „Ich will auch mal im Bild sein“-Aktion vom Regisseur, den man so richtig schön lange als Spiegelbild genießen kann. Wenn schon mitspielen, dann bitte so subtil wie Hitchcock.

(Diese Egozentrik nehme ich übrigens auch Peter Jackson übel, den man in allen drei Teilen von Lord of the Rings mehr oder weniger gut erkennt, aber das gehört nicht hierher.)

7 Antworten:

  1. Hallo Anke,

    ich habe The Village im Kino gesehen und fand ihn auch nicht übel, die Spannung und unerwartete Ereignisse hielten sich den ganzen Film über.
    Auch den Gedanken, warum es das Village und die Saga der Unbeschreiblichen überhaupt gibt, fand ich sehr gut, auf diese Idee war ich nicht gekommen.
    Insgesamt ein Film mit einer überzeugenden Grundidee, vielen Überraschungen und guten Darstellern. Es war für mich ein kurzweiliges Vergnügen und für Freunde absolut empfehlenswert.

    Viele Grüße,
    pepperman

  2. Also komm, 80% der Leute die ich gefragt habe haben Shyamalan absolut nicht entdeckt – so offensichtlich fand ich das jetzt nicht. Ich hab mich im Kino jedenfalls sehr gefreut, als ich ihn entdeckt hab und find den Film seinen Vorgängern gegenüber fast ebenbürtig, auch wenn ich mich Signs mehr gegruselt habe und Sixth Sense die bessere Story hatte. Aber Unbreakable hat er auf jeden Fall geschlagen.

    Und baaaah, Ton aus oder vorspulen, wie kann man sich nur so das Filmambiente kaputt machen wenn man dazu noch ne Rezi schreibt *aufreg* … *g

  3. Ich bin halt ein Schisser. Und das da oben ist keine Rezension, sondern ein kurzer Eindruck. DVD ist ja schließlich kein Kino.

  4. hab den film im flieger gesehen (nach (gefühlten) 3462 stunden economyclass) und fand ihn grauenvoll langatmig, langweilig, langsam und dann völlig unbefriedigend.

    im in-board programm wurde der film angekündigt mit den worten, dass frau sigourney weaver angeblich alpträume nach dem lesen des drehbuchs gehabt hätte.

    bitte?

    was ist ihr denn bitte dann bei dem drehbuch von “copycat” passiert? wieder zur bettnässerin geworden?

    wie gesagt, ich war etwas angeschlagen und eigentlich gefallen mir im flieger nie irgendwelche filme. obwohl: wicker park kam danach, da hab ich am ende sogar geheult. (mag auch an der musik gelegen haben…)

    frau gröner: entspricht josh hartnett eigentlich Ihrem beuteschema?

  5. Rot ist, denke ich, nachdem ich 4 seiner Filme gesehen habe, bei S. nicht als das Böse eingsetzt, obwohl er diese Interpretation sicher händereibend erwartet.
    Bei Sixth Sense war es z.B. immer etwas rotes, das den Weg zu den Toten gezeigt hat (Luftballon, Türknauf,…).
    Die Monster warwen aber, so wie die Geister, aber nicht wirklich böse. Man hat aber Angst vor ihnen, weil sie nicht “dazugehören”. Sie wirken bedrohlich, rot zeigt bei S. auch oft auf etwas “wildes”, aber letztendlich ist es eine andere Welt oder eine, naja, emotionalere Kommunikation, die da vonstatten geht. Gerade dadurch daß dann ja ein “echtes” Monster auftaucht, erklärt er seine Farbe zu etwas bestimmenden.
    Was ich allerdings nicht mochte in dem Film war die eindeutige Message, daß man Behinderten nicht vertrauen kann und besser nicht in die Gemeinschaft integrieren sollte.

  6. Herr mo, Josh Hartnett muss erst noch erwachsen werden. Und selbst dann würde ich ihn nur schrecklich banal finden. (Der hat ja nicht mal Haare auf der Brust.)

  7. also z.b. bei alfie entpuppte sich die hey jude brust als völlig haarfrei, wenn ich mich recht entsinne. und dass der gute brad mit wollenen attributen auf dem pectoralis locken würde wäre mir auch neu!

    aber ich verstehe, der josh ist nicht Ihr ding. so sei es. gibt ja genug anderes hübsches männerfleisch…