To End All Wars
To End All Wars: Mit Kiefer. War eigentlich der einzige Grund, mir den Film aus der Videothek holen zu lassen. Ich wurde dann aber sehr überrascht von der emotionalen Power, mit der dieser Film mich dahingerafft hat.
Es geht um die wahre Geschichte von Ernest Gordon, der Ende des Zweiten Weltkriegs in japanische Gefangenschaft gerät und mit seinen Mithäftlingen eine Bahnlinie zwischen Burma und Thailand bauen muss. Vordergründig geht es also um Kriegsgefangenschaft, Entbehrungen, Folter. Was den Film aber so anrührend gemacht hat, ist der religiöse Unterton. Um ihre Würde zu behalten, etablieren die Männer eine Art Dschungeluniversität, in der die Studierten des Regiments dem Rest Philosophie, Literatur und Kunst beibringen. Dazu gibt es die so genannte Church without Walls, in der die christliche Lehre gepredigt wird. Das Lager teilt sich in Männer, die moralisch ihren Kriegsherren überlegen sind und auch die andere Wange hinhalten, wenn sie geschlagen werden, und den Männern, die auf blutige Rache oder Flucht sinnen.
Was mich beeindruckt hat, ist, dass das ganze kein Hollywoodschmonz ist, sondern eine wahre Begebenheit. Der Film geht auch recht sparsam mit den üblichen Tränendrüsenklischees um. Zum Schluss allerdings greift er auf denselben Kunstgriff wie Schindler’s List zurück: Der echte Ernest Gordon trifft über 50 Jahre nach Kriegsende den ehemaligen Ãœbersetzer Takashi Nagase wieder, dem einzigen Japaner im Lager, dem im Film Mitgefühl zugestanden wird. Beide hat das Erlebnis im Lager nachhaltig verändert, und beide haben ihr Leben danach Gott gewidmet: Gordon ist Pfarrer, Nagase Priester geworden.
Meines Wissens nach lief der Film hier noch gar nicht im Kino. Falls er noch starten sollte und ihr einen sehr bewegenden, menschlichen Film sehen wollt, dann wäre das mein Tipp. (Ja, und Kiefer ist ziemlich niedlich. Aber es spielen auch noch Robert Carlyle und zwei Schnuckels mit, deren Gesichter ich mir ab sofort merken werde: Mark Strong und (was für ein Name:) Ciarán McMenamin.
Der Film wurde gestern in der ARD gezeigt. Und während ich mir das Ende angesehen habe, habe ich an Dein Blog gedacht und überlegt, ob ich nicht hier schon eine Review gelesen hatte.
Katrin am 20. February 2005
Der Film zeigt den “Ernstfall” für den Christen: wenn alles gegen dich läuft, die Welt sich einen Dreck um deinen “Gott” schert, nur Mord und Menschenverachtung herrschen. Wie in dieser Situation Gott gegenwärtig werden kann, das wird bewegend gezeigt. Empfehle ich jedem religiös Suchenden (nicht nur Christen).
Armin am 20. February 2005