Schokoküchlein mit Himbeersauce (Bonustrack: Honig-Mohn- und Espressoparfait)

Mit dem Nachtisch habe ich am meisten gehadert. Der Rest des Menüs stand relativ schnell und wurde auch nur einmal umgeworfen (Beilagen beim Hauptgang), aber das Dessert war anstrengend.

Eigentlich wollte ich dieses Honig-Mohn-Parfait machen, das ich über die tolle Kochblogsuche von Fool for Food gefunden hatte, in der ich nach „Parfait“ gesucht hatte. Ich wollte ein Dessert, das ich gut vorbereiten konnte, weil ich wusste, dass mein Rücken das nicht mitmacht, acht Stunden zu kochen und dann noch gute Laune für die Gäste zu haben. Also Parfait: kann man am Abend vorher machen und gut ist.

Außerdem wollte ich nur Zeug anbieten, das ich vorher noch nie zubereitet hatte; ich lerne ja gerade, und das wissen auch alle Gäste. Aber dieses Honig-Mohn-Parfait hat sich so schmackig angehört, dass ich das Donnerstag abend mal flugs gezaubert habe. So flugs, dass wir es am selben Abend probieren konnten – und ich flugs entschieden habe, lieber das alternative Parfait – das Espressoparfait hier – zuzubereiten.

Mein Problem mit dem Honigparfait: Mir war der Edelkastanienhonig schlicht zu herb und dominant. Ich bin dann doch eher die memmige Rapshonigverzehrerin, und deswegen war das schon mal eine Note, die ich nicht so toll fand. Das hätte sich natürlich mit einem anderen Honig ändern lassen. Aber: Trotz ausdauerndem Rühren, bis aus dem Eierschlotz eine Creme geworden ist, ist der gesamte Mohn an den Boden der Form gesunken. Das wiederum hätte man beim Aufschneiden zwar total elegant als Absicht und „wegen der Optik, you know“ deklarieren können, aber jetzt gerade hatte ich einen Teil Parfait auf dem Teller, der mir zu herb war, und einen Teil, der nur aus schwarzen Bröckchen bestand. Aber, ein dickes positives Aber: Die Konsistenz vom Honigteil war fantastisch. Kein einziges Eiskriställchen, sehr cremig, sehr schmelzig, ganz toll. Wenn nur der Geschmack nicht so großmäulig gewesen wäre.

Also: demnächst ohne Mohn und mit anderem Honig nochmal machen. Für Samstag: Espressoparfait. Freitag morgen den Einkaufszettel geschrieben, bis Herr Krabbe mir dreist einen Link twitterte, der zu kleinen Schokoküchlein führt, die man gut vorbereiten kann, die in nicht mal zehn Minuten im Ofen fertig und die (ich sabbere gerade) innen noch flüssig sind.

Gut. Dann wäre das also auch geklärt.

Ich habe das Rezept aus der Effilee mal wieder etwas runtergedummt, bin aber mit den Mengenangaben überhaupt nicht einverstanden. Aus meiner schon verdoppelten Menge sind lauter Winzigküchlein rausgekommen, die mit vier, fünf Gabelhapsen weg waren. DESSERTS IN VIER, FÃœNF GABELHAPSEN SIND FOLTER. Also beim nächsten Mal: Menge vervierfachen. Now we’re talking. Hier erstmal die Menge von Samstag.

100 g gute, dunkle Schokolade mit 100 g guter, heller Butter schmelzen. Währenddessen zwei Eier und zwei Eigelbe mit einem gehäuften Esslöffel Zucker zu einer cremigen Masse aufschlagen. Mixer funktioniert super, kein Mensch muss das mit einem Schneebesen machen.

Die Schokoladenbuttermasse langsam in die Eiermasse unterrühren, zwei Teelöffel Mehl dazu und ab in die vier gefetteten Förmchen. Bei mir waren es schicke, frisch erworbene Edelstahltimbale, weil meine Souffleeförmchen mir zu groß erschienen.

Backofen auf 200° vorheizen und in ca. zehn, zwölf Minuten fertigbacken. Jedenfalls hat es bei mir so lange gedauert, weil die Förmchen ein paar Stunden lang im Kühlschrank standen. Wenn der Teig frisch ist, sind es laut Rezept ca. sechs Minuten. Die Oberfläche sollte nicht mehr glänzen, sondern wie ein Kuchen aussehen. Kurz auskühlen lassen, in der Zeit pürierte Himbeeren als Spiegel auf den Tellern verteilen, Kuchen stürzen, Puderzucker drüber, genießen. Und wie. (Mehr! Ich will mehr!)

schokokuechlein