Tagebuchbloggen 27./28.02.2010
Samstag Spinnennetz unter dem Esszimmerschrank weggesaugt. Dachte ich jedenfalls. Die Spinne scheint aber a) widerstandsfähig und b) rachsüchtig zu sein und ist daher ins Schlafzimmer umgezogen, wo sie mir direkt über meinem Kopf begegnete, als ich mich friedlich zur Ruhe betten wollte. Dank Altbaudecken und meinem geringem Körperwuchs (zumindest in die Höhe) ist in unserem Hause der Kerl fürs Spinnen-von-Decken-Saugen zuständig, worauf er gerade gegen Mitternacht nie so recht Lust hat, vor allem, wenn er lieber auf drei Sendern und zwei Computerbildschirmen gleichzeitig auf den Tsunami auf Hawaii wartet. Er hat trotzdem brav den Staubsauger aus der Kammer geholt, während ich meine Teddys in Sicherheit gebracht habe, die auch DIREKT IM KRISENGEBIET SASSEN, umgotteswillen. Ich traue Staubsaugern ja auch nie so recht, habe aber trotzdem gut geschlafen.
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Samstag abend gab’s the best broccoli of your life (danke an Elsa für den Link) mit Bratkartoffeln und geriebenen Mohrrüben.
Ich fand den Brokkoli leider alles andere als best of my life: Ich mochte zwar das Röstaroma und den Hauch Zitrone, aber – obwohl ich sonst auf alles Käse raufwerfen möchte, was irgendwie salzig ist – Parmesan auf Brokkoli hat mich überhaupt nicht überzeugt. Ich werde dem Zeug aber noch eine zweite Chance geben, nur mit Salz, Pfeffer, Öl und einem Hauch Zitrone, denn generell finde ich Gemüse vom Blech immer lecker, und bisher mochte ich Brokkoli auch fast ausschließlich in Suppenform, weil ich ihn immer zu matschig koche.
Der Kerl mochte allerdings genau das Röstaroma und die Zitrone nicht, aber dafür den Parmesan, und er hätte alles gerne etwas matschiger. Ich ahne, dass wir in Zukunft recht selten gemeinsam Brokkoli essen werden.
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Sonntag mittag habe ich gebacken. Sonntag abend habe ich gekocht. Zwischendrin habe ich gelesen und Tee getrunken und in den Regen gestarrt und Fußball geguckt und Rugby und mich sehr, sehr wohl in meiner Haut und auf meinem Sofa und an der Kerl’schen Brust und am Esstisch gefühlt.