Kram & Kitsch
Gestern bin ich direkt nach dem Fußballspiel beim Zappen auf Bayern III hängengeblieben, genauer gesagt bei Kunst & Krempel. In der Sendung kommen freundliche Menschen zu Fachleuten, die Ahnung haben von alten Musikinstrumenten, Uhren und Automaten. Die Fachleute inspizieren die Gegenstände, die ihnen von den freundlichen Menschen vorgelegt werden, erzählen ein wenig über die Geschichte und Ausführung und nennen zum Schluss – Sinn der ganzen Sendung – einen ungefähren Preis, den das Objekt bei einem Verkauf erzielen würde.
Die ganze Show dauerte leider nur 30 Minuten, denn ich hätte den Fachleuten gerne noch länger zugehört, wie sie über Kommodenuhren oder Taschensonnenuhren sprechen – zwei Uhrenarten, von denen ich bis dahin noch nicht mal wusste, dass sie existieren. Auch schön war die goldene Taschenuhr, die bei vollem Stunden„schlag“ ein Pärchen entblößte, das lustig kopulierte. O-Ton Fachmensch: „Die stammt aus einer Zeit, in der es noch keine Pornovideos gab und ist ungefähr drei- bis viertausend Euro wert. Aber die würde ich nicht verkaufen, da haben Sie doch persönlich viel mehr von.“
Nette Story mit der Pärchen-Uhr. Eine Frage aber zu der Taschen-Sonnenuhr: Wie funktioniert das? Hat die einen eingebauten Kompass?
guerogigante am 26. June 2005
Soweit ich mich erinnere, nicht. Die Jungs damals wussten anscheinend, wie man sie benutzen muss. Die Taschensonnenuhr bestand aus drei ineinanderliegenden Ringen, die man in bestimmten Winkeln zueinander aufstellen musste, damit man die Zeit ablesen konnte.
Anke am 27. June 2005
beim engländer läuft sowas ähnliches, aber dann den ganzen (samstag)nachmittag. das ist sehr schön
supatyp am 27. June 2005
es gibt auch eine Variante beim NDR: Lieb & Teuer, die meines Wissens Freitag abends um 18h15 laeuft – und die ich deswegen leider verpasse, weil ich mich dann meistens gerade im Landanflug auf Frankfurt befinde.
goerch am 27. June 2005
sind Sie stewardess?
supatyp am 27. June 2005
In Bayern hat die Sendung Kultcharakter, weil sie durch die Städte zieht und dann immer die bessere Gesellschaft mit ihren Schätzen anrückt. Jeder will natürlich mit seinen Familienschätzen ins Fernsehen, und den Eindruck haben, dass sie was irrsinnig Tolles haben. In der Altersstufe ab 50 und der Einkommensklasse über 100.000 dürften die eine beträchtliche Reichweite haben.
Don Alphonso am 27. June 2005