One Hour Photo
One Hour Photo: ziemlich nettes Regiedebüt von Videogott Mark Romanek über einen Angestellten eines Schnellfotoservices, der sich in die heile Welt der Leute fantasiert, die auf den Fotos sind, die er entwickelt.
Sehr stimmige Bilder, schöne Farbwechsel, die die einzelnen Welten, in denen der Film spielt, klarmachen (und zwar weniger platt als in Traffic) und dazu ein in seiner Unscheinbarkeit sehr überzeugender Robin Williams. Die Story selber ist relativ vorhersehbar, aber trotzdem ist man ziemlich gefesselt von der Stringenz, mit der sie erzählt wird.
Ich war zum Schluss ziemlich dankbar dafür, dass nicht Quentin Tarantino den Film gedreht hat – der hätte wahrscheinlich ein ziemliches Blutbad angerichtet. Aber gerade die Tatsache, dass das nicht passiert ist (“I just took pictures!”) hat den Film für mich gut gemacht. Keine blöde Splatterauflösung, sondern eine, die den Charakteren entspricht. Schön. Nicht weltbewegend, aber schön.
Aber wo, verdammt, ist der Bindestrich im Titel geblieben? Das müsste doch One-Hour Photo heißen. Genau wie dieser eklige Spinnenfilm Eight-Legged Freaks heißen muss und nicht Eight Legged Freaks. Mir doch egal, ob da acht komische Freaks Beine haben. Kleines Grammatik-Genöle am Rande. Ach so, Freaks hatte auf Deutsch den wunderbaren Titel Arac Attack. Ich sag gar nichts mehr.