chromosome XXY this is the reason why

Bei Kiki entdeckt. Und so ziemlich komplett abgeschrieben.

X:

– Ich hab Angst vor Spinnen.
– Ich trage aus Prinzip keine Getränkekisten. Offizielle Ausrede: Ich hab’s doch so im Kreuz. Inoffiziell: Diese komischen Plastikgriffe tun an den Händen weh.
– Ich war in der Schule immer besser in Deutsch, Englisch, Kunst und Geschichte als in Mathe, Bio, Chemie, Physik.
– Ich mag Katzen und ich lese jeden blöden Eintrag im Knut-Blog. Und wenn es in meinem Alter nicht so peinlich wäre, würde ich ein Hello-Kitty-Handy haben.
– Ich hab immer mindestens einen Blumenstrauß in der Wohnung rumstehen.
– Ich kann den Kalorien- und Fettgehalt von so ziemlich jedem Lebensmittel nennen. (Und ihn ignorieren.)
– Ich weiß nicht, warum man auf dem Klo lesen sollte, wo das Bett/das Sofa oder überhaupt alles andere in der Wohnung bequemer ist.
– Ich will gar nicht wissen, wie ein Computer/ein DVD-Player/ein Staubsauger funktioniert. Hauptsache, er funktioniert. Und wenn er das nicht tut, frage ich einen Fachmann und schraube nicht selbst dran rum.
– In diesem Zusammenhang: Ich lese Bedienungsanleitungen. Auch, um mich über die spackigen Formulierungen aufzuregen.
– Ich trinke lieber Sekt als Bier.
– Ich heule im Kino.
– Ich finde Hochzeiten ganz schrecklich romantisch. (Und heule da auch.)
– Ich mag Musicals und schnulzige Musik. (Und heule da auch.)
– Ich heule vielleicht ein bisschen viel.
– Ich hab immer kalte Füße.

Y:

– Ich liebe Fußball. Und Football. Und Baseball. Und ich kann Abseits erklären.
– Ich fahre nen schönen großen BMW und keinen praktischen kleinen Polo. Und ich kann einparken. In allen Lebenslagen und in jeder Lücke, in der vorne und hinten noch zehn Zentimeter Platz sind.
– Ich besitze kein einziges pinkfarbenes Kleidungsstück. Nicht mal ein ironisches Golfshirt.
– Ich habe nur sechs Paar Schuhe. Die Kunden-/Theater-/Ausgehschuhe. Die Golfschuhe. Und vier Paar Sneakers.
– Ich trage nur Make-up, wenn morgens noch Zeit dazu ist.
– Ich kann mit Daily Soaps nichts (mehr) anfangen.
– Ich hab noch nie Herzchen über mein i’s gemalt. Und ich hab nie in rosa oder grün geschrieben. Blau und schwarz sind die einzig wahren Kugelschreiberfarben.
– Ich wollte nie Tierärztin, Stewardess, Krankenschwester oder Model werden. Okay, letzteres wäre eh ein bisschen schwierig geworden.
– Ich hab kein Problem damit, jemandem zu sagen, wie alt ich bin.
– Ich find Nagellack doof. Und lange Fingernägel widerlich.
– Die Faszination von Blattsalaten ohne nen halben Hahn und Käse drüber hat sich mir noch nicht erschlossen.

(Eine Anmerkung zur Überschrift: Wenn irgendjemand die Band PVC kennt und den zitierten Song und vielleicht die Musik digital hätte – Mail an mich. Ich hab nur ne verranzte Kassette.)

(Nachtrag zu X: Wie digitalisiert man verranzte Kassetten?)

“MUSIC!!!”


© Muppet Wiki

Scheiß auf Manamana – seit gestern gröhle ich beseelt “I look up and see the sky/I look down and see the ground/I look at you and sing a song about up and down” durch die Gegend.

Q: Hey, Anke, wie bist du auf dieses Kleinod gestoßen?

A: Nun, Weblog, ich habe mit dem Kerl telefoniert, der, wie immer, wenn er keine Lust mehr zum Telefonieren hat, Grunzlaute gemacht hat, mit denen er mich abzuschrecken glaubt.

Q: (angewidert) Und, hat’s funktioniert?

A: (lacht) Nein, natürlich nicht! Ich mag es, wenn er sich so aufführt. Dabei muss ich immer an das blonde Mädel aus der Sesamstraße denken, das dieses fiese blaue Monster so gerne mag … mein Lieblingsmonster… mit der unibrow in schwarz … wie hieß das eigentlich … ich musste die Wikipedia fragen.

Q: Was gefunden?

A: Zunächst nicht, aber immerhin den Link zum Muppet Wiki, das nebenbei ein wundervolles Logo hat. Daher weiß ich, dass das blonde Mädchen Betty Lou heißt. Und erst dachte ich, Herry Monster könnte mein Monster sein. Ist es aber nicht. Aber immerhin habe ich durch diesen Irrtum das wunderbare Lied von Up and Down gefunden, weil ich nicht nur bei Google, sondern auch bei YouTube wild rumgesucht habe. Wir Werber nennen das eigentlich Streuverlust.

Q: Welches ist denn jetzt dein Lieblingsmonster?

A: Das hab ich erst rausgefunden, als ich einen jammerigen Blogeintrag schreiben wollte, dass ich nicht weiß, wie mein Lieblingsmonster heißt, es aber als Kennzeichen eine unibrow hat. Dann habe ich gedacht, hm, vielleicht kann nicht jeder was mit dem Begriff anfangen – setzt du doch nen Link zu Google darunter. Und was passiert, wenn man bei Google nach unibrow sucht? Guckst du hier.

Q: Ach nee.

A: Ach doch. Da war es. Als Bild. Und daher weiß ich jetzt, dass es das Beautiful-Day-Monster ist. Aber die Geschichte, die ich seit Jahren im Hinterkopf habe – dass nämlich das Mädchen bei einer Gameshow mit Robert (Guy Smiley) sich als Spielgewinn zwischen irgendwas Totalsüßfluffigem und dem Monster entscheiden muss und das Monster nimmt –, die hab ich nicht wiedergefunden.

Q: Das tut mir leid.

A: Muss es nicht. Du hast ja immerhin nen sinnlosen Eintrag dadurch gekriegt.

Q: Auch wahr. Dann bis morgen.

A: (singt) I look up and see the sky, I look down and see the ground …

Hoffnung für die deutsche Sprache.

Re: Übers Bloggen

Stefan Niggemeier schreibt in der FAS und – natürlich – in seinem Blog, warum er gerne bloggt. Einiges davon unterschreibe ich sofort, anderes hat mich zum Nachdenken gebracht. Zum Beispiel dieser Abschnitt:

„Außerdem gehört zum Selbstverständnis vieler Blogger das Postulat, nicht für die Leser zu schreiben, sondern für sich selbst. Wer scheinbar auf möglichst große Quote bloggt, gilt als zutiefst verdächtig. Das machen die Massenmedien ja schon zur Genüge: alles der Pflicht unterordnen, möglichst viele Menschen zu erreichen.“

Ich habe eine Zeitlang durchaus eher für die Leser als für mich gebloggt*. Oder anders: zu wissen, dass jeden Tag ne Menge Leute darauf warten, dass was Neues auf meiner Site steht, hat mich des Öfteren abends noch nach Links oder Geschichten wühlen lassen, die ich irgendwie verwursten konnte. Ich habe von Anfang an, seit Juli 2002, jeden Tag etwas geschrieben, und irgendwann hatte sich dieses Jeden-Tag-posten verselbständigt. Plötzlich musste ich jeden Tag schreiben. Und es hat ziemlich lange gedauert, bis ich mich a) davon befreit hatte und b) kein schlechtes Gewissen mehr hatte, weil ich einen oder zwei oder zehn Tage nichts geschrieben habe.

Das hängt damit zusammen, dass das Faszinosum Weblog für mich keins mehr ist. Ich will mit meiner Seite niemand mehr erreichen, ich will damit nicht reich, berühmt und Superstar werden. Ich weiß nicht, ob ich das mal wollte (bestimmt); ich weiß ja nicht mal nicht mehr, warum ich mit dem Kram überhaupt angefangen habe. Wahrscheinlich, weil es ging. Hunde – Eier, Rockstars – Supermodels, ihr wisst schon.

Bloggen ist für mich inzwischen wieder zum simplen Schreiben geworden. Natürlich ist es am Anfang klasse, wenn die Leserzahlen nach oben gehen und wenn auf einmal Leute mit dir „reden“, weil du Dinge nicht mehr in dein Tagebuch schreibst, sondern ins Internet. Stefan hat es folgendermaßen ausgedrückt:

„Links sind eine Währung in der Welt der Blogs, aber der eigentliche Lohn ist Aufmerksamkeit. Die lässt sich messen, anhand von Leserzahlen, Seitenabrufen und Verlinkungen. Aber so fixiert viele auf diese Hitparaden sind (ich auch) – das zutiefst befriedigende am Bloggen ist nicht eine wachsende Zahl, sondern die Kommunikation an sich. Der eine Kommentar von jemandem, der genau verstanden hat, was ich sagen wollte, und meine Sätze durch eine Pointe krönt. Der Fremde, der zum Stammgast wird, zum Dauer-Kommentierer, zum Freund. Auch der Gegner, an dem ich mich immer wieder reiben kann.

Mein Blog kann ein ständiger Abgleich meiner Realitätswahrnehmung mit der anderer sein: Wer bin ich? Wie sehen die anderen mich? Worüber lachen sie? Was lässt sie kalt, was verstehen sie falsch? Die Konversationen, die entstehen, sind immer wieder Experimente in sozialer Interaktion: Welcher Kommentar lässt eine Debatte entgleiten? Wo formieren sich viele Blogs mit gemeinsamem Ziel? Wann macht die Größe einer solchen Welle aus der Masse einen Mob? Und wann eine schlaue, mächtige Bewegung?“

Ich hatte durchaus das Vergnügen, Kommentatoren zu haben, die mich verstanden haben, die bessere Pointen als ich hatten und an denen ich meine Realität überprüfen konnte. Ich hatte aber auch den Mob bzw. den Möchtegernmob, an dem ich mich reiben konnte und der mich nervigerweise dazu gezwungen hat, dauernd über ihn nachzudenken: „Ignorieren? Gegenkommentieren? Löschen? Erstmal nen Kaffee trinken gehen?“ Und irgendwann ist mir dieses Zwiegespräch mehr und mehr auf die Nerven gegangen anstatt dass es mich befruchtet hätte. Irgendwann hatte ich das Gefühl, dass die Konversation wichtiger geworden war als der eigentliche Blogeintrag – und genau an dem Punkt ist mir die Freude am Bloggen vergangen. Das mag persönliche Eitelkeit sein, aber wenn ich mit Leuten reden will, dann chatte ich. Wenn ich schreiben will, dann schreibe ich.

Auch aus diesem Grund sind die Kommentare immer noch aus: weil ich lieber schreibe als zu kommunizieren. Auch aus diesem Grund kommentiere ich deutlich weniger als früher, und ich lese längst nicht mehr so viele Blogs. Weil ich nur noch von wenigen wissen möchte, was sie denken, während ich es von den vielen, vielen anderen da draußen nicht mehr wissen will. Deswegen geht mir auch die Kommentarmöglichkeit in den „alten Medien“ auf den Keks wie bei der Onlineausgabe der FAZ oder der SZ. Ich bin ganz zufrieden damit, einfach nur mal EINE Stimme zu hören. Ich muss nicht für jeden Sachverhalt 50 haben.

Aber das ist nur meine Meinung. Ihr dürft gerne eine andere haben. Mein derzeitiges Blogcredo lautet dementsprechend: Macht doch, was ihr wollt – ich mach ja auch, was ich will. Denn einem Satz von Stefan kann ich absolut zustimmen:

„Das trifft natürlich nicht auf alle Blogger zu, so wie ungefähr nichts auf alle Blogger zutrifft.“

* Aus diesen Überlegungen heraus habe ich endlich mal meine FAQ geändert.

Spider-Man 3


© Sony Pictures

Spider-Man 3 (USA 2007, 140 min)

Darsteller: Tobey Maguire, Kirsten Dunst, James Franco, Rosemary Harris, Thomas Haden Church, Topher Grace, J.K. Simmons, Bryce Dallas Howard
Musik: Christopher Young
Kamera: Bill Pope
Drehbuch: Sam Raimi, Ivan Raimi, Alvin Sargent
Regie: Sam Raimi

Offizielle Seite

Trailer

Mein Lieblingssuperheld ist wieder da: der Mann, der seiner Freundin ein Spinnennetz als Hängematte anbietet, damit sie zusammen die Sterne angucken können, der Mann, der gegen Häuserwände prallt und Bösewichter kurzzeitig ignoriert, um einem Verlobungsring hinterherzuhüpfen, der Mann, der standhaft Seitenscheitel und blaue Anoraks trägt – Spider-Man. Schwiegermuttertraum, treue Seele, der ewige Schnuffi. Auch in Spider-Man 3 darf Tobey Maguire hemmungslos harmlos aussehen – aber diesmal hat er würdige Gegner (ja, Mehrzahl, huiuiui), die endlich den Mistkerl aus ihm rauskitzeln. Und das größtenteils recht unterhaltsam.

Ich gebe zu, Spider-Man 3 hat viel zu viele Handlungsstränge: Harry (James Franco) will seinen Vater rächen, den Spidey angeblich auf dem Gewissen hat. Ein Gangster, an dessen Anwesenheit im 2. Teil ich mich überhaupt nicht erinnern kann, bricht aus dem Gefängnis aus und ist auch nicht gut auf die Spinne zu sprechen. Jugendliebe Mary-Jane (Kirsten Dunst) will endlich Karriere machen, Nachwuchsreporter Eddie will Peters Job beim Daily Bugle haben, dazu datet er auch noch eine Studienkollegin von Peter, der von einer seltsamen schwarzen Masse heimgesucht wird, die ihn zu einem anderen werden lässt als er eigentlich ist … und bestimmt hab ich noch ein paar Nebenschauplätze vergessen. Das Gewusel ist manchmal ein bisschen anstrengend, und zwischendurch habe ich mich schon gefragt, ob man nicht auf den einen oder anderen Charakter hätte verzichten können, aber dummerweise hatte ich nicht viel Zeit, darüber nachzudenken, denn dazu passierte einfach zu viel auf der Leinwand.

Was nicht heißt, dass ich einem sinnlosen Effektfeuerwerk zugesehen habe. Wie auch in den ersten beiden Teilen reiht sich nicht eine Explosion an die nächste, sondern der Film macht zwischendurch ausgiebig und gerne mal Halt bei den Charakteren, beleuchtet sie, gibt ihnen neue Facetten und bewahrt sie davor, blöde Schablonen zu sein. Das gelingt wie immer am besten bei Peter, der sich diesmal mit einer Seite an sich auseinandersetzen muss, die man lieber nicht gesehen hätte. Der schon angesprochene schwarze Glibber, von dem wir leider nie erfahren, wo er herkommt, verstärkt schon vorhandene Wesenszüge. Und, wer hätte es gedacht, auch Spidey kann sich niederen Rachegelüsten hingeben. Aber nicht nur denen; Glitschi macht dummerweise auch noch aus dem netten Milchbubi Maguire einen affigen Aufreißer, der (gut, das ist okay) endlich seine Windjacke gegen einen anständigen Anzug tauscht, dazu aber auch noch großkotzig eine Tanzeinlage in einer Jazzkneipe hinlegt, die aus jeder Deoreklame der 80er hätte stammen können. Maguire sieht bei seinen Machonummern aus wie eine billige Travolta-Kopie – und genau das macht es so großartig, ihm zuzuschauen. Zu wissen, dass Superduperheld Spider-Man, edler Retter der Witwen, Waisen und schreienden Jungfern, auch ein schmieriger Gebrauchtwagenhändler hätte sein können, macht ihn sehr menschlich. Obwohl ich sehr froh war, als er diese pubertäre Phase überwunden hatte und sich wieder auf Verlobungsringe, Heldentaten und damit ankekompatible Handlungsstränge konzentriert hat.

Auch die anderen Charaktere müssen sich mit sich selbst herumschlagen: Harry ist mal gut, dann böse, dann wieder gut und dann wieder – oder auch nicht; der entflohene Sträfling wird durch ein nicht näher beleuchtetes Experiment zur lebenden Wanderdüne, und Eddie hat auf einmal verdammt spitze Beißerchen und ein bisschen zu viel Kraft in den Oberarmen. Alle gehen sie mit ihren Eigenschaften dem armen Peter richtig auf die Nerven, aber dafür hat unsereins im Kinosessel schön was zum Gucken: grandiose Prügelszenen, fantastisch aussehende Effekte, eine gute Kulisse nach der anderen und endlich mal eine Abwechslung zum quietschig rot-blauen Spinnenkostüm: Spidey in schwarz. Sehr sexy.

Natürlich bleibt Spider-Man 3 ein teurer Blockbuster. Er ist ein Actionfilm und will das auch gar nicht leugnen, aber er kriegt eben doch immer noch so gerade die Kurve, um nicht zum bloßen Spektakel zu verkommen. Die vielen Handlungsstränge lassen die Logik manchmal ein bisschen sehr krude werden bzw. Dinge passieren einfach, ohne dass wir sie groß begründet bekommen, was es dem Kopf etwas schwer macht, den Film richtig gut zu finden. Vor allem die letzten zehn Minuten fühlen sich doch sehr nach „Kommt, Jungs, 140 Minuten reichen, wrap it up“ an, und plötzlich haben alle ein paar Tränchen zu viel in den Augen. Das schmälert das Vergnügen nicht, dem Film zuzugucken, aber ich erinnere mich dunkel daran, dass ich aus den ersten beiden Teilen etwas begeisterter gekommen bin. Die letzte Szene hat mich allerdings ziemlich versöhnt, weil sie dieses besondere Gefühl von Spider-Man gut und überzeugend und ganz ohne Worte eingefangen hat: Peter und Mary-Jane finden wieder zueinander und liegen sich in den Armen. Und während sie die Augen schließt und genießt, kann Peter kaum die Mundwinkel nach oben bringen, um sich zu freuen. Er weiß, dass sein Tag nie komplett gut ausgehen wird. Er weiß, dass es immer jemanden gibt, der jetzt gerade verdammt schlechte Laune schiebt. Und er ahnt, dass auch dieses momentane Glück nicht von Dauer sein wird. Dieser melancholische Blick, den von allen Superhelden nur Spider-Man bzw. Maguire draufhat, macht die Serie so besonders. Und deswegen würde ich mir auch noch einen vierten Teil angucken.

When you hurt your Ringfinger while you steig out of your Auto and bleib hängen on the little Knopf that closes the door (don’t frag) so your Ringfinger gets really blue and geschwollen – then you really shouldn’t use this finger to knet your fresh Nudelteig.

(für die Kaltmamsell und Isa. Bitte anlegen. This makes so much Spaß.)

Ich hatte gerade so Lust auf Milch.

(Knutfaktor. Alles, was niedlich ist – hierher!)

Und wo wir grad bei niedlich sind: immer noch mein liebster Pixar short – der kleine gefiederte Mob.

Herr Pahl hat die Debatte zwischen Ségolène Royal und Nicolas Sarkozy mitverfolgt. Besonders spannend: die Szene, in der Royal etwas emotionaler wurde, was ihr Sarkozy auch sofort süffisant unter die Nase gerieben hat. Im Stil von „Du verlierst gerade die Fassung, Kleine. Jetzt kannst du leider nicht mehr Präsidentin werden.“

Alles wie immer: Wenn Kerle über ein Thema mit Herzblut debattieren, sind sie leidenschaftlich bei der Sache. Wenn Frauen das tun, sind sie hysterisch, zu emotional und damit leider für alles außer Kinderkriegen ungeeignet.

Nachtrag zu „Mein Leben ist so 00111001101011“:

Mehrere Tage krankgeschrieben sein. Den gelben Schein in die Agentur schicken wollen. Den Firmennamen auf den Briefumschlag schreiben.

Automatisch .de hinter den Namen setzen.

(Aber Briefumschlag ist sowas von 1998, baby. Das nächste Mal wird der Schein eingescannt und per Mail verschickt.)

42

Felix fragt sich als Urlaubsvertretung vom Flauschzottelblogger, was das eigentlich alles soll, lesen, ins Kino gehen, noch mehr lesen, fernsehen, und was dabei rauskommt – und kriegt eine wunderbare Antwort von pierrot:

„Ich hab ganze viele Romane gelesen und ein paar Gedichte auswendig gelernt. Dann hab ich mir nen intellektuellen Haarschnitt, nen Cordhut und nen zynisch-melancholischen Blick zugelegt, bin ich auf ganz viele Partys gegangen, hab über Literatur geschwafelt und hab dabei eine total tolle Frau beeindruckt. Was dabei rauskommt, sagt hoffentlich irgendwann mal Papa zu mir.“

Nachtrag: Die Kaltmamsell hat mir einen Link zum Lehrerzimmer-Blog geschickt, in dem eine ähnliche Diskussion (hier über Grammatik) ein ähnliches Ergebnis hatte:

„Einen echten Grund fürs Leben kann ich aber nicht anbieten. Das impliziert nämlich, dass das Leben ein Ziel hat: Reich sterben, glücklich sterben, spät sterben, oder was auch immer. Dann muss man schauen, ob Grammatikkenntnisse diesem Ziel förderlich sind. Sag mir, welches Ziel ein Leben hat, dann kann ich sagen, ob es einen Grund für Grammatik gibt.

Das gilt nicht nur für Grammatik, sondern für so ziemlich alles, was man in der Schule lernen oder nicht lernen kann. Trotzdem trifft die Schule natürlich eine Auswahl, glaubt also, dass Grammatik sinnvoller ist “fürs Leben” als Häkeln. Welches Ziel demnach das Leben nach Sicht der Schule hat”¦

Der Bildungsgbegriff und die Aufgabe der Schule werdenja auch immer wieder diskutiert. Oft meint man – und meinen vor allem viele Schüler – mit fürs Leben: “Wird es mir nützlich sein im Beruf, werde ich damit Geld verdienen können?”

Das ist traurig. Der erste Gedanke sollte schließlich sein: “Wird es mir nützlich sein, wenn es darum geht, Mädchen zu beeindrucken und eine von diesen tollen Frauen zu kriegen, die ich immer im Fernsehen sehe?”

Night at the Museum

Harmloses Spässeken mit Ben Stiller, der in seiner ersten Nacht als Museumswärter feststellen muss, dass alles in dem Laden lebendig wird, sobald die Sonne untergegangen ist. Night at the Museum (Nachts im Museum) begnügt sich aber nicht damit, diese simple Grundidee auf zwei Stunden auszuwälzen, sondern packt noch eine Vater-Sohn-Schmonzette dazu, eine angedeutete Liebesgeschichte, eine bisschen „Seid nett zu unseren älteren Mitbürgern“, das übliche amerikanische „Wenn wir zusammenhalten, geht alles“-Motiv und zum Schluss sogar noch eine Aufforderung, doch mal wieder ins – na? Museum zu gehen. Der Film hat genügend Szenen, die wirklich Spaß machen und mit Ben Stiller, Robin Williams (leider sehr zurückhaltend), butterscotch stallion Owen Wilson und als Nebenfigur Ricky Gervais auch durchaus eine Runde an lustigen Darstellern. Trotzdem geht ihm stellenweise arg die Luft aus, wenn er versucht, seine simple Botschaft an den Mann zu bringen. Ich hätte mir noch mehr anarchischen Quatsch gewünscht und weniger Moral. Aber für einen entspannten Abend vor dem DVD-Player reicht’s schon.

The Pursuit of Happyness

Einer von den Filmen, die man als „Ach, komm egal“ abtun würde, wenn sie nicht auf einer wahren Geschichte beruhen würden. In The Pursuit of Happyness (Das Streben nach Glück) ist Will Smith ein alleinerziehender Vater, der sich ein Praktikum in einer Brokerfirma erkämpft, obwohl er weder Mathe studiert hat noch irgendwelche großen Qualifikationen vorweisen kann – außer den Zauberwürfel lösen zu können (der Film spielt 1981, wo es die Auflösung noch nicht an jeder Ecke gab). Der Film beschreibt ausführlich und ziemlich undramatisch, wie es Will und seinem Sohnemann in diesen sechs Monaten ohne konstante Geldquelle geht, wie sie teilweise auf öffentlichen Toiletten übernachten müssen, weil sie nicht mal ein Motel zahlen können, und wie sich ihre Beziehung in dieser Zeit verändert.

Ich mochte an dem Film diese Undramatik, das Fehlen von übergroßem Hollywoodquatsch – aber gleichzeitig hat mir genau das gefehlt. Alles plätscherte so vor sich hin, kaum etwas konnte wirklich überraschen, und als das Ende endlich kam, hatte ich innerlich schon längst mit der Story abgeschlossen, so dass mich nichts mehr wirklich bewegen konnte.

Notes on a Scandal

Die ältere Lehrerin Barbara (Judi Dench) beginnt eine für den Zuschauer zunächst unerwartete Freundschaft mit einer jüngeren Kollegin (Cate Blanchett). Als sie diese mit einem ihrer Schüler in einer kompromittierenden Situation erwischt, ändern sich die Machtverhältnisse zwischen den beiden Frauen. Notes on a Scandal fühlt sich angenehm altmodisch an: eine klare Geschichte, straff erzählt und dabei so präzise, dass es eine Freude ist, den Figuren dabei zuzusehen. Die Story wird vor allem durch den Off-Text von Dench unterfüttert, die jede Situation seziert und mit viel zusätzlichem Gefühl ausstattet, wobei diese Gefühle nicht immer positiv sind. Die beiden Frauen verändern sich im Laufe des Films – und bleiben sich doch immer treu. Sie sind absolut glaubwürdig und faszinieren von der ersten bis zur letzten Sekunde des Films. Notes on a Scandal ist einer dieser Filme, die noch lange nachhallen; wegen der Geschichte, aber vor allem wegen der beiden Figuren, die so intensiv sind, dass man kaum glauben kann, dass sie nicht echt sind. Wobei: Vielleicht berührt der Film auch deshalb, weil sie echt sein könnten. Es wahrscheinlich sogar sind.

The Last King of Scotland

The Last King of Scotland (Der letzte König von Schottland – In den Fängen der Macht) erzählt die Geschichte eines jungen, idealistischen Arztes Nicholas (James McAvoy) aus Schottland, der eher aus Unwissenheit denn aus Überzeugung nach bestandenem Examen nach Uganda reist, um dort auf dem Land zu arbeiten. Zufällig begegnet er dem neuen Herrscher des Landes, Idi Amin (Forest Whitaker), der ihn kurzerhand einlädt, sein Leibarzt zu werden. Nicholas zögert, schließlich wollte er eher den Einheimischen helfen als dem Präsidenten, aber er lässt sich von den Versprechungen, das ugandische Gesundheitswesen mitaufbauen zu können, blenden und sagt zu.

Bis zu diesem Zeitpunkt ist Last King noch eine hübsche Landpartie, wir sehen einen Staat im Aufbruch, viele gut gelaunte Schwarze, bunte Kostüme und diverse blitzende Fahrzeuge aus Stuttgart. Natürlich wissen wir aus dem Geschichtsunterricht, dass ein Film, in dem Idi Amin angeblich dein Freund ist, irgendwie nicht gut weitergehen kann. Aber Whitaker schafft es, den Diktator nie völlig durchgedreht zu zeigen. Die ersten Anflüge von Paranoia sind zwar bald da, aber Whitaker widersteht der Versuchung, den Klischeeirren zu geben. Selbst die abscheulichsten Morde kann er irgendwie zurechtargumentieren, ohne dass man ihm dabei groß widersprechen kann.

Ebenso beeindruckend: James McAvoy als Nicholas. Eigentlich ist seine Rolle nicht unbedingt der Schwiegermuttertraum – karrieregeil, realitätsfremd und so dämlich, sich ausgerechnet an eine Frau seines Chefs ranzumachen –, aber auch er kriegt uns irgendwie auf seine Seite. Und das nicht erst zum Schluss, als er körperlich sehr schmerzhaft in Ungnade fällt. Netterweise geht The Last King of Scotland sehr sparsam mit Metzelszenen um; die wenigen, die da sind, reichen dann aber auch für ein paar Bilder im Kopf, die man länger nicht loswird.

Der Film hat eine frei erfundene Handlung, fühlt sich aber trotzdem sehr wahrhaft an. Er ist opulent und, so weit ich das beurteilen kann, sehr real ausgestattet, was den Kontrast zwischen diesem anscheinend wunderschönen Land und seiner blutigen Geschichte noch brutaler ausfallen lässt. Er konzentriert sich eher auf sehr elementare menschliche Regungen als auf die Historie, und belehrt dabei nicht, sondern bildet nur ab. Wahrscheinlich habe ich deswegen erstmal einen Tag über ihn nachdenken müssen, bevor ich meine Meinung dazu aufgeschrieben habe.

A Prairie Home Companion

A Prairie Home Companion (Robert Altman’s Last Radio Show) ist Robert Altmans letzter Film und, wenn ich mal so unverblümt sein darf, einer seiner langweiligsten. Die Geschichte beruht auf der gleichnamigen Radioshow; das Drehbuch wurde von Hauptdarsteller Garrison Keillor geschrieben, und der Gute spielt auch gleich im Film mit. Vielleicht fühlt sich der Kram deshalb ziemlich nach Eigenlob an – und wie eine Story, die bestimmt wahnwitzig spannend für die Mitwirkenden ist, für den unvorbereiteten Zuschauer aber unglaublich uninteressant. Nach 30 Minuten hab ich aufgegeben. Ruhe in Frieden.