Syberia ist schuld. Bis jetzt hab ich die Gilmore-Mädels im Fernsehen immer ignoriert, aber neuerdings ist unsereiner ja bei Amango (und ziemlich begeistert), und wenn die DVDs da schon mal rumliegen und quasi nix kosten, kann man ja einfach mal in eine Staffel reingucken. Hab ich gemacht, und jetzt liegen alle, alle, alle Folgen, die jemals erschienen sind, in meiner Wunschliste, und ich kann abends nix anderes mehr gucken, obwohl ich doch noch die dritte Staffel von Northern Exposure hier rumliegen habe und demnächst die letzte Staffel von Will & Grace hier aufschlägt.
Ich kann die Girls jetzt jedenfalls auch aus tiefstem Herzen empfehlen. Man spürt zwar deutlich den Trend, jeden Sachverhalt mit drei Sätzen statt mit einem auszudrücken, aber solange die Sätze schön gedrechselt und komplett unrealistisch sind, passt das schon wieder. Die Handlung ist kuschelig mädchenkompatibel – eigentlich geht’s fast immer um wer mit wem oder warum nicht, um Eltern und ihre Kinder und Enkelkinder, um Familie, Freunde und Nervensägen. Außerdem spielt die Serie in einer pittoresken Fantasiekleinstadt, in der ständig Leuchtketten in den Bäumen hängen und mildes Licht zaubern, Mädels tragen Schuluniformen, Männer haben große Werkzeugkoffer und Frauen zeigen sich gerne in fließenden, gemusterten Kleider mit Strickjacke oder in praktischen Khakis. Es gibt auch ein bisschen Sex, aber irgendwie hatte ich erwartet, dass die Bewohner von Stars Hollow sich per Blumenübergabe befruchten und das auch erst, wenn sie verheiratet sind. Keine großen Konflikte, nur der übliche Trennungsschmerz und Beziehungskram. Könnte ich stundenlang gucken.
(Und nebenbei gibt es sogar zwei dicke Frauen, die mitspielen.)
August 10th, 2006
Ich wollte eigentlich noch was zur neuen, völlig unverschämten Kampagne der Bild schreiben, aber das Bildblog bringt es viel besser auf den Punkt als 100 Zeilen Hass:

August 9th, 2006
Der Kerl liest aus einem Artikel aus dem Economist vor, in dem es um verschiedene Verhaltsmuster von Männern und Frauen geht:
„ (…) the toys preferred by young females are objects that offer opportunities for expressing nurturing behaviour, something that will be useful to them later in life. Young males, whether simian or human, prefer toys that can be used actively or propelled in space, and which afford greater opportunities for rough play.“
Ich: Und deswegen kaufen Kerle Sportwagen, während Mädels eher den Kombi wollen.
August 9th, 2006
Persönlich beleidigt sein vom hundertfachen Fettschmelzwunderpillenspam.
August 8th, 2006
Stefan Niggemeier hat jetzt auch ein Weblog. Allerschärfstes Will Na endlich.
August 8th, 2006
JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!
(Im Klartext: Ich war wieder auf der Driving Range. Und diesmal hat nix mehr weh getan. Jetzt muss ich nur noch rausfinden, warum mein Slice in den vier Wochen Zwangspause noch viel schlimmer geworden ist als vorher. Dazu muss ich natürlich wieder auf die Driving Range. Lalala … summdibrumm … Lebbe is gutt.)
August 7th, 2006
Hui, Harrison Ford als braver Bank-SysAdmin, der sich plötzlich mit der Situation auseinandersetzen muss, dass böse Böslinge in sein schickes Haus eingedrungen sind und seine Familie und ihn in ihrer Gewalt haben. Er soll nun ganz viel Geld auf das Gangster-Konto kriegen, ohne dabei irgendeinen seiner 800 Mitarbeiter misstrauisch werden zu lassen. Das ganze zieht sich über Tage hin, die üblichen Fluchtversuche durch dicke Plotlöcher sind auch dabei, ein bisschen Blut, ein paar Paniksituationen, ein bisschen „Einer gegen alle“, Mütterchen Virginia Madsen darf leider bloß blond sein und um Gnade wimmern, und dann ist plötzlich alles vorbei und alles wieder gut. Firewall ist im banalsten Sinne altmodisch – man weiß von der ersten Minute an, wie’s ausgeht, Harrison Ford macht das, was ein Harrison Ford eben so macht (mit knirschendem Kiefer dem Filmende entgegenbrummeln), und man guckt sich den Film eigentlich nur an, weil man auf das geekige Passwort-Dechiffrier-Gadget-Sprech steht. Ich jedenfalls.
Nebenbei: Logisch, dass der Bankraub schief gehen muss, wenn alle Rechner auf Windows laufen. Pffft.
August 7th, 2006
Müde Fargo-Kopie, aber immerhin mit vielen bekannten Gesichtern, die mich davon abgehalten haben, den ganzen Kram nach ner Stunde auszumachen. Robin Williams spielt den Gatten von Holly Hunter, die am eingebildeten Tourette-Syndrom leidet. Außerdem hat er einen Bruder, der seit fünf Jahren vermisst ist. Die böse Versicherung in Form von Giovanni Ribisi will aber dessen fette Lebensversicherung nicht auszahlen, bevor Brüderchen nicht sieben Jahre vermisst ist. Wie praktisch, dass Robin in einem Müllcontainer eine Leiche findet und nun versucht, sie als seinen toten Bruder auszugeben. Leider wollen auch die Kerle, die die Leiche produziert haben, sie irgendwann mal wiedersehen und legen sich mit Robin und Holly an. Und so weiter und so fort. The Big White (The Big White – Immer Ärger mit Raymond) versucht, gleichzeitig eine Komödie und eine Liebesgeschichte zu sein und kriegt beides nur halbherzig hin. Die anfänglich skurrile Idee wird dann doch irgendwann unappetitlich, aber leider nicht so gekonnt schräg wie in Fargo. Reicht eben doch nicht, den Film komplett im Schnee spielen zu lassen und ne Menge Schimpfwörter auf die Tonspur zu packen.
August 7th, 2006
Don Fabis Kampf um die Mitte der Welt – sehr schöner Artikel aus der SZ über Fabian Vera aus Ecuador, der beweisen will, dass der Äquator durch seinen Acker verläuft und nicht, wie 1736 von französischen Gelehrten festgelegt und per Denkmal bestätigt, 250 Meter südlich.
„Fabian Vera prüfte die Position seiner Mitte der Welt mit Sextanten, sah sich bestätigt, erfuhr vom Pendel Foucaults und dass sich seine Schwingungsebene am Äquator nicht dreht, auch dies trat ein. Schließlich besann er sich auf Methoden abseits der Wissenschaft.
Er rammte Totempfähle in den Boden, um zu prüfen, ob sie zur Tagundnachtgleiche Schatten werfen, sie taten es nicht. Er hieß Wünschelrutengänger, Spiritisten und Sterngucker willkommen, sie bestätigten ihn. Er untersuchte die Schwänze neugeborener Schweine, sie kringelten sich, wie erwartet, auf seinem Grund nicht. Eines Tages spürte er die Energie. Jetzt war für ihn jeder Zweifel ausgeschlossen. Es war just zu der Zeit, da die von der anderen Mitte der Welt dem Ärger auf dem Acker nördlich von ihnen Beachtung zu schenken begannen.
Mit jedem bisschen Wissen hatte Fabian Vera auch sein Museum erweitert. Die Totempfähle ließ er stehen, dazu stellte er noch Sonnenuhren auf seine Linie, die je nach Jahreszeit nur im Norden oder nur im Süden die Zeit anzeigen, der Sonne über dem Äquator wegen. Sein Wissen über die Gravitation brachte ihn auf die Idee, zwei Nägel in die Spitze eines auf seiner Linie stehenden Pfeilers zu schlagen, auf ihren Köpfen ließ er mit Leichtigkeit rohe Eier balancieren, um die schwächere Schwerkraft am Äquator zu zeigen. Als er die Coriolis-Kraft kennen lernte, kaufte er eine Baby-Badewanne, mit Stöpsel, seither beweist er jedem Besucher, dass Wasser nördlich seiner Linie in einem Strudel gegen den Uhrzeigersinn abläuft, südlich davon im Uhrzeigersinn.
Fabian Vera war geschickt. Er hatte Experimente und eine erstklassige Geschichte von Legenden, Schätzen, Schrumpfköpfen. Die dort drüben auf der anderen Mitte der Welt hatten nur ihr Denkmal, umgeben von geschleckten Läden, wo gelangweilte Verkäufer überteuerte Ponchos und gebratene Meerschweinchen anboten.“
August 6th, 2006
„Außerdem geht unsere Kampagne „Stoppt Häusliche Gewalt“ in eine neue Runde: mit einem neuen Spenden-Produkt, unserer Gänseblümchen-Seife.“
Ich liebe meinen Body-Shop-Newsletter. (Bonk.)
August 6th, 2006
Normalerweise kriegt von mir ja jeder Kloppe, der ein Handy auf dem Golfplatz angestellt mit sich führt, aber bei diesem Modell würde ich vielleicht eine Ausnahme machen. Danke an Marc für den Hinweis.
August 5th, 2006
Der Kellner von Waiterrant hat einen Buchvertrag in der Tasche. Ich freu mich für ihn. Und ich freu mich aufs Buch.
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Think Christian
Ich zitiere: „ThinkChristian is a collaborative Christian blog that talks about faith, culture, and what it means to be a Christian in today’s society. We’re here to discuss music, literature, world events, the Christian church, spirituality, and any other topic that has an impact on our faith and the way we relate to the world around us.“
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USA Erklärt
Ich zitiere wieder: „Nun gibt es keinen Mangel an deutschsprachigen Blogs über die USA. Aber sie sind irgendwie alle damit beschäftigt, das Land entweder als des Satans neue Heimat zu verdammen oder es als das neue Paradies zu vergöttern. Ein Blog, in dem einfach beschrieben wird, wie die Dinge funktionieren – was eine Nationalgarde ist, wie man Sheriff wird, was Root Beer ist – scheint es nicht zu geben. Und genau diese Lücke soll dieses Blog schließen: „USA Erklärt“ will in leicht lesbarer Form Hintergrundwissen über die USA anbieten.“
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Fünf Filmfreunde
Zu denen meinte ja der MC, dass die Jungs Konkurrenz für mich wären. Sehe ich nicht so. Von denen will bestimmt keiner freiwillig die typischen Mädchenfilme aus den USA gucken, die für mich das Schönste am Sonntagnachmittag sind. Passt schon.
(Nachtrag: Ich zitiere die Mail von René: „Unsern Nilz, der schaut sich gerne die ganzen Mädchenfilme an, der is so ein Weichei ;-)“)
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Und zum Abschluss noch [Hinweis auf einen Blogeintrag woanders, der einem richtig viel Spaß gemacht hat, obwohl er total nutzlos und selbstrefenziell ist. Genau wie die Millionen Kommentare].
August 4th, 2006
Meine neue Kolumne im Encore-Magazin ist da. Diesmal geht’s um mein Lieblingsseifenkistenthema: deutsche „Übersetzungen“ von englischen Filmtiteln.
(Dementsprechend habe ich mir bei der englischen Ausgabe ziemlich einen abgebrochen.)
August 3rd, 2006