e13 war als freiwillige Helferin bei der Deutsche Bank Players Championship of Europe (which is a golf tournament with a really long and stupid name) auf Gut Kaden.

Ja, ich weiß, da geht’s um Golf und das findet ihr alle langweilig, aber der Eintrag ist schönstes Hinter-die-Kulissen-Gucken, also stellt euch nicht so an. Rüber da jetzt.

(Bitte.)

Nachtrag: Alex von Golfers Delight hat das ganze als Zuschauer genossen. Auf einem seiner Fotos kann man schön die „Wurstpelle“ betrachten, die e13 in ihrem Beitrag erwähnt.

Anke & Roy

Idee von der Kaltmamsell geklaut: Wie sah das Titelbild der BRAVO in der Woche meines Geburtstags aus?

Angeblich ist obenstehende BRAVO am 10. März 1969 erschienen, die nächste Ausgabe kam – logischerweise – am 17. Da mein Geburtstag der 16. ist und ich weiß, dass ich ein Sonntagskind bin, hat sich mir natürlich die große Frage gestellt: Erschien die BRAVO etwa nicht immer am Donnerstag? (Erscheint sie heute noch am Donnerstag?) Ich habe mich jedenfalls eine Zeitlang immer von Donnerstag zu Donnerstag gehangelt. Das war in der Zeit, als Limahl, Duran Duran und Adam Ant gerne auf dem Titelbild waren.

Man beachte übrigens die total crazy schräg gesetzte Schrift bei Onkel Roy. Das ist wahrscheinlich das schriftliche Äquivalent zum fetzigen Kameraschwenk bei Disco.

Bitte lesen Sie die Wirres’sche Urlaubsvertretung Stefan Niggemeier.

durchlüften

So. Gekündigt. Neuer Vertrag ist unterschrieben. Nur noch drei Wochen in der im Prinzip schönsten Agentur der Welt. Wenn doch nur die Kunden … oder ein bestimmter Kollege … wenn doch alles ein klitzekleines bisschen anders wäre, hätte ich es gerne noch ein wenig länger hier ausgehalten. Nun sind die Dinge aber nun mal so, wie sie nun mal sind, und ich kann es leider nicht ändern. Also die Kunden oder den Kollegen. Aber ich kann mich selber ändern bzw. den Ort, an dem mein Schreibtisch steht.

Das letzte Mal stand ich vor drei Jahren vor einem Ortswechsel. Damals war der Wunsch ziemlich groß, der Werbung Adios zu sagen und mal was anderes zu machen. Komischerweise war der Wunsch, ganz dringend wieder Werbung machen zu wollen, sofort da, als mein letzter Tag in der Agentur und der dementsprechende Tränenschleier sich verzogen hatten. Damals hatte eine Bewerbung gereicht, um einen neuen Job zu kriegen; diesmal musste ich mich noch weniger anstrengen, denn netterweise ist Texter ein recht krisensicherer Job, und wenn man einen halbwegs vernünftigen Ruf hat, hinterlassen die vielen, netten Persotanten Hamburgs ganz freiwillig Einladungen zum „Ach, komm doch mal vorbei, so mit Mäppchen, nur mal schnacken, irgendwelche Pläne?“ auf dem Handy. Was mich und mein kleines, memmiges Ego sehr gefreut hat. Ich habe mir mehrere Läden angeguckt, mein Bauch fand auch erstmal alles spannend und toll und Hauptsache erstmal raus hier, aber nach einigen Nächten, in denen ich über alles geschlafen habe, bin ich eines Morgens wachgeworden und wusste ganz genau, wo ich hinwollte. Und da geh ich jetzt auch hin. Und ich freue mich sehr darauf.

Es hat mich auch gefreut, dass es dieses Mal gar nicht zur Diskussion stand, die Werbung zu verlassen. Anscheinend mag ich meinen Job heute lieber als damals. Könnte daran liegen, dass ich inzwischen mehr Erfahrung habe und schlicht gut in dem bin, was ich tue. Dementsprechend macht es auch mehr Spaß, wenn man nicht mehr klein und doof ist und alles erfragen muss, sondern es stattdessen einfach macht und dann passt das schon.

Die Kündigung lag, wie gesagt, nicht nur an bestimmten Kunden, sondern eher an der – auch wenn das Wort seit Manitu nicht mehr ganz so ernstgenommen werden kann – Gesamtsituation. Ich habe schon seit Wochen bzw. Monaten gemerkt, dass irgendwas in mir nicht in Ordnung ist, ohne wirklich den Finger draufpacken zu können. Leider habe ich das an der Waage gemerkt, denn die – für mich immer noch unglaublichen – abgenommenen 25 Kilo sind inzwischen eher wieder 20. An guten Tagen hat das gesunde Essen geschmeckt – und ich weiß ja auch, dass ich mich damit weitaus besser fühle als wenn ich Quatsch esse. An schlechten Tagen wusste ich das auch, aber es war mir egal, und ich wollte jetzt ganz dringend einen Becher Ben & Jerry’s einatmen und eine Pizza und noch ne Runde Schokolade und Chips hinterher, um meinen Tag zu vergessen. Beziehungsweise eben einen einzigen Blödmann, mit dem ich arbeiten muss. Denn das ist es, was mich so kirre gemacht hat.

Ich hätte nicht gedacht, dass es soviel Kraft kostet, sich tagtäglich mit einem Menschen auseinanderzusetzen, dessen Arbeitsweise und persönliche Eigenarten mir so dermaßen gegen den Strich gehen wie ich es noch nie vorher erlebt habe. Ich habe zeitweilig die „Ich ignorier ihn einfach“-Schiene ausprobiert (was aus praktischen Gründen nicht ging), ich habe die „Ich find ihn jetzt einfach nett, und wenn’s das letzte ist, was ich tue“-Schiene ausprobiert (was nicht ging, weil ich kein Heiliger bin, verdammt nochmal), und ich hab die „Ich muss ihn ja nicht heiraten, ich muss nur mit ihm arbeiten“-Schiene ausprobiert – was halbwegs ging, den langen Arbeitstag aber auch nicht gerade zu einem Vergnügen gemacht hat. Ich habe erst verstanden, wie fürchterlich ich die Tage finde, an denen er da ist, als ich bemerkt habe, wie sehr ich mich auf die Tage gefreut habe, an denen er nicht in der Agentur ist.

Jetzt, da ich weiß, dass es nur noch wenige Wochen sind, geht’s mir besser. Seit ein paar Tagen klappt die vernünftige Ernährung wieder, ohne dass ich sie mir schönreden muss. Ich verliere meine Kraft nicht mehr auf sinnlosen Nebenschauplätzen – denn ich brauche meine Kraft eben für die Ernährungsumstellung bzw. den Umgang mit meiner Essstörung. Ich schlafe wieder halbwegs gut (verdammte Hitze), und überhaupt merke ich jetzt erst, dass ich mal wieder durchatmen kann.

Wenn nun noch die Zerrung komplett abheilen würde, damit ich wieder den Golfschläger schwingen (und viele Leser mit den Schilderungen darüber vergrätzen) kann, wäre eigentlich alles perfekt. So ist es immerhin fast perfekt.

Auch nicht so schlecht.

Punkt, Punkt, Komma, Korrekturzeichen

Normalerweise sind Tage, an denen Dokumente aus dem Lektorat an uns zurückkommen und ich als Texterlein dann entscheiden darf, welche Korrekturen wir übernehmen und welche nicht, Tage der Niederlage. Erstens, weil wir von vornherein nicht alle Korrekturen übernehmen dürfen, weil manche Kunden ihre Produkte halt falsch geschrieben haben wollen (ich erwähnte bereits das Deppenleerzeichen), und zweitens, weil ich alter Streber mir zwar jeden Satz 80mal durchlese und hoffe, dass keine Fehler mehr drin sind, ich dann aber leider feststellen muss, dass ich natürlich trotzdem welche gemacht habe. Ich stelle gerne Bezüge her, wo keine hingehören (der letzte Satz klingt auch schon wieder so komisch), mache wahnwitzig gerne Gedankenstriche, die Lektoren wahnwitzig gerne wieder rauskorrigieren und zu schnöden Kommata machen (wollen, hehe), und natürlich habe ich es trotz persönlichem Ehrgeiz nicht geschafft, mir alle Neuerungen der Rechtschreibreform anzueignen. Was vielleicht gar nicht so doof war, denn die sind ja ab heute eh wieder hinfällig.

Gestern kam allerdings ein Dokument zurück, in dem ich einer Fußnotenkorrektur begegnet bin, die ich ernsthaft im Duden nachgeschlagen habe, weil ich sie so lustig fand. Und nun weiß ich, dass man Fußnotenziffern mal so und mal so setzen kann. Ich zitiere meinen besten Freund:

„Treffen Fußnotenzeichen mit Satzzeichen zusammen, gilt folgende Grundregel: Wenn sich die Fußnote auf den ganzen Satz bezieht, steht die Ziffer nach dem schließenden Satzzeichen; wenn die Fußnote sich nur auf das unmittelbar vorangehende Wort oder eine unmittelbar vorangehende Wortgruppe bezieht, steht die Ziffer vor dem schließenden Satzzeichen.“

(Haben Sie das wunderschöne Semikolon bemerkt?)

Ich hab Fußnotenziffern immer vor dem Satzzeichen gesetzt. Wieder was gelernt. Danke, Karen am Ende. Aber ich ignoriere trotzdem alle Gedankenstrichkorrekturen.

Commander in Chief

Ab 15. August läuft Commander in Chief unter dem „deutschen“ Titel Welcome, Mrs. President auf Sat.1 an. Die Wikipedia weiß, dass der Titel nicht ganz korrekt ist (es müsste „Madame President“ heißen), und dass er doof ist, wissen wir alle. Die Serie wurde in den USA bereits nach einer Staffel eingestellt – und nachdem ich die erste Hälfte dieser Staffel gesehen habe, ahne ich, warum.

Generell finde ich die Idee, das Amt des amerikanischen Präsidenten mit einer Frau zu besetzen, natürlich spannend. Die übliche fish-out-of-water-Idee, die hier im Prinzip ganz gut funktioniert, weil die Drehbuchautoren weitestgehend darauf verzichtet haben, „typische“ Frauenthemen zu verwursten. So muss sich Geena Davis in der Hauptrolle nur einmal um ihre Klamotten Sorgen machen und kein einziges Mal um ihre Frisur, was ich sehr angenehm fand. Außerdem macht sie gleich in einer der ersten Folgen selber Witze darüber, ob sie alle vier Wochen nicht lieber vom roten Knopf ferngehalten werden sollte – und das war’s dann eigentlich auch mit der Besonderheit, jetzt eben eine Frau als Oberhaupt von fast 300 Millionen Menschen zu haben.

Trotzdem ist auf einmal die Familie sehr wichtig. Ich fand es einerseits interessant zu sehen, was die Kinder so machen, wie sie mit der Öffentlichkeit klarkommen, wie sie ihre Pubertät durchstehen, denn der Aspekt kam bei der einzigen anderen Serie, die im Oval Office spielt, The West Wing, meist zu kurz. Wohl auch deshalb, weil der Schwerpunkt eben einfach ein anderer war. Andererseits verwässern diese Kuschelstorys das Grundthema Politik. Wenn ich eine Serie schon in ein politisches Setting setze, sollte das meiner Meinung nach eben das Hauptthema sein. Genau das ist es aber nicht – und wenn doch, kommen einem die politischen Manöver geradezu rührend naiv vor, wenn man die geschliffenen Dialoge und raffinierten Aktionen aus The West Wing im Kopf hat.

Es gibt mit Donald Sutherland als Speaker of the House einen sehr guten Widersacher zu Davis. Sutherland schafft das Kunststück, dass man ihm abnimmt, dass er seine Chefin zutiefst verabscheut und sie gleichzeitig dafür bewundert, dass sie einfach ihren Job macht, auf den sie kaum vorbereitet war (sie war Vizepräsidentin, als der Präsident überraschend verstarb). Harry J. Lennix spielt als Chief of Staff ebenfalls einen ordentlich gemachten Charakter, auch wenn ich mir für ihn mehr Konflikte gewünscht hätte. Schließlich war er der Chief of Staff des verstorbenen Präsidenten, der seinen Vize gar nicht im Oval Office sehen wollte. Ansonsten tummeln sich ziemlich viele Nullnummern im Westflügel des Weißen Hauses. In fast jeder Folge wird jemand gefeuert oder geht von alleine, während andere Figuren und ihre Geschichten schlicht verschenkt werden – zum Beispiel die ehemalige First Lady, die zunächst nicht aus dem Weißen Haus ausziehen möchte. Oder eben Geenas Göttergatte, der nun First Gentleman ist. Anstatt ihm noch ein paar schicke Storylines zu basteln, wie er dieses neue Amt gestaltet, wird er einfach advisor der Präsidentin und fertig. Laaangweilig.

Nach den ersten zehn Folgen bin ich mir nicht sicher, ob ich die restlichen überhaupt noch sehen will, denn Commander in Chief ist leider nichts weiter als das zigste Prime-Time-Drama einer berufstätigen Ehefrau. Dass diese Frau nebenbei noch Oberhaupt eines Landes ist, spielt leider nicht die Hauptrolle. Dann hätte man die Serie auch im Krankenhaus oder auf unseren kleinen Farm oder in der Wisteria Lane spielen lassen können.

Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest

Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest (Fluch der Karibik 2, USA 2006, 150 min)

Darsteller: Johnny Depp, Orlando Bloom, Keira Knightley, Bill Nighy, Stellan Skarsgård, Jack Davenport, Jonathan Pryce, Lee Arenberg, Mackenzie Crook, Tom Hollander
Musik: Hans Zimmer
Kamera: Dariusz Wolski
Drehbuch: Ted Elliott & Terry Rossio
Regie: Gore Verbinski

Offizielle Seite

Trailer

Ach, es hätte so schön sein können. Johnny Depp ist wieder da und tuckt sich durch über zwei Stunden Film, Orlando Bloom darf wieder hübsch aussehen und sogar seinen entzückenden Rücken entblößen (auch wenn das zum Auspeitschen geschieht), Keira Knightley darf wieder ganz undamenhaft fechten und schwitzen und rennen und Rum trinken, und überhaupt ist so ziemlich, nein, Moment, eigentlich ist wirklich die ganze Bande aus dem ersten Teil, Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl, versammelt, um sich mit Hingabe dem zweiten Teil des Freibeuterspektakels zu widmen. Hans Zimmer hat einen Krachersoundtrack hingelegt, als ob Metallica mal zum Kontrabass gegriffen hätten, und Gore Verbinski sitzt wieder auf dem Regiestuhl. Ach, es hätte so schön sein können.

Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest tappt aber genau in die Falle, in die der erste Teil eben nicht gestolpert ist. Dem ersten Teil hat man zwar angemerkt, dass ne Menge Geld für die Special Effects rausgehauen wurde, aber trotzdem hatte man die ganze Zeit das Gefühl, dass niemand wirklich daran geglaubt hat, dass der Film ein Kassenschlager wird. Und deshalb haben einfach mal alle vor der Kamera rumgealbert und nichts dagegen gehabt, dass Johnny Depp Kajal trägt und sich über ein ganzes Filmgenre lustig macht. Dem zweiten Teil sieht man noch mehr an, dass noch mehr Geld für noch mehr Special Effects rausgehauen wurde. Man sieht ihm aber leider auch an, dass diesmal die Zielvorgabe klar war: Nix ist mehr mit lustig sein, jetzt machen wir Popcorn-Kino vom Reißbrett. Lauter, düsterer, noch mehr sinnlose Story und noch mehr Plotpoints, die schon im ersten Teil eher gestört haben, weil man einfach nur Johnny Depp beim Nuscheln zugucken wollte und es eigentlich gar nicht interessiert hat, wer jetzt warum dieses blöde Schiff haben will.

In diesem Teil geht es um einen Schlüssel. Und der gehört zu einer Kiste. Und da ist was Tolles drin. Und um die Kiste zu finden, braucht man einen Kompass. Und den hat Jack Sparrow. (“CAPTAIN! Jack Sparrow.”) Dann flusern noch Will (Bloom) und Elizabeth (Knightley) in der Story rum, die verhaftet werden, weil sie damals CAPTAIN Jack Sparrow (Depp) zur Flucht verholfen haben, dann gibt’s noch irgendeinen perückten Briten, der Sparrow begnadigen will, wenn er erst diesen Kompass hat, obwohl er den nicht braucht, um die Kiste oder den Schlüssel oder den Sinn des Lebens zu finden, sondern für was anderes, aber über all diesen Kram will man doch gar nicht nachdenken. Ich wollte es jedenfalls nicht.

Ich habe lieber versucht, die Szenen zu genießen, die Spaß gemacht haben. Zum Beispiel die wilden Variationen der klassischen Verfolgungsjagd. Klar kann man mit Booten um die Wette fahren oder einfach durch den Dschungel laufen. Man kann aber auch in einem rollenden Wasserrad zu dritt fechten, dabei versuchen, an den bereits erwähnten Schlüssel zu kommen, der im Rad hängt, fällt, irgendwo hängenbleibt, wieder fällt … und sich dabei möglichst nicht das Genick zu brechen. Oder man kann bunt bemalten Menschenfressern entkommen, indem man eine lange Bambusstange auf dem Rücken gebunden hat und damit Früchte aufspießt und sie auf seine Widersacher schleudert. Oder man teilt sich zu dritt zwei Schwerter und rennt nebenbei noch vor den muschelbewachsenen Männern des Fliegenden Holländers weg.

Gerade diese Szene war großes und dabei mal wieder schlicht lustiges und wunderbar choreografiertes Kino. Wie sechs Menschen versuchen, sich gegenseitig Schlüssel, Kiste und Kisteninhalt abzuluchsen, dabei auf ein Boot kommen wollen und noch ne Runde Verfolger abschütteln, war schon sehr hübsch anzuschauen. Es hat sich angefühlt wie überdimensioniertes Hütchenspielen oder Cluedo im Zeitraffer: Wer hat jetzt wen im Nacken und wo ist jetzt was? Zwischendurch noch ein paar rausgewürgte Einzeiler von Depp oder eine Weibcheneinlage von Knightley, die logischerweise nicht funktioniert – passt und macht Spaß.

Dummerweise waren es aber genau diese typischen Depp-Sprüche, bei denen ich böse das Gefühl hatte, gerade ganz kalkuliert zum Lachen gebracht worden zu sein. Ich stelle mir vor, wie die Produzenten im Meeting zusammengesessen und sich überlegt haben, hm, welche Gags kamen denn letztes Mal am besten an? Genau die nehmen wir noch mal und zitieren sie total clever, so dass das Publikum sich freut, die alten Kumpel wiederzusehen. Und wir müssen uns nicht mal neue Witzchen ausdenken. Lunch?

Auch die Widersacher von Sparrow und seinen Kumpanen haben mir leider nicht so gefallen. Diesmal ist es niemand geringeres als der Fliegende Holländer mit seinen auf Ewigkeit verfluchten Jungs. Und weil die Ewigkeit eben so lange dauert und sie ständig auf See sind, besteht die ganze Mannschaft aus komischen Fischköppen und Krustenviechern, die böse mit Muscheln und Algen zugewachsen sind. Oberkrabbe Holländer hat lauter Tintenfischarme als Barthaare und kann mit den Tentakeln sogar Orgel spielen. Bei der Szene habe ich wirklich auf das Phantom der Oper gewartet, und es würde mich nicht wundern, wenn in fünf Jahren aus der ganzen Sause ein tofftes Musical wird. Trotz der unfreiwilligen Komik, die eben entsteht, wenn Calamari reden wollen (ich musste die ganze Zeit an Dr. Zoidberg aus Futurama denken), ist das Holländer-Team zu bedrohlich und düster und eben verdammt tot und verflucht, um wirklich lustig zu sein. Bei den Skeletten im ersten Teil hat man immer noch eine Portion Galgenhumor gespürt. Hier ist einfach alles verloren, und die Jungs haben wirklich keinen Funken Humor in den Scheren. Deswegen bekommt der ganze Film einen fast traurigen Touch und ist leider nicht mehr der fluffige Sommerfilm, der mal eben Kopf und Bauch amüsieren will.

Und das Dümmste an der Toten-Manns-Kiste ist, dass der Film nicht mal ein richtiges Ende hat. Der zweite und dritte Teil wurden gleich in einem Aufwasch gedreht, was mich, ehrlich gesagt, nicht unbedingt auf den dritten Teil hoffen lässt. Deswegen hat Dead Man’s Chest auch keine große Pointe zum Schluss, sondern einen Cliffhanger (immerhin einen guten). Und das macht es noch anstrengender, den Film toll finden zu wollen, denn man fragt sich schon nach den verdammt langen 150 Filmminuten: Warum, ihr Klabautermänner, hab ich mir das gerade alles angeguckt? Das ist kein Film, das ist eine Exposition. Und ich will jetzt, jetzt, jetzt eine Auflösung und nicht erst in einem Jahr.

Mein Tipp also: Nicht ins Kino gehen. Warten, bis der dritte Teil anläuft und dann einen Abend vorher die DVD vom zweiten ausleihen. Reicht völlig. Auch wenn die Seeschlachten zugegebenermaßen auf einer großen Leinwand schon verdammt gut aussehen.

Bitte lesen Sie autofab.

Die Idee des SZ-Magazins „Sagen Sie jetzt nichts“ (Herrn Wickert gibt es hier zu bewundern) ist fies geklaut, wie mir Alex gesteckt hat. Und zwar von einer Uralt-Fotosession von Philippe Halsman mit Fernandel. Das Buch The Frenchman ist als Reprint bei Taschen erschienen.

(Nachtrag: Patrick hat mich per Mail darauf hingewiesen, dass das SZ-Magazin genau diese Fotosession in ihrer ersten „Sagen Sie jetzt nichts“-Kolumne als Inspiration erwähnt hat. Das habe ich anscheinend völlig überlesen. Ich wollte mit obigem Eintrag auch nicht der SZ ans Bein pinkeln. Wie Patrick richtig schreibt: „Die Idee ist doch gut, warum nicht wiederbeleben. Selbstverständlich wird keines dieser Interviews wieder so gut sein wie das von Fernanadel.“)

„Sebastian Koch ist immer noch nicht der gleichnamige Schauspieler und beantwortet daher nur sehr selektiv Autogrammwünsche.“

Ich schreibe wieder.

Das freut mich sehr.

Fernsehkritiker Tim Goodman schreibt in seinem Blog über Aaron Sorkins neue Show Studio 60 on the Sunset Strip (ich erwähnte sowohl die Serie als auch das Drehbuch zur Pilotfolge bereits – los, lesen).

Sorkin says he’s changed the way he’s writing this show as compared to The West Wing – which should please NBC since his inability to delegate and need to write every word was one of the main reasons he was removed from The West Wing, since the delays in the writing ended up costing lots and lots of money.

There have been stories about an alleged “backlash” against Studio 60 but none of it makes much sense in the real world. The gist is that as one of the most talked about new series – probably because Sorkin was returning to network television – Studio 60 had a high profile ripe for speculation. So? Exactly. But an early script did pop up on the internet as did, allegedly, some clips, and people in the blogosphere – known as non-pro in Variety speak – started to log in. But look, I’ve seen this pilot already some time ago and it was exactly what you’d expect from Sorkin. Smart, fast-paced, a bit inside baseball and of the highest quality. The acting performances are solid and the writing is great. What’s not to like?“

Okay, wenn das im September in den USA anläuft, endet die Staffel im Mai, was bedeutet, dass ich noch bis … September 2007 bis zur DVD-Box warten muss. Gnarg.

„Questions I have many,
answers but a few
But we’re here to learn, the spirit burns
to know the greater truth
We’ve all been crucified
and they nailed Jesus to the tree
And when I’m born again,
you’re gonna see a change in me

God made me for a reason
and nothing is in vain
Redemption comes in many shapes
with many kinds of pain
Oh sweet Jesus if you’re listening,
keep me ever close to you
As I’m stumblin’, tumblin’, wonderin’,
as I’m travelin’ thru

Montagsmaler

Ich erwähnte bereits, dass ich dem Gehirnjogging auf Nintendo DS verfallen bin. Ein lustiges Feature bei dem Spiel ist, drei Bilder zeichnen zu müssen und sie danach mit der Vorlage des Systems zu vergleichen. Das System gibt immer ein „Charakteristikum“ wieder, das das zu zeichnende Bild beschreibt und was man tunlichst hätte zeichnen sollen. Es gibt keine Punkte oder Wertung oder ähnliches, es dient einfach nur dazu, den Kopf ein bisschen in Schwung zu kriegen. Ich muss gestehen, dass ich bei einigen Begriffen wirklich Schwierigkeiten hatte. Mein Krebs war eher eine Languste (Charakteristikum: Scheren), Rodins Denker (Charakteristikum: Haltung) sah eher aus wie von Picasso, und Japan habe ich überhaupt nicht hingekriegt (Charakteristikum: vier Inseln – ich glaube, ich habe eher Indonesien gezeichnet bzw. hingepünktelt).

Aber meinen Minotaurus finde ich ausgesprochen gelungen.

(liebevoll vom Kerl mit Handy fotografiert, weil meine Digicam immer noch kaputt ist. Beziehungsweise weil sich niemand um meine kaputte Digicam kümmert. Also ich oder so.)

Wie gut, dass Moni aufgepasst hat, sonst wäre mir ne Menge entgangen. Der faule Schwenzel hat Gastautoren, von denen ich ja schon länger heimliches Groupie bin. Jetzt dann nicht mehr so heimlich.