Tagebuch, Mittwoch, 6. April 2016

Die letzte Kiste, die ich in Hamburg eingepackt habe. Ich bin traurig.

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Tagebuch, Montag/Dienstag 4./5. April

Montag war Warteschleife. Die ganze Wohnung geputzt, um mich noch mehr auf sie zu freuen, wenn ich Freitag wiederkomme und dann endgültig nur noch in München wohne. Umsatzsteuervoranmeldung gemacht, was okay war, weil ich so schöne Belege hatte. Abends großartigen geräucherten Lachs in Senfkruste genossen, den F. mitbrachte und zu dem ich nur noch einen Salat machen musste, schon war das Abendessen perfekt. Dazu einen Rosé, ich bin gerade auf dem Rosé-Trip.

Dienstag um kurz vor sechs wach geworden, einen Alptraum abschüttelnd, der mit dem Kerl zu tun hatte. Manchmal ist mein Unterbewusstsein erschreckend einfallslos.

Ereignisloser Flug bis auf das kotzende Kind vor mir (armes Hascherl), im Flugzeug schon das ÖPNV-Ticket gebucht (hat sich doch gelohnt, die HVV-App noch nicht gelöscht zu haben), den Koffer in die S- und U-Bahn gewuchtet und die ganze Zeit gedacht, anywhere but here. Das ist nicht mehr Zuhause, was eigentlich okay ist, weil ich mich dann nicht noch mal trennen muss, aber es hat mich doch sehr traurig gemacht.

Eine letzte Wohnungsbegehung mit dem Kerl, ein betrübtes Gespräch von beiden Seiten. Abends charmante Hilfe beim Lampenabschrauben gehabt.

Heute packe ich 20 Kisten und dann müsste ich durch sein.

Hurra.

*wimmer*

Was schön war, Samstag/Sonntag, 2./3. April 2016

Samstag traf ich mich morgens mit der charmanten Frau Nessy im Café Puck. Wir sprachen über Body Acceptance, Bücherschreiben und Blogzeug, und ich ging mit drei geschenkten Büchern nach Hause. Habe immer noch ein schlechtes Gewissen, weil ich bräsigerweise nicht die ganze Frühstücksrechnung bezahlt habe, was irgendwie ein netter Gegenzug gewesen wäre, ich Soziodeppin. Hiermit spreche ich eine Einladung fürs nächste Treffen aus.

Ansonsten: Fußball geguckt, weiter Franzen gelesen, ein bisschen rumgekocht. Neues Dressing für den Karottensalat ausprobiert, den ich sonst immer mit Zitrone und Zucker anmache; dieses Mal mit Honig, Essig und Öl. Sehr gut.

Am Sonntag war das Wetter so schön, dass ich mich aufs Rad setzte und in den Englischen Garten fuhr. Das hatte ich das letzte Mal mit dem alten, schweren Fahrrad gemacht, weswegen ich an der Nordecke beim Aumeister schon ein wenig aus der Puste war. Dieses Mal radelte ich vergnügt vor mich hin und dachte irgendwann, huch, hier ist schon der Aumeister? Ich schwitze ja noch nicht mal richtig. Gutes Fahrrad. (Schaltung zickt immer noch. Keine Ahnung.)

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Auf dem Rückweg setzte ich mich ein bisschen auf eine Bank am Kleinhesseloher See und zog mein Buch aus dem Rucksack, aber es war zu voll und damit zu unruhig, um zu lesen. Also radelte ich nach einer kleinen Pause gut gelaunt nach Hause.

Tagebuch, Freitag, 1. April 2016 – Die Böhmermann-Edition

Ich habe gestern sehr lange über Böhmermanns Be Deutsch nachgedacht.

Der Clip landete vorgestern in meiner Twitter-Timeline, ich fand ihn spontan gut und verlinkte ihn. Im Laufe des Tages hatte ich ihn noch dutzende Male in meiner Timeline, aber auch die ersten kritischen Stimmen (beides Twitter*innen, auf die ich sehr gerne höre, weil sie noch Metaebenen aufbohren, wenn ich es mir schon längst auf der obersten Ebene bequem gemacht habe). Gestern las ich dann, was zum Beispiel die Vice (ja, schon gut) oder Sascha Lobo zu sagen hatten. Ich versuche mal zusammenzufassen:

– Das Video ist scheiße, weil es den Nazi-Nationalstolz durch einen „Wir sind jetzt nicht mehr stolz und darauf stolz“-Nationalstolz ersetzt.
– Das Video ist scheiße, weil es den Holocaust als Sprungbrett für den guten Deutschen (TM) nutzt à la „Wir haben gelernt“ – und damit nicht genug: Weil wir gelernt haben, können wir dem Rest der Welt jetzt helfen, genauso zu lernen bzw. die Fehler der Deutschen gar nicht erst zu machen.
– Das Video ist scheiße, weil es gar keine Satire ist, sondern Böhmermann das ernst meint mit dem „Wir sind jetzt gute Deutsche, habt uns lieb“.
– Das Video ist scheiße, weil wir Deutschen nach Auschwitz überhaupt kein Recht mehr haben, in irgendeiner Weise auf dieses Land stolz zu sein.

Was das Video bei mir ausgelöst hat, war zunächst Belustigung, weil ich beim ersten Sehen hauptsächlich auf die ganzen Witze geachtet habe: dass wir komische Hütchen oder Fahrradhelme tragen und die Liegestühle mit Handtüchern sichern, dass wir Jack Wolfskin, Birkenstocks, Fanta und Scooter mögen und selbst als Veganer*in noch Wurst essen. Alles verpackt in den Sound der deutschesten aller Bands, Rammstein. Das Englisch fand ich albern, tat mir aber nicht weh. Was mir weh tat, war der blöde Kant/Cunt-Witz, den ich nicht witzig fand, weil ich cunt als Schimpfwort scheiße finde. Meine cunt ist großartig, sie ist alles andere als eine Beleidigung. (TMI.)

Beim zweiten Sehen fand ich es immer noch unterhaltsam, aber es mischte sich ein leichtes Unbehagen in den Sehgenuss, weil die erste Metaebene – wir sind jetzt darauf stolz, auf nichts mehr stolz zu sein – zwar klar intendiert war, aber nicht so recht funktionierte. Alleine die Nennung „Weltmeister“ ließ mich an die schwarzrotgoldene Fanmeile am Brandenburger Tor denken, wo der ach so lustige „So geh’n die Gauchos“-Song vor zwei Jahren ein Aufreger war. Gerade beim Fußball, bei Olympischen Spielen oder anderen Wettbewerben, bei denen eine Gruppe als Vertreterin ihrer Nation auftritt, kippt der launige Party-Patriotismus (was auch immer das sein mag) in echten Patriotismus um. Dann ist Twitter wieder voll von Klischeeschimpfwörtern über andere Nationen, wenn Italien, Spanien oder die Niederlande es wagen, der Mannschaft ein Tor einzuschenken oder gar zu gewinnen.

Beim weiteren Sehen kam noch ein anderes unbehagliches Gefühl dazu: das Gefühl, dem Video gnadenlos auf den Leim gegangen zu sein. Be Deutsch bejubelt die guten Deutschen (TM), die verständnisvoll, tolerant und aufgeschlossen sind und sich dem blöden Faschomob entgegenstellen. Das fühlt sich natürlich toll an, wenn man sich selbst als gute Deutsche sieht und jetzt mal auf die Schulter geklopft bekommt. Ich musste mir eingestehen, dass das genau meine Sichtweise auf mich und auch auf große Teile unseres Landes ist: Wir haben gelernt, wir sind jetzt okay, wir machen sogar Witze über uns. Und ich frage mich, ob das nicht eine genauso gefährliche Ecke ist wie die derjenigen, die sagen, wir sind auf Deutschland stolz, weil wir alles Nicht-Deutsche draußen halten wollen (auch hier: was auch immer das ist).

Im Video wird textlich der 9. November erwähnt, unter anderem der Tag des Hitlerputsches 1923 und der Reichspogromnacht 1938 (deren Datum bewusst gewählt wurde). Es ist aber auch der Tag des Mauerfalls 1989, und wenn man fies ist, kann man Böhmermann vorwerfen, nicht ganz eindeutig zu argumentieren. „Broken glass, fire, and plot“ sowie „our own treason“ weisen intuitiv auf die Pogrome hin, könnten aber auch auf 1989 bezogen werden; auch dort gingen Scheiben zu Bruch, und die ostdeutsche Bevölkerung beging durch ihren Aufstand im großen Stil Landesverrat. Das mag spitzfindig sein, aber wenn man sich den restlichen Kontext des Videos anschaut, der auf Clausnitz und die AfD-Wahlergebnisse in Ostdeutschland anspielt, könnte man Böhmermann unterstellen, dass er genau diesen Bevölkerungsteilen sagen möchte: Wir haben nicht vergessen, warum ihr zum jetzigen bundesdeutschen Gebiet gehört („Remember, remember“), reißt euch mal zusammen, um auch so gute Deutsche (TM) wie wir zu werden. Was sehr ironisch ist, denn die Bundesrepublik hat sich in ihrer Gründungszeit durch eine sehr lässige Auseinandersetzung mit der Vergangenheit hervorgetan, während in der DDR weitaus radikaler entnazifiziert wurde. Ich zitiere als Beispiel die FAZ vom November 2015:

„Nach den Untersuchungen des Instituts für Zeitgeschichte […] waren 54 Prozent aller Mitarbeiter ab Referatsleiterebene [im bundesdeutschen Innenministerium] zwischen 1949 und 1970 früher Mitglieder der NSDAP gewesen; im Juli 1961 waren es sogar 66 Prozent. Im Innenministerium der DDR waren es 14 Prozent, ein vergleichsweise geringer Wert, der aber höher als bislang vermutet ist.“

In diesem Zusammenhang finde ich es sehr gewagt, ausgerechnet „Wake up, Deutschland“ – also „Deutschland, erwache“ – als Textzeile zu nutzen und davon zu sprechen, aus Pflichtgefühl wiederzukommen; im Bild erheben sich dazu Menschen aus der Erde. Nazi-Zombies, diesmal in Gut? Auch weitere Textstücke wie „maniacs with wicked hair“ oder „assholery“, die beide auf Hitler anspielen, werden mir zu lässig genutzt. Hitler als ein Arschloch mit komischer Frisur zu beschreiben und ihn bildlich fragmentiert und mit Neonblitzern versetzt zu zeigen, verharmlost ihn zu sehr.

Außer dem aufblitzenden Hitler sehen wir kein einziges Bild, das genau sagt, dass Böhmermann sich hier auf die NS-Zeit bezieht. Und das ist meiner Meinung nach (die volle zwei Tage für ihre Bildung gebraucht hat) das größte Versäumnis des Videos, aber auch der einzige Grund, warum es funktioniert und ich es beim ersten Ansehen als lustig empfunden habe. Jede Erinnerung an die NS-Verbrechen wie den Holocaust hätten das Video zu sehr geerdet und seine bräsige Geschmacklosigkeit sehr deutlich werden lassen. Das Bild Hitlers haben wir zu oft parodiert, als dass man es alleinstehend noch als bedrohlich oder als Mahnung wahrnehmen kann. Trotzdem ist es interessant, dass die Macher*innen Hitler nicht einfach so zeigen, sondern verfremden und zerschnipseln, so als ob sie wüssten, dass es eben dem ganzen lustigen Treiben einen argen Dämpfer verpassen würde, wenn man ihn, wenn auch nur für wenige Sekunden, ohne bildliche Verfremdung sehen könnte.

Stellt man sich nun vor, im Video wären Bilder von zum Beispiel Anne Frank oder dem Jungen aus dem Warschauer Ghetto mit den erhobenen Händen zu sehen gewesen, wäre genau das passiert, was ich eben andeutete: Die ganzen Witze mit Scooter und den Fahrradhelmen ziehen nicht mehr. Kein Bild dieser Welt kann die erstgenannten weniger schmerzhaft machen. Und kein gutes Deutschsein (TM) kann dieses Land von seiner Vergangenheit befreien oder sie gar entschuldigen.

Im Prinzip macht Böhmermann mit diesem Video genau das, was auch die AfD mit ihrem Parteiprogramm will: Wir sollten aufhören, die deutsche Geschichte auf die Zeit zwischen 1933 und 1945 zu beschränken und auch mal wieder das Gute sehen, was wir so geschafft haben. Die AfD meint damit die sprichwörtlichen Dichter und Denker, die sie gerne wieder mehr auf deutschen Bühnen sehen möchte; Böhmermann meint damit uns (ja, mich) aufgeklärte Deutsche, die aus der Geschichte gelernt haben und nun wieder selbstbewusst (aber bloß nicht stolz) deutsch sein können.

Ich muss gestehen, dass ich immer noch nicht weiß, was genau Böhmermann mit dem Video wollte – für wen soll es sein und was will es mir sagen? Vielleicht wollte es nur genau diese Unbehaglichkeit rauskitzeln, die ich eben lange beschrieb; dann hätte es wunderbar funktioniert und mir als nach Selbsteinschätzung guter Staatsbürgerin und Verfassungspatriotin einen schönen Spiegel vorgehalten.

Blöderweise glaube ich nicht, dass das die Intention war. Durch den englischen Text und dem Rumreiten auf typisch teutonischen Klischees ist dieses Video auch außerhalb des deutschen Sprachraums verständlich, und deshalb kommt es mir inzwischen wie eine Werbung fürs gute Deutschland (TM) vor und keine ironische Brechnung eben dessen. Und dann frage ich mich wieder: Warum das ganze? Für wen? Vielleicht doch genau für die Menschen, die AfD gewählt haben, um ihnen zu sagen, hey, du kannst ruhig auf Deutschland stolz sein, aber dann doch bitte auf andere Dinge. Dann kannst du dich entspannt als gute*n Deutsche*n (TM) sehen und wir müssen keine Videos mehr machen.

Tagebuch, Donnerstag, 31. März

Morgens gedankenverloren das Radio angemacht, als ich meine Schlafklamotten auszog, um zu duschen. Zwei Arschlochmoderator*innen nutzten das gestrige warme Wetter, um sich über angeblich unattraktive Frauen in Leggings und Ballerinas aufzuregen, um dann hinterherzuschieben, dass man’s aber trotzdem ruhig anziehen soll, man sehe sich ja selber nicht – „nur der Rest der Welt muss das ertragen.“ Extremst angepisst den Sender gewechselt und wütend geduscht.

Den Vormittag verbrachte ich mit Zeug: Zunächst Bücher in der Unibibliothek abgegeben und zwei neue mitgenommen, ein Buch in der Stabi abgegeben und leider kein neues mitgenommen, auch wenn es online schon als „abholbar“ vermerkt war.

Danach zum Suckfüll geradelt, bei dem ich noch nie eingekauft habe, weil ich immer so über den Namen lachen muss. Der hat aber so ziemlich alles, was ein Baumarkt auch hat, nur um die Ecke und nicht am Ende der Welt.

Ich brauchte vier neue Rollen für meinen Ikea-Couchtisch. Der steht seit 20 Jahren bei mir rum, zunächst in Hannover, dann in drei Wohnungen in Hamburg, aber der Umzug nach Bayern war anscheinend zu viel für ihn. Das Plastik an den Rollen zerbröselte, sobald er hier stand, man konnte ihn kaum bis gar nicht mehr bewegen (was leider nötig ist, wenn man das Schlafsofa ausklappen will), und so musste ich neue Rädchen für ihn kaufen. Der Weg bis zu Ikea ist ohne Auto recht lang, und deswegen radelte ich zum Laden mit dem irrwitzigen Namen, wo ich natürlich genau die richtigen Rollen fand plus Kabelbinder, um meinen wackeligen Fahrradkorb zu fixieren.

Apropos Fahrrad: Die Schaltung ist immer noch doof zu mir, aber nicht mehr ganz so doof. Vielleicht bin ich wirklich zu grobmotorisch, um dieses nervöse Fahrrad zu bedienen, während das gutmütige Aldi-Rad alles verziehen hat.

Beim urlaubenden F. den Briefkasten geleert, nebenan im Drogeriemarkt Sonnenmilch gekauft und abschließend in der U-Bahn-Stadion Josephsplatz das neue Semesterticket. Ich hatte überlegt, ob ich das wirklich noch brauche, schließlich fallen die regelmäßigen Fahrten zum Flughafen, für die alleine es sich lohnte, ja jetzt weg, aber mir wurde von mehreren Menschen, die die teuren ÖPNV-Tickets löhnen müssen, dringend nahegelegt, das Ding trotzdem zu kaufen, wenn ich schon darf. Mir wurden Streckenpreise vorgerechnet, man lockte mich mit der quasi kostenlosen S-Bahn-Fahrt bis an bayerische Seen, erinnerte mich an meine bisher ergebnislosen Versuche, das Münchner Öffisystem mit seinen Ringen, Zonen und Streifenkarten zu verstehen uswusf. Schon gut. Gekauft.

Nachmittags trauerte ich um einen Menschen, den ich gar nicht kannte, was für mich selbst etwas überraschend kam. Zaha Hadid verstarb gestern, und aus der Fülle der Nachrufe verlinke ich mal die NZZ und die NY Times:

„She was not just a rock star and a designer of spectacles. She also liberated architectural geometry, giving it a whole new expressive identity. Geometry became, in her hands, a vehicle for unprecedented and eye-popping new spaces but also for emotional ambiguity. Her buildings elevated uncertainty to an art, conveyed in the odd ways one entered and moved through those buildings and in the questions her structures raised about how they were supported.“

Das MoMA instagrammte einen meiner liebsten Entwürfe aus dieser Ausstellung:

We remember architect #ZahaHadid with her visionary design for The Peak Project from our collection. Hadid proposed a transformation of the site itself by excavating the hills of Kowloon and using the rock to build artificial cliffs. Into this new topography, she interjected cantilevered beams, shardlike fragments, and other elements that seemed to splinter the structure into its myriad constituent parts, as if it had been subjected to some powerful de–stabilizing force. Hadid's work was exhibited in MoMA's 1988 show “Deconstructivist Architecture.” [Zaha Hadid. The Peak Project, Kowloon, Hong Kong, China (Exterior perspective). 1991. The Museum of Modern Art, New York. © 2016 Zaha Hadid]

Ein von MoMA The Museum of Modern Art (@themuseumofmodernart) gepostetes Foto am

In diesem Zusammenhang: der Wikipedia-Artikel über Women in Architecture (den es nicht in der deutschen Wikipedia gibt). Und die Anfänge der Nachrufe in der Berliner Zeitung sowie in der Zeit, die mit Hadids Kleidungsstil und ihrer Schuhsammlung beginnen. (Lasst die Scheiße endlich.)

Wo wir gerade bei Nachrufen sind: Der Economist as only the Economist can über Johan Cruyff.

„The true beauty of the world’s most beautiful game, according to Johan Cruyff, who knew, didn’t lie in tricksy technique. If a man could juggle a ball a thousand times, it proved only that he ought to join the circus. Of course, it was great when Rudolf Nureyev said he should have been a dancer. But he was not just using his long, lean body when he played football. He was mostly using his brain. That brain, as well as his famously agile feet, made him a local hero in Holland and Spain and, by extension, all over football-mad Europe.

His rules of the game were simple. (Geometrical, some said, even mystical.) If he had the ball, the space on the pitch had to be made as large as possible. If he didn’t have it, the space had to become threatening and small. He adjusted his perspective continually with the movement of the ball. At one given moment—neither too early nor too late, en un momento dado, his catchphrase when he shaped Barcelona into the world’s top team—the ball and he would meet. And from this, as often as not, came glory. […]

His most lasting triumph, though, was the coaching of Barcelona. El Flaco, as they called him, “Skinny”, took the team to the top of La Liga and then, in 1992, to victory in the European Cup. Even more than at Ajax, Barça absorbed his edicts, setting up at his instigation a junior academy, La Masia, like the one he had gone to at Ajax. There a new generation of players—Messi, Iniesta, Xavi and the rest—learned to play in the swift, precise and total Cruyff style. Though he was no more gregarious, and as anti-majoritarian as ever, his separatist head warmed to the Catalans, and they to him. With him they felt they couldn’t lose, and in his eight years at the Camp Nou they rarely did.

His most acclaimed successor as coach, Pep Guardiola, talked of him as the architect of a cathedral he could only reverently restore. Others compared his strategic nous to the paintings of Vermeer. It was all a bit highfalutin. But when he was on the ball, in that sweet moment when he was not too early and not too late, when opponents tumbled in astonishment and space sprang open where none had been before, then, yes, he was quite a lot like God.“