Bücherfragebogen 18: das Buch mit dem schönsten Cover, das du besitzt
Es ist vielleicht nicht unbedingt das schönste Cover, aber es ist das am aufwendigsten gestaltete Buch, das ich besitze. Von außen ein schnöder, schon leicht verblichener Pappkarton:
Innen liegt ein tonnenschweres Buch, das aufgeklappt fast einen Meter breit ist, mit einer samtigen Oberfläche und geprägtem Titel.
Und darin verbirgt sich das komplette Skript zu Some it like hot. Faksimiles der Drehbuchseiten, in klein die deutsche Filmfassung, daneben Szenenfotos.
Selbst das Lesezeichen ist gestaltet: Billy Wilder selbst sagt dir, wo du dich im Buch befindest.
Der „Anhang“ ist so dick wie der Drehbuchteil: Hier finden sich Interviews, Storys vom Dreh bzw. der Entstehung des Films, Presseschnipsel von damals, eine Plakatgalerie aus der ganzen Welt und Farbfotos zum Schwarzweißfilm.
Und im hinteren Deckel liegt noch ein zweites Buch: ein Faksimile des Drehbuchs von Marilyn Monroe mit ihren handschriftlichen Anmerkungen.
Ich verbinde mit dem Buch recht zwiespältige Gefühle, denn meine Eltern haben es mir geschenkt, als ich nach der Bandscheiben-OP im Krankenhaus lag. Das Ding war so teuer, dass ich es mir eigentlich nur auf den Wunschzettel gepackt hatte, um mich daran zu erinnern, dass ich in hundert Jahren, wenn ich mal Geld habe, mir dieses Buch kaufen möchte. Zu der Zeit war ich nämlich gerade Juniortexterin in der Probezeit, und ich wurde netterweise telefonisch nach der OP übernommen: „Wenn du wieder gesund bist, wartet hier dein Schreibtisch auf dich.“ Deswegen stürmt immer sehr viel auf mich ein, wenn ich dieses Buch aufklappe: Schmerz, Dankbarkeit, Angst, Zuversicht – und die Erinnerung daran, dass ich das Ding im Krankenhaus überhaupt nicht lesen konnte, weil ich nur liegen durfte und es schlicht und einfach zu groß und schwer war, um es irgendwie halten zu können.