The Weather Man
Nicholas Cage spielt einen TV-Wetteransager in Chicago, der sich im Laufe des Film mit seiner geschiedenen Frau und ihrem neuen Freund herumschlagen muss, seiner übergewichtigen Tochter, die böse Schimpfworte auf dem Schulhof hinterhergebrüllt bekommt, seinem Sohn, dessen Therapeut ihm etwas zu nahe kommt und seinem Vater, der als unheilbar krank diagnostiziert wird. The Weather Man hätte also leicht ein fürchterlich deprimierender Ausflug werden können. Ich gebe zu, manchmal ist es ziemlich anstrengend, Cage dabei zuzusehen, wie er sowieso schon schlimme Situationen durch seine Egozentrik oder seine plötzlich erwachten Vater- oder Ehemanngefühle noch schlimmer macht. Trotzdem hat mir der Film gefallen. Seine Atmosphäre ist konstant sehr kühl, man muss sich schon sehr zusammenreißen, um den Figuren etwas abzugewinnen, aber wenn man sich diese Mühe macht, wird man belohnt. Besonders die Szenen zwischen Cage und seinem Vater (Michael Caine) fand ich sehr spannend: Sie waren durch sehr spröde Dialoge gekennzeichnet, durch die aber stets viel Emotionalität durchschimmerte. The Weather Man erzählt seine Geschichte durch viele, kleine Szenen, die zwar einen großen Bogen ergeben, sich aber trotzdem wie Splitter anfühlen, die man selbst zusammentragen muss. Die Farbigkeit in blau und grau und die Kulisse von Chicago im eisigen Februar passte wunderbar zur Geschichte, und beides zusammen, Erzählweise und Ausstattung, hat einen sehr intimen, traurigen und doch hoffnungsvollen Film hervorgebracht.