Marillenknödel

Dieses Wochenende ist Delicious-Days-Nachkochwochenende. Nach dem Salat kommen heute die Marillenknödel dran. Die sind ein bisschen schwieriger zu machen als Gemüse in Kleinzeug zu verwandeln, dauern aber nicht viel länger und kommen meinem Süßzahn weitaus mehr entgegen. Los geht’s.

250 g Quark, mindestens 20%, in einem feinmaschigen Sieb für eine Stunde abtropfen lassen. Nicky meint, bei großem Hunger reichen auch 15 Minuten.

6 kleine Aprikosen waschen, vorsichtig abtupfen und sie vom Stein befreien. Das heißt, sie entlang der Naht vorsichtig aufschneiden, möglichst so, dass die beiden Hälften nicht auseinanderfallen. Das hat bei mir nicht immer geklappt, aber das merkt man den fertigen Knödeln nicht mehr an. In die entsteinten Aprikosen nun jeweils
1 Stück Würfelzucker legen oder alternativ einen halben Teelöffel braunen Zucker geben (ich habe mich für den braunen Zucker entschieden).

(PS: Bei esskultur steht auch ein Marillenknödelrezept, das die Steine genial per Kochlöffelstiel entfernt. Das probiere ich beim nächsten Mal.)

Einen großen Topf mit Wasser zum Kochen bringen und es dann vor sich hinsimmern lassen.

Zum Quark nun
1 TL abgeriebene Zitronenschale (ich hab den kompletten Abrieb einer Zitrone genommen, Zitrone geht bei mir immer),
25 g weiche Butter,
1 Eigelb,
75 g Weichweizengrieß,
1–2 EL Vanillezucker und
1 Prise Salz geben. Alles grob verrühren (Löffel reicht, Mixer ist Overkill). Zum Schluss alles mit
50 g Mehl, Type 405, verrühren. Nun müsstet ihr einen halbwegs klebrigen, aber schon herrlich säuerlich duftenden Teig vor euch haben. Den nun aus der Schüssel auf die ordentlich bemehlte Arbeitsfläche befördern, zu einem länglichen Brocken formen und den in sechs Teile teilen. Jeden Teil flachpatschen, dabei gerne die Hände bemehlen, eine Aprikose auf den Teigfladen legen und damit die Frucht ummanteln. Das ist, glaube ich, das kinderlose Äquivalent zum Nachwuchsanziehen, wenn der keine Lust darauf hat, aber nach ein, zwei Aprikosen geht das ganz gut. Darauf achten, dass die Racker wirklich komplett mit Teig umhüllt sind und dass der keine Risse aufweist.

Das Wasser wieder zum Kochen bringen und dahinein nun die verkleideten Früchte geben. Ich habe sie liebevoll per Schaumkelle umgesiedelt. Die Temperatur verringern, so dass die Knödel nun in leicht simmerndem Wasser vor sich hinbaden, so ungefähr 12 bis 14 Minuten.

In der Zeit machen wir uns an die Hülle. Dazu in einer angemessen großen Pfanne zu gleichen Teilen
Butter sowie
Semmelbrösel erhitzen und die Brösel vorsichtig bräunen. Das hat bei mir zeitlich fast genau hingehauen; die Brösel waren braun, und wenige Minuten später durften die Knödel dann in ihnen baden. Dazu jeweils einen Knödel per Schaumkelle aus dem Wasser holen und ihn in der Bröselpfanne wälzen, bis er mit goldener Herrlichkeit umhüllt ist.

Mit Puderzucker bestreuen und heiß servieren. Wobei ich nachträglich noch Vanillezucker oben drauf gehauen habe und, auch ein Tipp von Esskultur, demnächst noch ein bisschen Zucker mit den Bröseln karamellisieren lasse. Mampf!