14 Fragen
Schon wieder ein Fragebogen. Dieses Mal kam er korrekt in meine Richtung und ich musste ihn mir nicht selber abholen. Danke, Frau serotonic.
1. Wie hast Du Deinen ersten Korb erlebt? (receiving)
Wie ich alle Körbe erlebt habe: bedauernder Gesichtsausdruck seinerseits, lässig-ironisch-distanzierender Spruch meinerseits. Einmal war’s anders: bedauernder Gesichtsausdruck ihrerseits, völlige Fassungslosigkeit meinerseits.
2. Wie hast Du Deinen ersten Korb erlebt? (giving)
Wie ich alle meine Körbe erlebt habe (waren deutlich weniger giving als receiving): sehr kurz angebunden. Ich wollte da nur weg.
3. Wenn Du nochmal zurück könntest, worum würdest Du Deine erste Grundschullehrerin (m/w) bitten?
Ich kann mich kaum an die Grundschule erinnern. Ich behaupte, ich war da gerne und hab mich wohl gefühlt. Daher wüsste ich nicht, worum ich bitten sollte.
4. Zahnseide oder Munddusche?
5. Notlüge oder bittere Wahrheit?
Notlüge, außer beim Körbegeben. Ich konfliktscheue Memme.
6. Hütchenspiel oder Skat?
Doppelkopf! Aber Skat kann ich auch. Damit sind meine Schwester und ich quasi groß geworden. Ich weiß nicht mehr, ob Opa uns beiden in irgendwelchen Sommerferien das Spielen beigebracht hat oder Papa, aber wir können das beide. Meine Schwester geht heute noch regelmäßig mit Papa zum Preisskat bei uns im Heimatdörfchen, wo sie gerne mit Schweinehälften oder toten Vögeln als Gewinn wiederkommen. Die beiden spielen mich locker an die Wand, aber hey, so ein schönes Null Ouvert kann ich auch. (Im Grand spielt man Ässer und es hat sich schon mal einer totgemischt.)
7. Musical oder Oper?
Beides mit großem Genuss. Aus dem Musical komme ich meistens wie vom Rummelplatz (wo-hoooo!), aus der Oper bedeutungsschwer und tiefenentspannt. (Außer bei Mozart, der alten Nervensäge.)
8. Nachschlag oder Nachtisch?
Nachtisch. Und wenn ich vorher zwölf Gänge hatte, im Dessertmagen ist immer Platz.
9. Wenn Du eine Sache an Deinem Körper ändern könntest, welche wäre das?
Über die Frage habe ich – logisch – am längsten nachgedacht. Mir fiel spontan nichts ein, was ich für ein sehr gutes Zeichen gehalten habe. Das hat mich aber gleichzeitig stutzig gemacht, weil ich schließlich 40 Jahre lang irgendwas, nee, alles an meinem Körper ändern wollte. Außer meiner Nase, die fand ich schon immer super. Also habe ich oben angefangen und gedanklich an mir runtergeguckt, ob da irgendwas ist, was mich nervt. Und als ich unten angekommen war, grinste ich in mich rein und tippte voller Überzeugung das folgenden Wort: nichts.
Ich bin der Mensch, der ich heute bin – und den ich gerne mag –, auch wegen meines Körpers. Das ist ja der Kardinalsfehler bei allen Diäten: Sie gaukeln uns vor, der Körper wäre nur irgendein dickes Ding, was an unserem eigentlichen schlanken Selbst dranhängt und weg muss. Falsch gedacht. Wir sind dieser Körper. Ich bin mein Körper, genau wie ich mein schlaues Hirn und mein weiches Herz bin. Das ist alles ich und das ist alles gut so. Ich habe meinen Körper lange genug gehasst und ihn malträtiert. Jetzt mag ich ihn gerne und kümmere mich um ihn. Er ist noch genauso dick wie vorher, aber mir – oder uns – geht es besser als jemals zuvor. Warum sollte ich also irgendwas an ihm ändern wollen?
Der gestrige Tag war ein bisschen nervig, weil ich eine Absage auf einen Praktikumsplatz bekommen habe, den ich wirklich gerne gehabt hätte und weil ich aus meiner wundervollen Kiefer-Hausarbeit durch die doofe Zeichenbegrenzung gefühlt einen Stumpf gemacht habe. Aber das Nachdenken über diese Frage hat sehr gut getan. Das Nachdenken über die übernächste auch.
10. Wenn Du eine Sache an Deinem Charakter ändern könntest, welche wäre das?
Ich wäre gerne eine etwas weniger konfliktscheue Memme.
11. Wenn Dir ein bedingungsloses Grundeinkommen ermöglichen würde, Dich – anstatt zu arbeiten – einer Aufgabe zu widmen – welche wäre das?
Ich würde genau das tun, was ich jetzt gerade tue: studieren. Momentan gibt es nichts auf der Welt, was mich glücklicher macht.
12. Deine größte irrationale Angst ist …?
Ich finde Spinnen unangenehm, und ich weiß, dass das Quatsch ist. Mir hat noch nie eine was getan, ich bin tausendmal größer als sie, und gegen meinen Staubsauger haben sie keine Chance. Aber ich kriege trotzdem jedesmal einen Herzinfarkt beim Dschungelcamp-Insert mit der blöden Vogelspinne und ich gucke bei den Prüfungen mit Spinnen nie hin. Gut, eigentlich spiele ich bei allen Prüfungen Candy Crush, weil das der Teil der Sendung ist, der mir sehr egal ist.
13. Gibt es einen Film, den Du immer wieder gucken kannst?
Ja: Dave. Der ist so schön simpel. Die Guten gewinnen, Kevin Kline schmiert Sandwiches, Frank Langella guckt böse, Ving Rhames redet über Rollkragenpullis und Sigourney Weaver ist Sigourney Weaver. Sobald ich den in irgendeiner Mediathek im Original sehe, wird er geguckt und ich fühle mich jedesmal gut unterhalten.
14. Wie stehst Du zu Deinen Füßen?
Ich freue mich darüber, dass sie da sind und mich tragen. Deswegen kaufe ich ihnen auch immer schöne bunte Ringelsocken und bequeme Schuhe und quäle sie nicht mit hohen Absätzen.