Eastern Promises
In Eastern Promises (Tödliche Versprechen) treffen zwei Welten aufeinander: die der russischen Mafia in London und die einer Hebamme, der eine hochschwangere 14-Jährige unter den Händen verblutet. Ihr Kind überlebt, und die Hebamme (Naomi Watts) sucht nun den Vater. Das Mädchen hat ein Tagebuch auf russisch geschrieben, in dem eine Karte eines russischen Restaurants liegt. Naomi geht in dieses Restaurant – und ist mittendrin in einer Geschichte von sich bekämpfenden Banden, eines Vater-Sohn-Konflikts und, wie fast immer bei David-Cronenberg-Filmen, einer Menge Blut.
Der Film erzählt seine Geschichte sehr gradlinig, zeigt sehr viel, deutet aber genauso viel an, was unter der Oberfläche brodelt. Armin Mueller-Stahl als Familienoberhaupt, Vincent Cassel als sein Sohn und Viggo Mortensen als Fahrer und Mann für alles kämpfen sich erfolgreich durch viele russische Dialogzeilen und zeichnen ein sehr abstoßendes Bild einer Familie, die vordergründig gutes Essen und Geigenmusik liebt und im Hinterzimmer kleine Mädchen verkauft.
Die Spannung und Emotionalität bezieht der Film aus den unterschiedlichen Lebensentwürfen, die mal freiwillig, mal absolut unfreiwillig entstehen, und dass die beiden nur eine Straße oder eine Tür voneinander getrennt sind. Zusätzlich schleppen Mortensen und Cassel beide ein Geheimnis mit sich herum und man wartet die ganze Zeit darauf, dass es hervorbricht, sich seinen Weg bahnt, um den Film in eine andere Richtung zu lenken.