Before the Devil Knows You’re Dead

Before the Devil Knows You’re Dead (Tödliche Entscheidung) versammelt eine illustre Riege an Darstellern (Philip Seymour Hoffman, Albert Finney, Ethan Hawke, Marisa Tomei) und steckt sie in ein sehr dichtes Skript über einen Raubüberfall, der eigentlich ein Kinderspiel werden sollte, aber natürlich komplett daneben geht.

Der Film erzählt die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und springt dabei in der Zeit vor und zurück. Wir erfahren, warum sich wer für eine bestimmte Aktion entschieden hat und sehen bei den meist desaströsen Konsequenzen zu. Es fühlt sich ein bisschen so an, wie bei einer Kettenreaktion dabeizusein; man ahnt bereits nach der ersten Szene, dass es ab jetzt nicht mehr viel zu lachen gibt und jeder kleine Glücksmoment bitter bezahlt werden muss. Dabei verzichtet der Film auf wilde Actionsequenzen und einen reißerischen Soundtrack, sondern erzählt einfach unbarmherzig seine böse Story.

Devil ist Kino ganz alter Schule: starke Charaktere, ein gutes Drehbuch, kein Satz zuviel, keiner zuwenig. Und so sehr ich Hoffman liebe, diesmal stiehlt ihm Albert Finney als gebrochener Ehemann komplett die Show. Marisa Tomei hat nicht viel zu tun außer unsympathisch zu sein, und Ethan Hawke kommt im Vergleich zu Hoffman und Finney auch eher als over-acting daher. Trotzdem passt alles zusammen. Und sogar der Titel ist klasse: Er entspringt einem irischen Trinkspruch (sagt jedenfalls die IMDB), der komplett lautet: „May you have food and raiment, a soft pillow for your head; may you be 40 years in heaven, before the devil knows you’re dead.“ Und auch das kriegen die Figuren leider nicht hin.