Was schön war, Freitag, 26. Mai 2017 – Lernen
Den Vormittag vertrieb ich mir mit Lesen, allerdings nichts für die Uni; mein Kopf war unwillig. Es war immerhin nichts ganz Fachfremdes, denn ich las weiterhin mit großem Genuss The Vanishing Man: In Pursuit of Velazquez von Laura Cumming. Cumming erzählt die Geschichte eines Gemäldes von Velázquez, genauer gesagt, spürt sie einem englischen Buchhändler im 19. Jahrhundert hinterher, der als einer der ersten (nach dem Maler selbst) erkannte, dass der angebliche Van Dyck auf einer Auktion eben keiner ist. Das Buch erzählt fast nebenbei vom Prado, dem spanischen Hof, der Wandlung vom Palast zum Museum, wie Kunstgeschichte in den vergangenen Jahrhunderten praktiziert wurde (wenn überhaupt – wir sind eine recht junge Disziplin), welche Wege Gemälde damals von Spanien nach England nahmen, wo sie ausgestellt waren (gerne in Herrenhäusern) und wo man sie als Publikum trotzdem sehen konnte. Ich lernte auch den Namen einer der ersten weiblichen Kunsthistorikerinnen Englands – Anna Brownell Jameson –, über die anscheinend, laut unserer Suchmaschine, seit 1983 nichts Namhaftes mehr veröffentlicht wurde. Kommt auf die Liste mit Dissthemen. Man weiß ja nie. Wer waren denn eigentlich die ersten deutschen Kunsthistorikerinnen? Keine Ahnung.
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Nachmittags zwang ich mich dann aber wirklich an den Schreibtisch und watete durch Sekundärliteratur, puschelte an der Einleitung rum, schloss den ersten Teil von Kiefer ab (Thema Faszination des Faschismus und Verdrängung) und … hatte keine Lust auf den zweiten (die individuelle deutsche Schuld). Aber immerhin: Die angedachte Gliederung trägt, ich bin schon bei der Hälfte der Zeichenzahl, und alles liest sich gut. Bis zum ersten bis fünfzehnten Korrekturgang natürlich, wenn sich’s noch besser lesen wird.
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Abends unfassbaren Burgerschmacht, aber keine Lust gehabt, die anderthalb Kilometer zurückzulegen, die mich von meinen Lieblingsburgern – und Lieblingspommes OMG – trennen. Auch keine Lust auf Foodora oder ähnliche Kuriere gehabt. Also in die Küche gegangen und Pasta mit irgendwas gezaubert, was ziemlich großartig war. (Spinat, Bacon, Schalotte, Pinienkerne.)
Apropos Pommes: Wenn irgendjemand einen Tipp für mich hat, wie ich diese wunderbaren belgischen Pommes hinkriege – eher dicker, außen knusprig, innen weich –, ohne dass ich 40 Minuten lang mit einem Thermometer über siedendem Öl hängen muss, gerne her damit. Ich habe zuhause noch nie richtig gute Pommes fabrizieren können und bin für jeden Hinweis dankbar. Pommes sind mein Endgegner. Und fisselige Patisserie, aber dafür hab ich keinen rechten Ehrgeiz.