Ein gläsernes Dankeschön …
… an Hanna, die mich mit diesem Messbecher überraschte, um den ich ewig rumgeschlichen bin.
Ich habe vor Jahren gelernt, dass es sich nicht lohnt, in der Küche Billozeug zu verwenden, denn im Gegensatz zu vielen anderen Kleinigkeiten habe ich Messer, meine Reibe, meine Zitronenpresse oder ähnliches dauernd in der Hand und arbeite ständig mit ihnen. Als ich nach München zog (und noch in Hamburg wohnte), kaufte ich mir zum Beispiel hier eine billige Kopie der wundervollen Microplane-Reibe. Die sah quasi genauso aus, aber, und ich weiß bis heute nicht warum, ich habe mir damit dauernd Teile der Fingerkuppen abgerieben, was mir mit der Microplane nie passierte. Natürlich war auch das Reiben nicht ganz so mühelos und das Ergebnis nicht ganz so gleichmäßig. Das hätte ich alles noch hingenommen, aber irgendwann war mir klar: Es nervt. Es nervt, dass nicht alles so gut ist wie es sein könnte für zehn Euro weniger. Also wurde die Billoreibe weggeschmissen und ich kaufte eine Microplane. Die ist natürlich immer noch mit Freude in Benutzung. Und nebenbei war das der einzige Gegenstand in der Hamburger Küche, bei dem mich Kai bat, ihn nicht in die Umzugskiste zu werfen. Das hat mich seltsam gerührt und so hat der Mann noch meine alte Microplane. OMG ich werde sentimental bei Parmesan- und Zitrusreiben!
Zurück zum Messbecher: Ich habe, auch seit dem Umzug, einen Plastikmessbecher hier. Generell ist gegen Plastik nichts einzuwenden, aber mir fiel erst nach dem Kauf auf, dass die Maßeinheiten ganz seltsam auf dem Ding aufgedruckt sind. Die Milliliter-Angabe, die ich als einzige brauche (who cares about ounzes?) ist für mich nur sichtbar, wenn der Becher mit dem Ausguss nach rechts und der Griff nach links zeigt. Das ist eigentlich, EIGENTLICH kein Problem, aber mich macht es irre. Wenn ich arbeite, finde ich es schön, wenn der Griff nach rechts und der Ausguss nach links zeigt, denn das ist die Reihenfolge, in der ich nach dem Eingießen der Flüssigkeit arbeite: Ich bin Rechtshänderin und muss daher den blöden Messbecher immer umdrehen, sobald ich etwas in ihn gegossen habe. Ja, extreme Luxusprobleme, ichweiß, aber es nervt! Das ist ein Arbeitsschritt zuviel! EFFIZIENZ, BITCHES! Deswegen habe ich einen neuen Becher auf meinen Wunschzettel gepackt. Mir war es ein bisschen peinlich, wegen Einmalbecherumdrehen selbst einen neuen zu kaufen, aber umso mehr bin ich über das Päckchen glücklich, in dem sich ein Becher befindet, bei dem der Griff da ist, wo er sein soll. Und: Er ist aus Glas, das heißt, ich kann jetzt auch kochende Flüssigkeiten in ihn gießen, ohne mich vorher geistig damit zu beschäftigen, geschmolzenes Plastik von meiner Arbeitsfläche zu kratzen (worauf ich netterweise seit fünf Jahren vergeblich warte). Vielen Dank für das Geschenk, ich habe mich sehr gefreut, ich Irre.