Tagebuch, Dienstag, 13. Februar 2018 – Workworkwork
Morgens einen Termin gehabt, danach gearbeitet bis halb neun Uhr abends. Keine Mittagspause gemacht, keine FAZ gelesen. Abends so hirntot gewesen, dass ich mich nicht zum Ulysses aufraffen konnte; stattdessen las ich weiter in Kurt Andersens Fantasyland. How America Went Haywire: A 500-Year History, das sich gut in eher kurzen Abschnitten wegsnacken lässt.
—
Aber es gab natürlich auch schöne Momente. F. kam um kurz nach 17 Uhr vorbei und brachte mir zwei irrwitzig leckere Vanillekrapfen, von denen ich mir einen für heute aufhob, und ich konnte ein bisschen Körperkontakt genießen, bevor ich wieder an den Schreibtisch musste. Nach dem morgendlichen Termin hatte ich mir vom Bäcker zwei Brezn mitgebracht, die ich abends mit Käse und Gurken und Tomaten auf dem Sofa verzehrte, während ich eine Folge One day at a time guckte.
—
Mein Termin hatte mich in die Nähe des Englischen Gartens geführt. Das Wetter war kalt, aber wunderbar sonnig, und ich dachte, wenn ich nachher noch Zeit hätte, könnte ich zwei, drei Busstationen zu Fuß gehen und ein bisschen den Tag genießen. Das ging leider nicht, aber die 15 Minuten Busfahrt waren auch sehr schön, weil sie mich an vielen Altbauten vorbeischaukelte. Trotzdem blickte ich sehnsüchtig nach draußen und nahm mir vor, abends noch eine Runde zu gehen. Das habe ich wegen des vollen Schreibtischs leider nicht geschafft. Mpf.
—
Eigentlich schlafe ich in kühlen Zimmern, aber gestern war mir abends so kalt, dass ich die Heizung länger anließ als sonst. Mein Bettzeug bewahre ich neben der Heizung auf (Schlafsofa, meh), und als ich sie zum Schlafen hervorholte, war sie an einer Seite warm, weil sie eben noch etwas von der Heizung abbekommen hatte. Das erinnerte mich daran, dass Kai es immer sehr mochte, wenn man seine Bettdecke vor dem Schlafengehen auf die Heizung legte, weil er kalte Bettwäsche so fürchterlich fand. Ich mochte es im Gegenzug immer gerne, ihm mit so einer kleinen Geste eine Freude zu machen. Es war schön, an ihn und uns zu denken, ohne traurig zu werden.
—
Man Redefines Horror By Building a Singing Furby Organ
FURBYS! Nuff said.
(via @twena)
—
The Mystery of Amy Sherald’s Portrait of Michelle Obama
Da ich eh nicht dazu komme, selbst etwas über die Portraits von Barack und Michelle Obama zu schreiben, die mir beide gut gefallen, überlasse ich das Doreen St. Félix vom New Yorker.
„The painting is shocking because Sherald has somehow conjured a vision of Michelle Obama, one of the most photographed women in history, that we have not yet seen—one free of the candid Washingtonian glamour found in photographs such as those in Amanda Lucidon’s “Chasing Light: Michelle Obama Through the Lens of a White House Photographer.” Obama sits against sky-blue oblivion, the triangular shape of the dress turning her into a mountain. Sherald may be the portrait artist of “American people,” and Obama, looking askance, leaning slightly, may want to be a part of that record, but she is also a symbol, an aggrandizement. The racializing schema of Sherald’s work is to “exclude the idea of color as race,” she has said, in her artist’s statement. To Sherald, the photorealistic depiction of race—a quality determined by others’ eyes, externally—is a dead end. Applied to Michelle Obama, the lack of brown in the skin feels first like a loss, and then like a real gain. This is a different Michelle, a woman evacuated of celebrity, who appears provisionally dreamlike, nearly a shadow. The mouth and the eyes and the strong arms that we know are present, but fainter. From some distance, I can imagine, the figure might not be immediately recognizable.“