Tagebuch Sonntag, 21. April 2019 – Barfußtag und Champions League

Halbwegs schmerzfrei aufgewacht, yay. Der zickende Zahn kann inzwischen auch heiß und kalt wieder ab, das heißt, meine neue Bohnensorte musste in Flat-White-Form nicht lauwarm werden. Tolles Zeug, das mir Kai da in seinem Riesenbohnengeburtstagspaket aus Hamburg angeschleppt hat – Empfehlung! Passt auch gerade hervorragend in die Jahreszeit.

Samstags-FAZ nachgeholt, im Internet rumgehangen, mir neue (alte) Serientipps geholt, aber dann doch keine Lust darauf gehabt. Gelesen.

Um kurz nach vier allmählich stadionfein gemacht; praktisch, dass das Täschchen noch vom Augsburg-Spiel gepackt war. Die Bayern-Damen spielten ihr Champions-League-Halbfinalhinspiel gegen den FC Barcelona aus und F. hatte uns Karten besorgt. Angeblich war das Spiel ausverkauft (2500 Plätze), aber so richtig dicht sah der FC-Bayern-Campus nicht aus. Barcelona hat übrigens schon über 10.000 Karten für das Rückspiel am nächsten Sonntag verkauft, und gerade erst letzten Monat haben die Damen von Barca und Athlético Madrid einen Rekord für Zuschauer*innen aufgestellt: über 60.000. Davon sind wir hier leider noch sehr weit entfernt, darüber steht auch was im verlinkten Artikel.

Das Spiel war etwas zäh und manchmal arg fahrig, aber immerhin spannend, leider mit dem besseren Ende für Barcelona, das sich mit 1:0 durchsetzen konnte. Kann man sich hier nochmal in Gänze anschauen; das Rückspiel wird soweit ich weiß, auch von Bayern TV bzw. Sport 1 übertragen. (28. April, 12 Uhr.)

Ich habe auch brav bei der belanglosen Agentur-Choreo mitgemacht (ein Block weiß, ein Block rot, ein Block weiß …). Es hilft ja nichts, bei so wenigen Zuschauer*innen wollte ich nicht die Spielverderberin machen. Wenn in der Allianz-Arena Pappen ausliegen, ignoriere ich die immer, Augsburg macht so einen Kasperkram netterweise eh nicht.

Es ist erst mein drittes Spiel bei den Damen und ich stolpere immer noch über den Unterschied im Publikum. Es ist weitaus weniger engagiert, was aber vielleicht schlicht die fehlende Masse liegt, in der man aufgehen kann. Viel mehr Kinder, was mich freut, viel mehr Mädchen und Frauen, was mich noch mehr freut. Aber eben auch Leute, die sonst nicht zum Fußball gehen, glaube ich jedenfalls: Neben mir saß eine ältere Dame, die ernsthaft bei jedem Ballverlust, bei jedem Fehlpass und bei jedem Trikotzupfer „Ups!“ quietschte, weil das für sie anscheinend alles irre überraschend kam, und sobald sich Barcelona dem bayerischen Tor näherte, singsangte sie panisch „NeinneinneinneinNEIN!“. Wobei mir letzteres durchaus bei den Herren auch mal rausrutscht, allerdings eher am Laptop und nicht im Stadion.


(Leider arg unfreundlicher Sonnenstand fürs Stadionfoto. Frau Gröner hat übrigens endlich verstanden, wie Sonnencreme funktioniert und hat auch nach zwei Spielen bzw. drei Halbzeiten in praller Sonne keinen Sonnenbrand! Bist ne alte Kuh, lernst immer noch dazu!)

Hoffentlich letzter oder vorletzter Suppentag, ich habe nicht mehr viel Gemüse da. Gestern gab’s Tomatensuppe, die aber eher nach Nudelsauce geschmeckt hat, weswegen ich Schmacht auf Nudeln hatte, mich aber noch nicht getraut habe. Ich glaube, ich schwenke heute auf Grießbrei als Krankenkost um.

Bis zum Zeitpunkt, als ich mir die Stadionsneakers anzog, lief ich den ganzen Tag barfuß rum, was ich sehr liebe. Erster Tag im Jahr, an dem das ging.