Schokoladenzupfbrot mit Espressoglasur

Bei Jeanny von Zimt, Zucker und Liebe sieht das Brot weitaus aufgeräumter aus als bei mir; das ordentliche Stapeln der einzelnen Hefeschichten versuche ich beim nächsten Mal. Für den ersten Versuch bin ich aber äußerst zufrieden. Schmeckt hervorragend und darf deshalb auch gerne ungelenk aussehen. Oder wie das Monster aus dem Sumpf, das aus einer Kuchenform quillt.

60 g Butter mit
300 ml Milch erwärmen, bis die Butter geschmolzen ist. Nicht kochen. Lauwarm abkühlen lassen.

Einen Würfel Hefe (42 g) mit
60 g Kristallzucker in der Buttermilch auflösen.

In einer Schüssel
450 g Mehl, Type 550, mit
1 verquirlten Ei sowie der Hefe-Buttermilch mischen und mit den Teighaken des Mixers zu einem trockenen, weichen Teig rühren; notfalls noch Mehl dazugeben. Ich habe vermutlich schlussendlich um die 500 g Mehl in der Schüssel gehabt. Der Teig löste sich irgendwann so halbwegs von der Schüsselwand, und so wollte ich ihn haben.

Im Originalrezept wird übrigens mit einem Tütchen Trockenhefe statt Frischhefe gearbeitet. Wenn ihr Trockenhefe nehmt, einfach zu Mehl, Zucker und Ei in die Schüssel, Buttermilch dazu, mixen, fertig. Und, hey, wenn ihr nur noch einen halben Würfel Hefe und ein halbes Tütchen nicht mehr ganz frische Trockenhefe habt, könnt ihr das auch beides gleichzeitig benutzen, wie ich seit gestern weiß. Versuch macht kluch.

Die schöne Teigkugel in der Schüssel nun mit einem Küchentuch bedecken und eine bis anderthalb Stunden gehen lassen. Ich mache das neuerdings immer unter der Bettdecke und meine Güte, gehen diese Teige auf!

Kurz vor dem Ende der Gehzeit die Füllung zubereiten. Dazu
60 g Schokolade, bei mir war das 85%-ige, das war eindeutig zu bitter, Vollmilch ist aber vermutlich zu süß, mit
50 g Butter über dem Wasserbad schmelzen.
30 g Puderzucker und
2 EL entölten Kakao in die Butterschokolademasse sieben und kurz verrühren. Das ergibt eine recht zähe Masse.

Nun den herrlichen Hefefluff auf 25 mal 35 Zentimeter ausrollen. Normalerweise sind mir Maße halbwegs egal, aber hier habe ich mich brav daran gehalten (mit Lineal!), denn aus dem Rechteck werden fünf Streifen und dann 25 Teigquadrate, daher sollten die Maße so einigermaßen hinkommen. Also:

Teig auf der leicht bemehlten Arbeitsplatte ausrollen und mit dem Schokoschlotz bestreichen. Das geht am besten mit einer Palette oder einem breiten Pinsel (Hefeteig, die Diva). Dann den Teig in fünf breite Streifen schneiden – Jeanny hat dazu ihren Pizzaschneider benutzt, ein anständiges Messer tut’s auch. Diese Streifen nun übereinander legen und in fünf Teile schneiden; das könnt ihr natürlich auch einzeln machen, aber so geht’s schneller und ist nicht viel weniger nervig (Hefeteig, die Diva). Ihr müsstet jetzt also 25 quadratähnliche Teigfladen mit Schokocreme – und vermutlich total verschmierte Hände – haben.

Diese Teigquadrate stellt ihr nun aufrecht wie Toastscheiben in eine gefettete oder mit Backpapier ausgelegte Kastenform, deckt diese wieder ab und lasst alles nochmal 30 Minuten gehen. Zum Abdecken vielleicht nicht unbedingt ein gutes Handtuch nehmen, bei mir war’s schnödes Küchenpapier.

Nach der Gehzeit im auf 180 Grad C Ober- und Unterhitze vorgeheizten Ofen für ca. 30 Minuten backen. Jeanny wies darauf hin, dass die Schokolade sich eventuell beim Backen verabschiedet, wenn eure Scheiben arg über den Kastenrand gequollen sind, daher habe ich unter den Rost mit der Kastenform noch ein tiefes Blech eingeschoben. Das ist aber sauber geblieben.

Für die Espressoglasur verrührt ihr
2 EL Espresso (oder Kaffee) mit
1 TL Milch und
soviel Puderzucker, wie ihr mögt, damit der Guss die gewünschte Konsistenz hat. Bei mir waren es so um die 100 Gramm.

Einen Teil habe ich gleich auf das warme Brot gekleckert, den Rest gab’s nach dem Auskühlen. Und dann kann lustig gezupft, gedippt oder bestrichen werden. Feuchttücher oder Waschlappen für Hände und Gesicht bereitlegen. Ihr werdet es mir danken.