Tagebuch Montag, 15. Juli 2019 – #disslife

Acht Stunden am Schreibtisch und gerade mal vier Jahre Ausstellungshistorie fertigbekommen. Dafür nutze ich die Rezensionen über Ausstellungen, die ich mir aus den dicken Zeitungsausschnittssammlungen des Stadtarchivs erwühlt habe, gucke, ob dort Bildtitel oder -beschreibungen vorhanden sind, texte die Sätze hübsch, mache ebenso hübsche Fußnoten und versuche dann herauszufinden, welches Bild die Rezension wohl gemeint haben könnte.

Wenn ich Glück habe, heißt das Bild genauso im Werkverzeichnis. Meistens habe ich kein Glück und darf wild raten, welches Stillleben wohl gemeint sein könnte, welche Stadtansicht, welche Landschaft. Manches kann ich herleiten, manches nicht. Das alles gleiche ich mit den Fotos aus dem Nachlassalbum ab, weil ich dort die Bilder ja sehen kann und nicht nur die Titel vor mir habe. Im Werkverzeichnis stehen gerne noch wilde Kürzel, über die ich nachdenke, und jetzt, wo ich meine Tätigkeit fürs Blog aufschreibe, verstehe ich noch weniger, wieso das alles so irre lange dauert.

Ich habe gestern das Jahr 1932 abgeschlossen. Allmählich nähern wir uns der Zeit, die für mich in der Diss am interessantesten ist. Dort sind die Ausstellungen aber noch üppiger, ich werde noch mehr vergleichen und raten und nachdenken und ich werde nie fertig werden.

Mit Mama telefoniert und über Papa gesprochen.

Sehr über diese Bild-Text-Kombi gelacht. Ganzer Thread.

Archivaufenthalt in Nürnberg gebucht. Ich weiß schon von vier Nachlässen, die ich mir dort neben dem von Protzen ausheben lassen möchte und ich ahne, dass mir bis zum Termin noch ein paar einfallen. Ich werde nichts schaffen und nie fertigwerden.