Tagebuch, 31. Dezember 2019 bis 4. Januar 2020 – Emo-Kater

Da wir bis zum frühen Abend des 30. Dezembers in Wien oder auf dem Rückweg nach München waren, blieb in diesem Jahr keine Zeit für ein opulentes Festmahl, das ich zubereiten konnte. Das fand ich etwas schade, denn das hatte mir im letzten Jahr sehr viel Freude gemacht. Aber aus Zeit- und Geldgründen wurde es dann ein fast klassisches Raclette bei mir, für das F. drei Flaschen herrlichen Champagner anschleppte, der auch pflichtschuldig geleert wurde.

Wann, wenn nicht heute, die Bruegel-Servietten.

Das neue Jahr, das im Großen und Ganzen nur besser werden kann als das blöde alte, begann mit Waffeln. Möge es voller Apfelmus und Puderzucker sein.

Die ersten Januartage verbringt F. traditionell außerhalb von München, weswegen ich mich alleine vom letzten Jahr erholen konnte/musste. Ich schlief ewig aus, lag dafür nachts sorgenvoll wach, fand die Kombi eher doof, konnte aber auch nichts dagegen machen.

Die Diss darf noch bis heute oder morgen rumliegen.

Am Freitag hatte ich die tolle Idee, für drei Einrichtungsgegenstände, nach denen ich diverse Bau- und Schnickschnackmärkte sowie Kaufhäuser vergeblich online durchwühlt hatte, zu Ikea zu fahren. Mit mir war ungefähr die halbe Stadt auf diese Idee gekommen, aber so waren immerhin fast alle Kassen geöffnet und: Ich musste nicht mal eine Minute auf den Bus warten, der direkt vor Ikea abfährt und mich zur S-Bahn bringt, die mich zur U-Bahn bringt. Auto! Pffft. Okay, abends ein bisschen Rückenschmerzen vom Schleppen der unförmigen Gegenstände gehabt.

Den Restfreitag und gestern damit zugebracht, Bilder zu rahmen (große Rahmen waren zwei der Gegenstände) und aufzuhängen sowie eine Bilderschiene (das war der dritte) anzudübeln. Eigentlich wollte ich ein altes schmales Regal aus meinem Keller, das schon in drei Wohnungen hing, anbringen, aber Wände und Dübel fanden sich scheiße, und im Moment habe ich nicht mal Lust, fünf Euro für neue Schrauben und Dübel in Größen, die nicht in meiner Werkzeugkiste liegen, auszugeben, weswegen ich die Bilderschiene dort andübelte, wo sie eigentlich gar nicht hinsollte, um die blöden Bohrlöcher zu verdecken, aber jetzt gefällt sie mir da sogar besser. Der für sie eigentlich vorgesehene Platz ist noch leer und ich glaube, der bleibt dann auch so.

Weiterhin Grundkaterstimmung gemischt mit „Ich kann nicht mal ne Wand vernünftig dekorieren“.

Vielleicht sollte ich doch heute schon mit der Diss weitermachen, da kriege ich wenigstens gute Laune.

Immerhin gestern noch eine gute Idee gehabt: die Sahnebutter aus dem Mast in Wien nachzubauen. Einfach wenig Sahne und Butter gemeinsam zur gewünschten fluffigen Konsistenz aufschlagen und ordentlich salzen. Dazu hatte ich schönes dunkles Brot von meiner Lieblingsverkäuferin meiner Lieblingsbäckerei.

Einziger Neujahrsvorsatz: mich endlich an Sauerteig rantrauen.

Und die grauenhaft gemusterte Arbeitsplatte einbetonieren oder so.