Tagebuch Sonntag, 2. Februar 2020 – Mist, schickes Datum verpasst!

2.2.2020. Nicht mitgekriegt, weil ich gerade kein Dokument mit einem Datum versehen musste.

Ausgeschlafen. Also im Prinzip. Ich war um 5.30 Uhr wach, wollte aber noch nicht aufstehen, las, daddelte am Handy und döste vermutlich so gegen 7 nochmal weg, bis mich eine DM von F. um kurz vor 10 weckte. Tee gekocht, Saturday Night Live geschaut.

Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, den Kopf am Wochenende auszumachen, der arbeitet ja derzeit auch nachts und lässt mich nicht schlafen. Es juckte mich gestern dann aber doch gegen Mittag in den Fingern, an den Schreibtisch zu gehen. Bis 20 Uhr durchgearbeitet, Korrektur gelesen, Bilder beschrieben, Fußnoten aufgeräumt, über Dinge nachgedacht, To-Do-Liste verlängert, wie immer.

Bevor F. zum Superbowl-Gucken nach Giesing aufbrach, schaute er kurz vorbei, was mich sehr gefreut hat. Danach noch zwei Folgen Bojack Horsemann geguckt und zeitig ins Bett gegangen. Guter Tag.

Es ist kalt da draussen, Grossbritannien

Constantin Seibt in der Republik über britische Handelsabkommen – oder der Wunsch danach – nach dem Brexit. Man kann das durchaus schadenfroh lesen, auch wenn’s weh tut.

„Indien. Die am schnellsten wachsende Wirtschaft der Welt. Die Brexit-Befürworter versicherten: Die ehemalige Kolonie werde sich bestens an die Zeit mit England erinnern. Das tut sie tatsächlich. Nur viel zu gut. Es ist eine politische Notwendigkeit für jeden indischen Premier, die verhasste ehemalige Kolonial­macht möglichst stark zu demütigen.

Indiens wichtigstes Ziel für einen Freihandels­vertrag sind die zwei Dinge, bei denen Indien die einstigen Kolonisten noch für kompetent hält: Studien- und Arbeitsplätze. Das Problem für die verhandelnden Briten: Die scharfe Kontrolle der Grenzen war der wichtigste Grund, warum die knappe Mehrheit für den Brexit stimmte.

Die Frage ist, ob es wirklich der Wunsch der britischen Wähler war, aus der EU auszusteigen, um in Indien einzusteigen – womit zukünftig mehr Inder einwandern, nicht mehr Europäer.

Und die andere Frage ist: Wenn ein Freihandels­abkommen mit Indien möglich ist – dann wann? Die Verhandlungen Indiens mit der EU ziehen sich ohne absehbares Ende bereits seit zehn Jahren in die Länge.

Allerdings könnten sie bald an Schwung gewinnen. Schliesslich fällt das grösste Hindernis aufseiten der EU nun weg – die Briten. Die hatten gebremst, und da schliesst sich der Kreis, weil sie keine zusätzlichen Inder auf der Insel wollten.“