Tagebuch Freitag/Samstag, 7./8. Februar 2020 – Stress und Snooze

Freitag am eigenen Schreibtisch gearbeitet, wollte nicht mehr raus, sondern den letzten Tag noch alleine in Ruhe verbringen, bevor ich wieder eine Woche lang kaum eine Minute für mich habe.

Gefühlt den halben Tag lang stressgegessen.

Am Samstag ereignislose, angenehme, pünktliche Zugfahrt. Das bravste Kleinkind aller Zeiten im Sitz schräg vor mir gehabt. Zwei Stunden lang die Folge von Joseph Arthurs Podcast „Come to where I’m from“ mit Josh Radnor gehört und bis auf wenige Minuten sehr interessiert gewesen. Einen Satz von Lou Reed gemerkt: „Alles, was mehr als drei Akkorde hat, ist Jazz.“ Und einen von angeblich Flaubert (der ihn vermutlich nicht auf Englisch und für Inspo-Bildchen geschrieben hat, wenn überhaupt:) „Be regular and orderly in your life, so that you may be violent and original in your work.“

Der Herr Radnor liest anscheinend viel. Bin mal wieder celebrity crushed. Er hat auch einen Newsletter.

Papa geht’s gut.

Beim Kochen bei meinen Eltern fühle ich mich immer wie eine Kandidatin in MasterChef: „Du hast 10 Kilo Kartoffeln, drei Dutzend Gläser Marmelade, Essig, mit dem man Badezimmer putzt und Gewürze, die zu deiner Geburt schon abgelaufen waren – drei Gänge bitte.“

Bei mir gab’s Feldsalat, Eisbergsalat, Käse und Croutons aus ziemlich supererem Vollkornbrot. Dressing aus Olivenöl (nach ewigem Quengeln angeschafft), körnigem Senf (hatte ich mal gekauft) und Holunderessig (hatte eine Nachbarin als Geschenk dagelassen).

Außerdem gelernt, dass der ehemalige Heizöllieferant meiner Eltern auch eine Metzgerei hatte. Oder umgekehrt.

„Die Firma gibt’s leider nicht mehr. Jetzt kriegen wir das Öl von woanders, aber die haben keine Wurst.“