Was schön war, Dienstag, 8. September 2020 – Einfach ein guter Tag
Okay, die Nacht war nicht ganz so gut, wieder hielt mich irgendwas ab 4 Uhr morgens wach, und gestern konnte ich auch nicht einfach in den Tag hineinschlafen, weil ich einen Platz in der Stabi ergattert hatte. Normalerweise bin ich dort um 9 vor Ort, dieses Mal wankte ich erst um 9 unter die Dusche und versuchte danach, mit viel Espresso den Kreislauf fahrradtüchtig zu kriegen. Das gelang, ich radelte, schon ging es mir besser, wie immer auf dem Rad.
In der Stabi holte ich sechs Bücher aus meinem Fach, zwei davon hatte ich letzte Woche schon im Deutschen Museum durchgelesen. Drei kannte ich noch nicht, und wie immer bei Literatur, die möglicherweise für die Diss sinnvoll gewesen wäre, ergab ich mich drei Sekunden lang Selbstvorwürfen, wieso ich die damals nicht gefunden hatte uswusfundsoalbern. Mitten in die Selbstvorwürfe pingte aber eine Mail: Mein Wunsch-Drittprüfer hatte zugesagt, dem ich erst zwei Stunden zuvor eine Anfrage mit der betreffenden Bitte geschickt hatte. Große Freude – und jetzt noch mehr Nervosität. (Der Vollständigkeit halber: Doktorvater, Zweitprüferin.)
Vermutlich wird die Disputatio im November per Zoom stattfinden müssen und nicht vor Ort, worüber ich betrübter bin als erwartet. Gestern radelte ich wie immer auf dem Weg zur Stabi am Hauptgebäude der Uni mit den beiden Springbrunnen davor vorbei, und obwohl ich seit Monaten schon nicht mehr in einem Hörsaal gesessen hatte, war ich auf einmal traurig darüber, dass ich mich nicht stilgerecht vom Gebäude verabschieden konnte. Hauptsache, ich darf mit der Urkunde irgendwann zum Speerträger, das ist der Standard-Foto-Point für Absolvent:innen.
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Nach erledigter Arbeit und dem ersten vernünftig ausformulierten Abstract, den ich jetzt, wie immer bei meinen schriftlichen Dingen, achtzigmal überarbeiten werde, radelte ich nach Hause, wo ich einen sehr schönen Brief bzw. drei Postkarten mit einem Geschenk vorfand. Vielen Dank, auch und vor allem für die netten Zeilen, ich habe mich sehr gefreut.
Vorgestern hatte ich auch schon ein Geschenk vom DPD-Auslieferungspunkt geholt, als dessen Schenker sich gestern jemand auf Twitter zu erkennen gab. Die letzten 23 Tage der Plüm von meiner liebsten Comic-Autorin Katharina Greve, brachte mich verlässlich zum Lachen. Die Einstellung der Plüm zur Kunst ist für mich auch sehr gut nachvollziehbar, ich zitiere:
„Zur Blütezeit der plümschen Kultur wurde die bildende Kunst hochgeschätzt. Die Künstler arbeiteten jedoch ausschließlich mit Lebensmitteln: Sie malten Bilder mit Sum-Beeren-Mus und bauten Skulpturen aus Lübosen-Würmern. Bei Ausstellungseröffnungen wurde die Kunst kurz bewundert – und dann gegessen. Ein Werk war nur gelungen, wenn nicht nur die Aussage, sondern auch der Geschmack stimmte.“ (S. 66)
Vielen Dank auch für dieses Geschenk – sogar mit Widmung! –, über das ich mich ebenfalls sehr gefreut habe.
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Beim Sport sehr wohlgefühlt. Dazu auch noch hervorragend gespeist: Erst einen Salat und nach dem Turnen eine Portion Ofenpommes mit der restlichen Köttbullar-Sauce von vorgestern. Ausgewogene Ernährung, so wichtig. Und abends nach mehreren Tagen, in denen F. und ich Abstand hielten, wieder gemeinsam eingeschlafen. Das war schön.
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Herr Formschub hat eine Spotify-Playliste erstellt, mit der man das perfekte Ei kocht. Ich liebe das Internet für sowas.
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Toller Thread mit noch tolleren Fotos über chinesische Tattoos. Via @dogfood.
Der Herr hat übrigens auch noch einen Comictipp parat: Eddy Current.
Und in seinem neuesten Blogeintrag fand ich ein Zitat, das gerade sehr zu meiner Jobsuche passt: „You don’t have a problem, you have a solution you don’t like.” (Aus dem Dense-Discovery-Newsletter 104.)
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Am Salvatorplatz ensteht ein Denkmal für die Familie Mann. Ich durfte vor einigen Monaten, als man noch Menschen besuchte, das Modell dafür bewundern und den Künstler kennenlernen und bin sehr gespannt auf die Umsetzung.
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Hoffentlich zu dramatisch, aber ein interessanter historischer Abriss über verschiedene Sezessionsbewegungen in den USA, wovon die wirkmächtigste im Bürgerkrieg von 1861–65 endete.
„The crisis today reflects the nation’s history. Not much, it turns out, has changed. The country was settled by diverse cultures—the Puritans in New England, the Dutch around New York City, the Scots-Irish dominating Appalachia, and English slave lords from Barbados and the West Indies in the Deep South. They were often rivals, Woodard noted: “They were by no means thinking of themselves belonging to a protean American country-in-waiting.” The United States was “an accident of history,” he said, largely because distinct cultures shared an external threat from the British. They formed the Continental Army to stage a revolution and form the Continental Congress, with delegates from thirteen colonies. Almost two hundred and fifty years later, a country six times its original size claims to be a melting pot that has produced an “American” culture and a political system that vows to provide “life, liberty and the pursuit of happiness.” Too often, it hasn’t.
Centuries later, the cultural divide and cleavages are still deep. Three hundred and thirty million people may identify as Americans, but they define what that means—and what rights and responsibilities are involved—in vastly different ways. The American promise has not delivered for many Blacks, Jews, Latinos, Asian-Americans, myriad immigrant groups, and even some whites as well. Hate crimes—acts of violence against people or property based on race, religion, disability, sexual orientation, ethnicity, or gender identity—are a growing problem. A bipartisan group in the House warned in August that, “as uncertainty rises, we have seen hatred unleashed.”
When Athens and Sparta went to war, in the fifth century B.C., the Greek general and historian Thucydides observed, “The Greeks did not understand each other any longer, though they spoke the same language.” In the twenty-first century, the same thing is happening among Americans.“
Ebenso hoffentlich zu dramatisch:
Is America in the Early Stages of Armed Insurgency?
„Armed militias are nothing new in the United States. A decade ago, Kilcullen counted about 380 right-wing groups and 50 left-wing ones, many of them armed. In the early 1990s, the faceoff between the FBI and the Branch Davidians, outside Waco, Texas, left 80 people dead—and inspired Timothy McVeigh and his gang of extremists to blow up a federal building in Oklahoma City, killing 168 people. In the late 1960s and early ’70s, left-wing groups such as the Weather Underground set off bombs all over the country; police waged deadly shootouts with the Black Panthers in Oakland, California, and Chicago; and marchers for and against the Vietnam War—mainly students and hard-hat workers—clashed in violent street battles.
But except for the last set of clashes (which didn’t involve organized groups, much less insurgencies), those earlier incidents rarely corresponded with the divides between the nation’s political parties. This is one way in which the current conflicts are different—and, potentially, more dangerous.
Another difference and danger is the prevalence of cable TV networks and social media, which amplify and spread the shock waves. Incidents that in the past might have stayed local now quickly go viral, nationwide or worldwide, inspiring others to join in.“