Was schön war, Freitag/Samstag, 23./24. Oktober 2020 – Kolloquium
Das war schön, zwei halbe (lange) Tage mit Mitdoktorand:innen per Zoom zu verbringen. Ich stellte meine Arbeit vor bzw. meinen Bildfund, und dann lehnte ich mich zurück, trank viel Tee, guckte in 23 andere Arbeitszimmer und hörte viele spannende Vorträge.
Danach kam die übliche Nach-Kolloquiums-Depression, weil ich alleine und unvernetzt zuhause saß und nur eine sehr geringe Chance für mich sehe, in dem Bereich weiterzuarbeiten, in dem ich seit acht Jahren sehr glücklich bin, und das war dann scheiße.
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Netterweise konnte mich der Briefkasten aufheitern, denn dort lag ein Lesergeschenk: Demokratie: Eine deutsche Affäre von Hedwig Richter, der ich gerne auf Twitter folge und die ich dort auch per DM um einen Literaturhinweis für Demokratiegeschichte bat, den ich dann gleich in die Diss einbauen konnte. An Verfasserin und freigebigen Schenker hiermit ein dickes Danke.
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Und abends kam dann F. mit zwei Flaschen Blaufränkisch rum, immer eine gute Idee.
Das war mein letztes Doktorandenkolloquium, was ich sehr bedauere. Ich hoffe, dass ich wenigstens noch irgendwo ein paar Vorträge oder Papers unterbringen kann – dann vielleicht auch mit einem schicken Titel vor meinem Namen. Gestern kam nämlich auch die offizielle Einladung der LMU zu meiner Verteidigung – mit einem Beipackzettel, was man alles bei Zoom-Disputationen beachten muss. So muss ich meinen Perso in die Kamera halten, irgendwer muss Protokoll führen, und bevor es losgeht, soll ich mit der Kamera den ganzen Raum abfahren, damit die Prüfer:innen sicher sein können, dass mir niemand unter dem Schreibtisch sitzend Spickzettel zusteckt. Das heißt also: aufräumen und möglicherweise drei Sätze zu Luise vorbereiten, die ja in meinem Arbeitszimmer hängt und mir beim Verteidigen zugucken wird.
Vielleicht bis dahin auch die Simpsons-Schuhe verräumen.