Tagebuch Donnerstag, 17. Dezember 2020 – Post aus Wien
Ein Nachtrag zum Besuch im ZI: Dorthin bin ich geradelt, wie immer. Dafür musste ich zunächst mein Rad aus dem Keller schieben, und dabei fielen mir wieder nette körperliche Veränderungen auf, über die ich mich zurzeit sehr freue. #wasschönwar
Ich habe seit Ewigkeiten ab und zu ein Stechen in den Knien, meist im linken, was ich mir dadurch erkläre, dass ich a) viel wiege, b) keine 20 mehr bin und c) durch meinen rechten Fuß, der nicht ganz so funktioniert wie er geplant war, meine linke Körperhälfte unangemessen belaste und das halt dauernd. Das Stechen merke ich besonders auf Treppen und wenn ich in die Knie gehen muss, zum Beispiel, um an die Geschirrspültabs zu kommen, die ganz unten im Schrank stehen etc.
Neuerdings mache ich ja diesen lustigen Interweb-Sportkurs und der will ab und zu Kniebeugen von mir, er nennt es „deep squats“, „can you go a little deeper?“, ja, jetzt schon, Justin, nach mehreren Wochen, toll, oder? Das fiel mir neulich schon beim Staubsaugen oder ähnlichem Kram auf, den man gedankenlos erledigt: keine Knieschmerzen mehr. Die ersten Kniebeugen im Kurs waren eher doof, aber ohne dass ich es groß mitbekommen habe, tun sie nicht mehr weh. Und als ich vorgestern mein Rad die enge, steile Kellertreppe hochschob, tat es auch nicht weh, was es sonst eigentlich immer tut, wenn ich zu lange am Schreibtisch gesessen habe.
Wieder mal gemerkt: Man muss keine Halbmarathons laufen oder von 1000 Kalorien am Tag leben, um sich körperlich besser zu fühlen. In meinem Fall reichen auch 20 bis 50 Kniebeugen pro Woche. (Edit, weil sich das mit ein bisschen Bedenkzeit vielleicht doch seltsam anhört: Wenn du Halbmarathons laufen und von 1000 Kalorien leben willst, dann mach das bitte. Ich persönlich bin bei 1000 Kalorien sehr unkonzentriert und sehr unausstehlich.)
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Gut geschlafen, zu lange im Bett rumgelungert, der Termin beim Doktorvater war der letzte in diesem Jahr, jetzt ist quasi Urlaub. Daher schlenderte ich erst gegen 11 in Richtung Uni-Bibliothek. Die ist, wie alles, seit Mittwoch im Winterschlaf, aber man konnte bestellte Bücher noch bis heute abholen, und da ich im Tran und ohne nachzudenken Montag noch zwei geordert hatte, holte ich sie natürlich ab. Zu Fuß, nicht per Rad, ich wollte mal wieder ein bisschen gehen, immer ein guter Check, wie es mir so geht. Mir geht es anscheinend gut, das war schön zu merken. Danach noch beim Lieblingsbäcker zwei Semmeln geholt; das Walnussbrot war leider gerade nicht vorhanden – „in zwei Stunden wieder, am besten online vorbestellen.“ Zwei Stunden später wollte ich nicht mehr vor die Tür, nächstes Mal.
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Spontan ein Rezept von Arthurs Tochter in Teilen nachgebastelt: Karottenflan, dort drüben mit grünem Spargel, bei mir mit Brokkoli. Machte nicht ganz so satt wie erhofft, aber ich hatte ja noch eine Semmel.
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Und dazu ein paar Stückchen Schokolade: Mein „Wir haben 2020 fast überstanden“-Paket aus Wien kam endlich an. Seit Tagen verfolge ich die Sendung bei DPD, die derzeit kein Lieferfahrzeug und ein Haus einblendet (für Paket und Empfänger), sondern ein Rentier und ein Lebkuchenhaus, wenn ich das richtig erkannt habe.
Ich testete zwei Stückchen der Nougat-Zartbitterschokolade an, bei der ich eine gefüllte Tafel erwartet hatte. War sie aber nicht, der Nougat war in die Schokomasse gerührt worden, so dass ich zartschmelzende nussige Bitterschokolade genoss. Tolles Zeug.
Danke an die Spender*innen per Paypal und Patreon, die vor allem meinen Sportkurs finanzieren, aber ich finde, ab und zu sollte auch Schokolade drin sein. Wenn Sie sich an den Druckkosten der Diss beteiligen wollen, geht das natürlich auch.