Fotorückblick 2020
Die Idee stammt von Joel, die Kaltmamsell erinnerte mich vorgestern in ihrem Blog daran. Hier sind die Spielregeln – kurz gesagt: 24 Bilder, möglichst zwei Bilder pro Monat, selbst erstellt –, unter Joels Rückblick werden alle Einträge gesammelt.
Wie praktisch, dass WordPress einen die Monate einzeln anwählen lässt, so hatte ich einen guten Überblick über die Bilder, die ich im Blog hatte – und konnte wenig überrascht sehen, dass ich hauptsächlich meine Mahlzeiten fotografiere. Instagram und Twitter habe ich nicht durchsucht, das dürftet ihr aber laut Spielregeln.
Januar
2019 bereits erworben, 2020 endlich aufgehängt: ein Foto von Christian. Leider immer noch nicht hinter vernünftigem entspiegeltem Glas, das ist gerade finanziell nicht drin.
Das erste Mal Genius bei der Spelling Bee der NYT. Dass die Biene dann einen Doktorhut kriegt, war durchaus ein Ansporn. Inzwischen weiß ich, dass nach der vermeintlich höchsten Spielstufe Genius noch die Queen Bee kommt; für die muss man alle Worte erraten, die es gibt, es wird aber nirgends angezeigt, wieviele das sein könnten. Dazu fehlt mir grundsätzlich der Ehrgeiz, das habe ich noch nie geschafft.
Februar
Papa übt seine Unterschrift.
Zum ersten Mal in der Bibliothek des Deutschen Museums gewesen. Auf die Idee hätte ich, die ein technisches Thema in der Diss hat, auch mal früher kommen können.
März
Der für einige Zeit letzte Archivbesuch, hier das der Technischen Universität München, wo ich erfolglos in Personalakten blätterte.
Ausnahmsweise drei Bilder pro Monat, die Grippeimpfung wollte ich festhalten, auch weil die im November wegen fehlendem Impfstoff nicht geklappt hat.
Erstmals richtig gute Croissants hingekriegt, danke, Aurélie.
April
Erste selbstgenähte Maske, dazu zerschnitt ich eine Stoffserviette, die ich noch nie benutzt hatte. Die Maske trug ich einmal fürs Foto und einmal draußen, danach nähte ich bessere, die ich aber sehr schnell durch die blauen OP-Masken und irgendwann FFP2 austauschte.
Der erste Spargel.
Das letzte Mal, dass ich im Historicum in der Bibliothek saß – nicht nur für die erste Welle, sondern bis heute. Das wusste ich aber zu diesem Zeitpunkt noch nicht, sonst hätte ich emotionale Übersprungshandlungen ausgeführt. Die Historicums-Bib ist eine meiner liebsten im Studium gewesen, direkt hinter der im Zentralinstitut für Kunstgeschichte.
Mai
Das erste Mal im Asiashop groß eingekauft.
Juni
Der erste Kneipenbesuch seit Ewigkeiten. Kein Bier schmeckte je besser.
Das wichtigste Bild des Jahres: vier Exemplare der ausgedruckten Dissertation, drei bekam die Uni per Post, eins trug ich dem Mütterlein in den Norden – nur um es ein paar Monate später als Vorbereitung für die Verteidigung wieder mitzunehmen. Liegt immer noch hier, Mama kriegt dieses Jahr die Buchversion.
Juli
Ich besitze nun eine Nähmaschine.
Einer von zwei Biergartenbesuchen im letzten Jahr.
August
Beim Besuch im Norden an das uralte Gericht der Apfelklößchen erinnert worden, die hatte ich seit meiner Kindheit nicht mehr gegessen. Rezept von Mama: Pro Person ein Ei, dann Mehl, „bis der Teig gut aussieht“ und Stückchen von geschälten Äpfeln. Der Teig sollte sehr zäh sein, so dass man halbwegs Nocken abstechen kann. In kochendes Wasser geben, bis sie fest sind (dauert nicht lange), dann in Butter anbraten und mit Zimt und Zucker servieren.
September
Ein Mitbringsel vom Besuch: das altes Beilchen von Omi. Verstanden, warum Hackfleisch Hackfleisch heißt. Hier im Bild Ente, daraus wurde ein hervorragender thailändischer Salat.
F. war und ist mein knuffelcontact und so ziemlich meine ganze Blase im letzten Jahr. Die einzigen Menschen, die ich sonst regelmäßig traf, waren die Kassierer:innen im Supermarkt und meine Eltern im Norden. Hier fotografiert mein Herzblatt gerade Bienen im Garten seiner Tante.
Oktober
F. fotografierte ein paar großformatige Protzens, die ich professionell gerade hielt.
Ein Besuch im Tantris. Entschuldigung, dass ich das Restaurant auf seine Damentoilette reduziere, aber sie ist so großartig.
November
Die Dissertation erfolgreich per Zoom verteidigt und mit F. drei Flaschen Champagner darauf geleert. Wann wenn nicht jetzt, wann wenn nicht in diesem Jahr.
Meine Schwester bastelte mir einen Doktorhut.
Dezember
Wieder im Norden gewesen, Papa für drei Wochen in die Kurzzeitpflege gebracht, weil meine Mutter das nicht konnte.
Den Weihnachtsbaum schon am 9. Dezember aufgestellt und geschmückt, weil ich Weihnachtsbäume so gerne mag. Er ist aber bereits abgeschmückt, das passiert spätestens am 28. Dezember, wie ich das aus dem protestantischen Norden gewöhnt bin, der lungert hier nicht noch bei Dreikönigstag rum. Das alte Jahr ist durch, weg damit.
Sieht jetzt im Rückblick aber doch ganz gut aus, danke für die Idee!