Was schön war, Freitag bis Sonntag, 30. April bis 2. Mai 2021 – Zwei Festmahle
Dass der Freitag schon gut begann, verbloggte ich bereits. Seitdem bin ich Team Alphorn; die gute Laune hielt das ganze Wochenende.
Den gesamten Freitag verbrachte ich in der Küche, um Kare-Kare zuzubereiten plus die ganzen Beilagen. Okay, zwischendurch reichte die Zeit für ein, zwei Folgen „Das perfekte Dinner“, aber ansonsten war ich am Herd und dabei grundentspannt.
Abends kam F. für unsere freitägliche Date Night vorbei, wir aßen und quatschten und tranken zwei Rotweine leer.
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Den Samstag verbringe ich seit Monaten alleine, wie gesagt, F. und ich treffen uns derzeit nur einmal in der Woche, um die Kontakte gering zu halten. Aber der Herr hatte in den letzten Tagen irgendwann Geburtstag, und so sah ich ihn nach der Date Night gleich noch einmal zur Birthday Night. Dieses Mal griff ich zu Ottolenghis Simple und kochte gleich fünf Rezepte nach. Dazu gab’s einen Rosé aus F.s Keller, danach ein Fläschchen Fräulein Hu, das, langjährige Leser:innen werden sich erinnern, meinen geliebten Le7 als roten Blubber abgelöst hat. Ãœberhaupt kann man bei dem Weingut blind alles bestellen, das sind hervorragende Alltags- und ein paar Sonntagsweine da. Ich verzeihe ihnen sogar das alberne Hörnervergraben. (Kritik an Demeter-Kriterien, Esoquatsch halt.)
Da rechts auf dem Kallax neben den asiatisch angehauchten Schüsseln steht übrigens ein Werk von Katia Kelm aus dieser Serie. (Und heute räume ich endlich den leeren Weinkarton weg.) Auch bemerkenswert: das altmodische Rechaud, das ich bei einem der letzten Elternbesuche mitgenommen, aber noch nie benutzt hatte. Lerneffekt: Es funktioniert. Wann gelernt? Als ich den heißen, im Bild noch leeren Teller darauf anheben wollte.
Ab hier sind alle Bilder von F., ich war mit Frittieren beschäftigt.
Salat aus Zucchini, Basilikum und Walnüssen.
Den Dipp hatte ich zu meinem eigenen Geburtstag schon mal gemacht, aber außer dem Abschmecklöffel nichts davon abbekommen. Jetzt weiß ich, wie gut die Creme aus weißen Bohnen mit Muhammara drüber schmeckt.
Schnell im Ofen gemacht: Kirschtomaten mit Knoblauch und Zitronenschale auf griechischem Jogurt. Und mit Thymian, der war quasi an allem dran, daher auch das Sträußchen auf der Serviette.
Zum Abschluss gab’s einen gewürzten Apfelkuchen, genauer gesagt, war Lebkuchengewürz drin. Das schmeckt nur im ersten Moment nach Weihnachten – jedenfalls ging es mir so, seit ich vor kurzem beim Vollmilchmädchen die Gewürz-Sahnelinsen entdeckt und nachgekocht hatte. Beides sehr empfehlenswert.
Nicht im Bild, aber irgendwann auf dem Rechaud: kleine frittierte Krapfen aus Erbsen und Feta, die mit Za’atar gewürzt wurden. Die sahen mal so richtig fies aus, schmeckten aber gut. Fürs nächste Mal merken: Nicht wie im Buch gewünscht die Fetabröckchen so groß lassen, sondern alles zu einer eher einheitlichen Masse vermischen und vielleicht in ein bisschen Panko wälzen. Oder vorher gefrieren lassen.
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Der Sonntagmorgen wurde zum Sonntagmittag, wir frühstückten Kuchen und lagen dann, wieder getrennt voneinander, den ganzen Tag rum. Sonntag halt.
Mir hat es viel Freude gemacht, mich nur aufs Kochen und Backen zu konzentrieren, das lenkt gerade alles hervorragend ab. Der Plan, vielleicht doch noch irgendwo eine Würstchenbude aufzumachen, ist weiterhin im Hinterkopf. Ich ahne, dass ich dazu körperlich nicht in der Lage sein werde, aber momentan lasse ich alle Pläne gelten. Immerhin dafür war die Pandemie gut: Ich bin mir sehr sicher, wie ich in Zukunft leben und arbeiten möchte. Da muss jetzt nur noch der Rest der Welt mitspielen, die olle Nervensäge.
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PS: Katia Kelm hat jetzt einen schönen Webshop und ich habe ein paar der Paypal-Spenden der letzten Monate in ein Bild angelegt. Das kommt dann neben dieses hier, was schon in meinem Flur hängt. Hashtag „Frauen, die irgendwo hingucken“.