Iron Man
Die nächste Comicbuchadaption, bei der ich nicht weiß, wie der Comic ist. Ich hab noch nicht mal Batman gelesen, und ich wusste bis gestern auch nicht, dass es einen Superhelden namens Iron Man gibt. Wenn man sich die ersten 20 Minuten des gleichnamigen Films angeguckt hat, weiß man das immer noch nicht, und genau das fand ich sehr nett.
Wir lernen den leicht schmierigen Waffenproduzenten Tony Stark kennen (Robert Downey Jr., dem ich endgültig verfallen bin), wie er in Afghanistan tolles neues Sprengzeug vorführt. Dummerweise haben auch die Gegner der Amerikaner Interesse an den Knallbonbons und entführen Stark, damit er ihnen was Hübsches zusammenschweißt. Bei der Entführung gerät Stark ins Kreuzfeuer seiner eigenen Waffen und verliert sein Herz – aber glücklicherweise sitzt in seiner Gefängnishöhle noch ein weiterer Ingenieur, Arzt, keine Ahnung, der ihm mal eben eine Art Batterie dafür einbaut. Ein hübsches Gimmick, das im Folgenden bläulich-fotogen unter Robbis engem Shirt leuchtet. Die beiden sollen den Fieslingen nun also Waffen schmieden, aber stattdessen bauen die beiden einen eisernen Anzug, mit dem sich immerhin einer von ihnen den Weg freikämpft. Die Szenen bis zum Ausbruch fand ich ewig lang – und vor allem fehlte ihnen die Zutat, die den Rest des Films so herrlich entspannt gemacht hat: der Mal-eben-so-nebenbei-Humor von Downey Jr., der jeden Satz so raushaut, dass man ihm den größten Quatsch abkauft, sich aber trotzdem bewusst ist, dass es Quatsch ist.
Iron Man macht einfach Spaß, denn wir sehen keinen fertigen Superhelden, sondern einen im Entstehen. So muss er sich nicht nur mit unfertigen Heldenanzügen abplagen, sondern auch noch mit sprechendem oder zumindest surrendem technischen Gedöns, das genauso schlagfertig ist wie er, und seiner extrem charmanten Assistentin, die von Gwyneth Paltrow gar zauberhaft interpretiert wird. Der Film fühlt sich meisten schön altmodisch an; man wartet die ganze Zeit darauf, dass Robert Gwyneth einen Mantel in die Pfütze schmeißt, damit sie trockenen Fußes über die Straße kommt, aber stattdessen bricht wieder die Neuzeit ein, und wir sehen wiederholt Gadgets, das Apple-Logo und den Audi R8. Was ja auch okay ist. Die Story an sich – Gut gegen Böse, what else is new – lässt sich in drei Sätzen erzählen, und ich fand das völlig in Ordnung, denn der Film lebt viel eher von seiner Atmosphäre und den extrem gut gelaunten Darstellern. Davon hätt ich gerne noch nen Nachschlag. Solange der Held jetzt nicht plötzlich total schlecht draufkommt.