Tagebuch Samstag, 23. Oktober 2021 – Restaurantbesuch
Ich hatte noch den ganzen Tag Schostakowitsch … nicht im Ohr, dafür waren die Fugen und Präludien zu kompliziert, die ich am Freitag hören durfte, aber im Kopf, im Hirn, im Bauch, irgendwie war ich die ganze Zeit damit beschäftigt, das Konzert zu verdauen. Das hat sich sehr gut angefühlt, mal wieder so herausgefordert geworden zu sein.
Erstmal Bach angeworfen, dessen „Wohltemperiertes Klavier“ ein Vorbild für die Fugen von Schostakowitsch waren. Ich wollte aber doch lieber die Goldberg-Variationen hören, die Levit ebenfalls eingespielt hat.
Und abends ging es dann ins Broeding, zum ersten Mal wieder seit Juli 2020. Den Herbst und Winter über hatte F. sehr oft das Menü außer Haus zu mir getragen, um mitzuhelfen, dass der Laden nicht pleite geht. Sein Name wurde auch vom Sommelier wiedererkannt, der sich zudem den ganzen Abend darüber freute, dass ich mich den ganzen Abend über jeden Wein freute. Nichts fotografiert, nichts gemerkt – außer den Vin d’Orange als Aperitif, sehr gut, hier die SZ darüber –, nur genossen und geredet und gefreut. Ãœbermütig wieder zu Fuß den Heimweg angetreten, aber was mir Freitag so gut getan hat, war auf vollen Magen nicht ganz so die schnafte Idee. Ich merke mir: Nach gutem Essen ruhig in die Bahn setzen.
Seit Langem konnte ich mal wieder die Rechnung übernehmen. Corona und Diss in ungünstiger Kombi hatten für einen grauenhaften Kontostand in den letzten 12, 16 Monaten gesorgt. Seit Kurzem sieht es dort aber wieder besser aus, und so konnte ich mich für die vielen Einladungen durch F. mal mit immerhin einer revanchieren.
Darüber nachgedacht, wofür ich Geld ausgegeben habe, bevor jetzt wieder brav gespart wird: Biokiste (weil Essen mich glücklich macht), endlich wieder ein Zeitungsabo (damit ich nicht verblöde und nur im Internet rumhänge) und ein Staubsaugerroboter (keine Begründung notwendig, beste Erfindung ever und ist lustig zum Zugucken). Sobald das neue Macbook Pro raus ist (also im Laden steht), wird das gute alte, Diss-gestählte und deswegen ewig in meinem Herzen seiende MacBook Air von 2012 dann auch endlich ersetzt, denn es läuft wirklich auf seinen letzten Platinen, und dann habe ich alles, was ich brauche.