Samstag, 15. Oktober 2022
Dinge fürs Mütterchen erledigt: knapp 50 Umschläge mit Adressen beschriftet, um die Dankeskarte zu verschicken an viele Menschen, die uns eine Trauerkarte zukommen ließen oder für die Langenhagener Tafel gespendet hatten. Einige Karten schrieb ich selbst, bei anderen half ich bei der Formulierung.
Die übliche Kürbiscremesuppe im Riesentopf angesetzt, die mag sie so gerne, und deswegen muss ich sie jedesmal kochen, wenn ich hier bin. Sie wird in diverse Gläser abgefüllt und eingefroren.
Honig-Senf-Salatdressing angerührt, siehe Suppe. Nur ein Glas, für die nächste Woche.
Kuchen gebacken. Den hatte ich im Sommer mal gemacht, und der schmeckte allen so gut, dass ich ihn bitte nochmal backen sollte. Das Schwesterchen bot an, mir ihre Küchenmaschine zu leihen, was ich gerne annahm. Ich selbst besitze immer noch keine, sondern nur einen Handmixer, aber ich backe so oft und so gerne, dass ich seit Ewigkeiten mit einer liebäugele. Ich hatte gehofft, dass die Maschine nur riesiger teurer Schnickschnack sei, aber ich musste leider feststellen, dass sie die Arbeit wirklich erleichtert und ich selten einen Kuchen so schnell im Ofen hatte – einfach weil sie Zeug nebenbei erledigt wie Butter und Zucker ewig schaumig zu schlagen, während ich alles andere machen konnte: Kakaocreme anrühren, Mehl und Backpulver mischen, Eier trennen, Eischnee mit dem Handmixer schlagen, Milch abmessen, Kuchenformen fetten. Dann alles mischen und ab in den Ofen. Verdammt. Muss nun überlegen, ob ich die MUM 5 möchte oder, natürlich, die wunderschöne Kitchen Aid.
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Am späten Nachmittag fuhren wir noch einmal auf den Friedhof, auf dem am Vortag die Urnenbeisetzung stattgefunden hatte. Inzwischen war das Grab mit Erde bedeckt und unser Kranz lag darauf. Wir hatten vorgestern nicht nur Erde und Blütenblätter zur Urne geworfen, sondern auch noch ein paar Handvoll Eicheln, weil Papa die so mochte und sie gerade in Massen von den Bäumen fallen, die um sein Grab stehen. Gestern lagen bereits weitere auf Kranz und Schleife und den beiden Gestecken, die von der Trauerfeier stammten.
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Danach testeten wir die neue Kaffeemaschine vom Schwager an, und ich bekam gleich mal ein Päckchen örtlichen Stoff mit.
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Abends Brotzeit und Sekt. Fotos angeschaut. Nicht ganz so traurig gewesen wie bei der Trauerfeier, die eher ein Abschied gewesen war als nun die Urnenbeisetzung.
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Mama hat Papa immer von dem einen roten Apfel erzählt, der im Garten als Solitär vor sich hinwuchs (der alte Baum trägt quasi nie und nichts), und dass sie ihm den dann ins Heim mitbringen würde, wenn er reif sei. Papa hatte leider nicht mehr so viel Zeit. Jetzt liegt der Apfel an seinem Foto.