Mittwoch, 23. November 2022 – Bunt
Morgens den ersten Stollen der Saison angesetzt und mich dabei, wie in den letzten Tagen öfter, über mein Küchenmaschinchen gefreut. Ich kann mir gar nicht mehr vorstellen, keins zu haben. Ein guter Kauf. Das beruhigt bei dem Preis dann ja doch.
Als der Teig ging, schlenderte ich in die Buchhandlung um die Ecke, wo mal wieder ein kleiner Stapel für mich bereitlag.
Eigentlich wollte ich spontan das Buch „Das Seidenraupenzimmer“ von der gestern verlinkten Sayaka Murata mitnehmen, das war aber leider nicht da. Also fragte ich nach anderen japanischen Autorinnen, blieb dann aber bei einem koreanischen Autor hängen, weil mir das Titelbild des Buchs so gefiel. Keine Ahnung, worum es geht, einfach mitgenommen. Eben beim Aufschreiben fiel mir auf, dass ein guter Geist meinem Wunsch von gestern nachgekommen ist, den von mir eingefügten letzten Buchtitel der Autorin in der Wikipedia-Liste vernünftig zu formatieren, daran war ich nämlich gescheitert. DANKE! Das Internet kann so nett sein.
Von Mario Lars, hatte irgendwer auf Twitter gepostet.
Stollen fertig gebacken und endlich mal gefrühstückt. Quasi zum Anpfiff der deutschen Mannschaft, deren Spiel ich nebenbei laufen ließ, während ich das NYT-Crossword löste und im Internet rumhing. Beim Endstand gemerkt, wie egal mir dieser ist. Vielleicht war das das letzte Spiel der WM, das ich ganz gesehen habe. Passt schon.
Abends dann mit zwei äußerst netten Menschen, einer davon war F., in der Bar Tantris versackt. Als der Barkeeper uns nach jeweils drei herrlichen Cocktails und einem kleinen Imbiss an der Garderobe in die Mäntel half, kam eine Servicekraft aus dem Restaurant mit ihren zwei Gästen ebenfalls an die Garderobe. Sie erkannte F. und mich und meinte launig: „Ach, auch mal wieder hier?“ (Wir waren genau ein einziges Mal in diesem Jahr im Restaurant gewesen und ein weiteres Mal in der Bar.) Ich so: „Ja, wir hatten Sehnsucht nach der Bar.“ Sie so: „Aber nächstes Mal wieder bei uns, gell?“ Diese kleine Geste freut mich bis heute morgen. Genau wie ich noch von der Gesellschaft und den Gesprächen zehre. Das war schön. Man sollte öfter mittwochs was trinken gehen. Wie sagte Charles Schumann so treffend: „Am Wochenende trinken nur die Amateure.“ (Bin mir nach der Lektüre seines Wiki-Eintrags nicht mehr so sicher, wie charmant ich den Herrn finden soll. Knurr.)