Sonntag, 15. Januar 2023 – Staub und Mandelhörnchen
Meine uralte Anlage knarzt manchmal, wenn ich den Lautstärkeregler betätige. Erste Idee war: Die ebenfalls uralten Kabel, die jahrelang um die Boxen gewickelt waren in Umzugskartons, könnten etwas mitbekommen haben. Schlauberger F. meinte aber, wenn es nur knarzt, wenn ich am Regler rumschiebe, könnte da der Fehler sein – mal aufschrauben und nach Staub gucken?
Man ahnt es: Wir mussten nicht lange nach Staub suchen. Ähem. Faszinierend, was sich so in 40 Jahren ansammeln kann. Ich saugte liebevoll, so gut es ging, dann puschelten wir noch mit Q-Tips und Zahnstochern in den Eingeweiden des Sony-Klotzes rum, und dann war das Knarzen weg. Toll.
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Mein einziger Neujahrsvorsatz: endlich meine Schränke und Vorratsgläser leerkochen. Wenn es nicht absolut lebensnotwendig ist, werden kein neuer Reis, keine Nudeln, keine Linsen, keine Kichererbsen und vor allem keine Konserven mehr gekauft, sondern es wird endlich mal alles weggefuttert, was bei mir rumsteht. Frische Lebensmittel kaufe ich weiter, sonst sterbe ich an Skorbut.
Zu den Vorräten gehören auch diverse Mehle, die beim letzten Anfall von „Ich backe mein Brot selbst, das wär ja gelacht“ angeschafft wurden. Seit ich Brantner quasi vor der Nase habe, war der Anfall aber sehr schnell vorbei, denn dort schmeckt mir einfach so viel, was ich nicht mal ansatzweise in ähnlicher Qualität produzieren kann. Aber so fürchterlich schlecht waren meine Brote nun auch nicht. Also gab ich mir vorläufiges Brantnerverbot, setzte vor einer Woche einen Roggensauerteig an, aus dem teilweise gerade auch noch ein Weizensauerteig wird, und begann wieder zu backen. Das erste Hefetopfbrot ist schon aufgegessen, das erste Vollkornbrot noch in Arbeit und gestern buk ich das erste Sauerteigmischbrot.
Das postete ich auch auf Insta, wo mir ein Beitrag von @bilsandbytes auffiel, die Mandelhörnchen gebacken hatte. Beim Aufräumen meines Backschrankfaches vor Kurzem war mir die Marzipanrohmasse aufgefallen, die ich beim letzten Umzug aus dem Stockwerk über mir in diese Wohnung schon in der Hand hatte. Die musste jetzt weg, ich googelte nach Rezepten, fand ein nettes auf Chefkoch und verarbeitete die Rohmasse (haltbar bis 2017), eine Tüte gehobelte Mandeln und eine Tüte gemahlene. Statt Kuvertüre, die ich natürlich im Haus habe, gab ich zwei angebrochene Packungen Raspelschokolade in die Schüssel über dem Wasserbad, die ich vermutlich mal in zwei Jahren angeschafft und geöffnet hatte, als ich mir zum Geburtstag meine geliebte kleine Schwarzwälder Kirsch gebacken hatte. Beim Schmelzen merkte ich: Das schmilzt ja gar nicht, blödes Zeug. Mit ein bisschen Öl wurde der Billokram immerhin streichfähig, und so verzierte ich meine Mandelhörnchen halt mit dem Messer anstatt sie elegant zu tunken.
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Beim Aufräumen ist mir auch dieser Umschlag aufgefallen, in dem ich seit 2003 meine Eintrittskarten sammele, die im Jahresendbeitrag fotografiert (oder damals eingescannt) auftauchen. Sobald der Berg verbloggt ist, kommt alles in eine große Sichthülle, damit der Umschlag wieder ein Jahr gefüllt werden kann. #behindthescenes