Dienstag, 17. Januar 2023 – Weiterhin getting things done

Der Job, von dem ich gestern erzählte, wurde mir drei Tage vor Weihnachten in den Schoß gelegt. Außerdem kam zur gleichen Zeit noch ein zweiter dazu, der noch nicht hundertpro spruchreif ist, aber der mich ähnlich beschäftigen wird, vermutlich ab spätestens Februar. Genau da geht aber nun der erste Job los, und alle Planungen, die ich müde und vom letzten Jahr erschöpft mal großzügig auf „Januar bis März“ gelegt hatte, müssen jetzt im Januar erledigt werden. Deswegen bin ich latent hektisch unterwegs, aber komischerweise bekomme ich mehr Zeug gebacken, wenn ich viel zu tun habe als wenn ich theoretisch halbtags auf dem Sofa liegen könnte.

Trotzdem merke ich, dass mein Kopf gerade über zu viele Dinge nachdenkt, weswegen ich eine Taktik anwende, die mir schon öfter geholfen hat, abends besser schlafen und morgens konzentrierter anfangen zu können. Kein großes Geheimnis, und ihr macht das wahrscheinlich alle schon, aber ich halt nicht so oft: Ich schreibe abends schlicht auf, was alles erledigt ist und womit ich mich morgen, übermorgen, in einer Woche beschäftigen muss. Termine stehen eh im Kalender auf dem Laptop – auch solche Dinge wie „Biokiste“, die am Freitag kommt, einfach damit ich es auf dem Schirm habe. Aber Kleinkram wie „Fahrrad zur Reparatur bringen“, wovor ich mich seit Wochen drücke und mir deswegen ewig Vorwürfe mache, stand eben gestern auf dem Notizzettel, den ich Montagabend angelegt hatte, und deswegen brachte ich gestern endlich mein Fahrrad in Joes Garage (Empfehlung).

Jetzt wo mein Vertrag mit der Stadt da ist, kann ich auch endlich die Künstlersozialkasse anrufen, über die ich als Freie krankenversichert bin. Ob ich die Mitgliedschaft dort für wenige Monate aussetzen kann, habe ich auf der Website nicht ganz kapiert, und deswegen muss ich leider nachfragen. Vor diesem Anruf graut es mir seit Dezember, aber watt mutt, datt mutt.

Mittags bereitete ich erneut den Korianderdip zu, den ich schon Montag auf mein Mittagessen gegeben hatte. Gestern gab es zur Handvoll Koriander neben Knoblauch, Chili und Tahini noch eine halbe grüne Paprika, die wegmusste. Ebenso mussten Pastinaken weg, aus denen ich Püree machte. Die rohen Möhren (Team Rohe Möhren forever!) konnte ich so gleich in zwei schlotzige Sachen dippen, auf denen noch eingelegte Zwiebeln lagen und, natürlich, zwei Esslöffel Crispy Chili. Dazu Tofu. Hervorragendes Essen.

Zur Belohnung für all die Dinge, die ich hingekriegt habe und die hier nicht stehen, und zur Feier des Vertragsabschlusses gingen F. und ich abends in die Schreiberei, wo wir uns fies mit dem Sommelier verquatschten, zwei Flaschen schönen deutschen Weißwein tranken, ich mit einer Auster haderte, aber sehr zufrieden ins Bett fiel. Zu spät und zu betrunken. Das wird ein interessanter Arbeitstag heute.

(Edit: F. reichte die Weine nach: Riesling Schwarzer Herrgott Großes Gewächs 2016 – mehr Frucht als Kieselsteine, bleibt lange, verändert sich quasi alle fünf Minuten im Glas. Desser- und Absackwein: Riesling Bernkasteler Badstube Auslese 2010, ordentlich Restsüße, aber nicht so viel, dass es sich wie Zuckerwatte anfühlt. Der ließ sich überraschend gut auch ohne Süßkram trinken.)