Freitag, 22. März 2024 – Adonis und Oliven
Mit F. ein zweites Mal „Die Passagierin“ gesehen. Macht auch aus dem Rang keinen Spaß, hat uns aber erneut sehr gut gefallen und den Rest des Abends beschäftigt.
Nach dem ersten Besuch wollten wir dringend irgendwo hin, wo es uns immer gut geht, also wurde es das charmante Waltz, wo wir sonst immer gut gelaunt reinrollen und viel Spaß mit viel Rotwein haben. Nach der Oper waren wir aber erschüttert und überwältigt – und sahen anscheinend auch so aus. Wenn ich mich richtig erinnere, kamen nacheinander Cheffe und eine der Servierkräfte jeweils zweimal zu uns an den Tisch, um nochmal und nochmal nachzufragen, ob’s uns denn wirklich gut ginge.
Gestern war es schon zu spät für das Waltz, aber noch früh genug für unseren anderen Wohlfühlort in München: die Bar Tantris. Die Küche hatte schon fast geschlossen, aber einen sehr guten Käseteller gab’s noch, und dazu die gewohnt optimale Betreuung durch den Barchef. Es wurde zum Käse ein Adonis, darauf folgte ein extrem klassischer Martini mit drei Oliven drin, der vermutlich erwachsendste Cocktail, den ich je hatte. Dann ließen wir uns einen Martinez schmecken, den ich in der Bar bisher zweimal mit Rum hatte, was für mich der tollste Drink ever war, aber auch die Gin-Variante, also das Original, gefiel. (Rum ist mir trotzdem gerade lieber.) Als Rausschmeißer bat ich um einen Drink, der irgendwie um alles ein Schleifchen bindet, und das wurde dann, perfekter Name auch noch, ein Last Word.
Lustigerweise wurden wir auch gestern nach dem Platznehmen an der Theke gefragt, wie’s uns denn ginge; obwohl wir ja schon wussten, was in der Oper auf uns zukommen würde, hatte es uns erneut so mitgenommen wie beim ersten Mal. Vielleicht nicht ganz so wuchtig, aber immer noch genug, um etwas stiller zu sein als sonst. Aber wie im Waltz war das auch in der Bar kein Problem. Ich wusste das sehr zu würdigen, dass wir mitten im Freitag-Händehoch-Wochenende-Trubel einfach nur da sitzen und nippen konnten.