Mittwoch, 12. Juni 2024 – Lesen und schreiben

Den Vormittag im Home Office mit einem eigenen Buchkapitel zugebracht.

Mittags Reste von vorgestern, natürlich wieder der Meal Plan.

Für diesen lustigen Teller kochte ich erstmals Dinkel, nachdem ich mir ergoogelt hatte, was dieses „Farro“, über das ich dauernd in US-Videos stolpere, überhaupt ist. Der gute alte Dinkel wird gekocht wie die guten alten Linsen: einfach mit einem Lorbeerblatt in kochendes Wasser werfen und ordentlich salzen und vor allem pfeffern. War großartig. Dazu röstete ich Blumenkohl im Ofen an, weil ich keine Lust auf rote oder gelbe Bete hatte. Die ebenfalls im Ofen gerösteten Kichererbsen wurden im Food-Prozessor grob zerhackt und bekamen ein paar Teelöffel getrockneten Oregano und Thymian. Zu allem gab’s Salat, ein Koriander-Minz-Dressing und als Topping kurz angeröstete Haselnüsse, Kürbiskerne und Hanfsamen (die kannte ich auch noch nicht) sowie eingelegte Schalotten. Bin weiterhin begeistert.

Nachmittags gönnte ich mir eine kleine Auszeit, weil ich gefühlt seit letztem August einem Ziel hinterhergerannt war, das ich nun endlich erreicht hatte. Ich genoss die komplette dritte Staffel von „Hacks“ und mochte sie genauso gerne wie die ersten beiden, auch wenn ich wieder, genau wie in den ersten beiden, mit dem total aus dem Nichts kommenden Konflikt haderte, der uns in die nächste Season begleiten wird. Das fühlt sich jedesmal komplett an den Haaren herbeigezogen an, lasst das doch bitte einfach. Wir schalten auch alle wieder ein, versprochen.

Den letzten Tag der Leichtathletik-EM per TV genossen und mich an das schöne Stadionerlebnis von vor zwei Jahren in München erinnert. Das hatte ich damals nicht verbloggt, sondern nur vertwittert. Der ganze August 2022 besteht nur aus vier Einträgen, und der letzte ist der zu Papas Tod.

Ich wies neulich auf zehn Romane hin, die uns etwas über die alte und neue Bundesrepublik erzählen. Einen davon habe ich bereits durchgelesen („Als ich mit Hitler Schnapskirschen aß“), den zweiten legte ich gestern zur Seite: „Die Riesenzwerge“ von Gisela Elsner ist bestimmt supi, ich fand das erste Kapitel auch großartig, aber durch das zweite musste ich mich schon etwas quälen, das dritte las ich quer und das vierte überblätterte ich gestern, bevor ich das Buch auf den Zurückgeben-Stapel auf den Küchentisch legte.

Stattdessen wandte ich mich einer spontan aus der Stadtbücherei mitgenommenen Graphic Novel zu: dem ersten Band von „Vatermilch“ von Uli Oesterle, ein stark autobiografisch gefärbtes Buch, wie das Nachwort verrät. Es geht um einen (halbfiktiven) Oesterle und seinen alkoholkranken Vater, der die Familie Mitte der 1970er Jahre in München verlässt.

Eine Location erkannte ich natürlich sofort, weil sie heute quasi noch genauso aussieht:


Von Oesterle hatte ich begeistert „Hector Umbra“ gelesen, vor … *checks blog* … 15 Jahren und danach nichts mehr von ihm gehört, was ich immer bedauert hatte. „Vatermilch“ gefällt mir außerordentlich gut, der zweite Band von vieren liegt hier auch schon, auf die nächsten beiden werde ich wohl noch warten müssen. Aus dem Nachwort erfuhr ich außerdem, dass Oesterle 2017 noch den Sammelband „Kopfsachen“ herausgebracht hat, den lieh ich mir eben zwischen dem Tippen aus.