Montag, 9. September 2024 – Nordish

Statt 28 bis 30 Grad und dusseliger Sonne waren es gestern endlich, endlich nur noch 20 Grad, morgens sogar noch weniger, und: Es regnete. Es regnete gar herrlich, als ich gegen 7 Uhr unter meinem kleinen Knirpsschirm zum Auto ging, ich freute mich über funktionierende Scheibenwischer und genoss meinen Lieblingsausblick auf dem Weg zur Arbeit in feinstem Bindfädenniederschlag: Ein weiter Blick über perspektivisch total hübsch angeordnete Bergketten im Morgennebel mit kleinen Playmobilhäusern drauf, der mich immer fasziniert, weil mich Berge auch nach zwölf Jahren hier unten noch faszinieren und ich gerade diese hintereinander aufragenden Hügel und Kuppen so spannend finde.

Das fiel mir erstmals auf, als ich Zug fuhr und plötzlich aus dem Münchner Flachland so komische Nupsis in den Himmel wuchsen und ich unwillkürlich laut sagte: „Oh, Berge!“ Es war netterweise niemand in der Nähe im Zug, der mich hätte einweisen können, aber seitdem denke ich innerlich immer bei Bergen „Oh, Berge!“ Das hört nicht auf, toll auszusehen. Ich glaube, ich war in meinem früheren Leben ein Hund: „Oh, Berge, the strangest things!“ – „Oh, mein Lieblingsmensch, gleich mal ranwerfen.“ – „OH, ESSEN!“

Ich freute mich den ganzen Tag über die herrliche Kühle und den ab und zu erneut einsetzenden Regen. Nur als ich mal schwere Akten von einem Bürotrakt zum nächsten tragen und dabei über den Hof musste, war ich kurz angestrengt, denn mein Schirmchen reichte halt nur dafür, die alten Unterlagen zu schützen, während ich ein bisschen nass wurde. Aber nass durch Regen ist so tausendmal toller als nass durch Hitzeschweiß. Tach, Herbst, du gutes, altes Ding, ich konnte dich wirklich nicht mehr erwarten.

(Habe hier keine Teekanne OMG!)