Dienstag, 10. September 2024 – Wäscheklammern
Kleinkram erstanden. Ich merke jeden Tag in der Zweitwohnung, dass mir Dinge fehlen, über die ich in der Erstwohnung gar nicht mehr nachdenke.
Ich erwarb letzte Woche zum Beispiel endlich tiefgefrorene Edamame und Erbsen, die ich gerne in alle Pfannengerichte werfe, weil sie so hübsch grün aussehen. Als ich die Beutel für die Erstverwendung aufgeschnitten und das Gemüse entnommen hatte, wollte ich, wie gewohnt, die Beutel mit Wäscheklammern wieder verschließen – nur dass ich hier keine Wäscheklammern habe. Einen Tag später wollte ich prüfen, ob mein frisch gebackener Kuchen schon durch war und griff innerlich nach Zahnstochern – nur dass ich hier keine Zahnstocher habe. Ich musste einen Brief beantworten bzw. einen Bogen ausfüllen und den dann per Post verschicken – nur dass ich hier keine Umschläge und keine Briefmarken habe.
Mir fällt jeden Tag irgendeine Kleinigkeit auf, die fehlt, und das nervt mich schon sehr, ständig beim Woolworth vorbeischauen zu müssen, weil die halt lauter Kleinquatsch für wenig Geld haben. Wobei ich mich bei der derzeitigen Doppelbelastung von zwei Wohnungsmieten schon bei allem frage, ob es sein muss. In diesem Fall habe ich mir für zwei Euro zwanzig Wäscheklammern gegönnt sowie Umschläge und Briefmarken. Die Zahnstocher habe ich mir verkniffen, weil man einen Kuchen auch mit einer Messerklinge prüfen kann, wie es das Mütterchen immer macht. Aber ich ahne, dass ich beim nächsten Kuchen doch noch schwach werde und für MILLIARDEN TALER eine Box gespitzte Holzstäbchen erwerben werde. Die ich ernsthaft nur dazu habe, um sie in heiße Kuchen zu pieksen. Vielleicht doch noch mal überdenken.