Wie mir Frau Croft immer sympathischer wird

Ach ja, Angelina Jolie. Sie ist mir zum ersten Mal in Hackers aufgefallen, einem unsäglichen schlechten „Thriller“, der sich mit dem Cyberspace befasste. Ich weiß noch, dass ich den ganzen Film lang ihre Lippen und ihre raspelkurzen Haare angeschmachtet habe. In Gia fand ich sie dagegen völlig überzogen, genau wie in Girl, Interrupted. Aber ich muss zugeben, dass ich sie einfach verdammt gerne anschaue, so zuletzt in Sky Captain oder sogar im Komplettreinfall Taking Lives. Je mehr ich über sie lese, desto sympathischer wird mir die kleine Verrückte, einfach, weil sie so eine kleine Verrückte ist. Und für den Satz „Tattoos sind wie Gebete“ aus dem wirren Interview mit der SZ mache ich sie zum Babe des Tages.

SZaW: Grundsätzlich: Was bedeuten Ihnen Tätowierungen?

Jolie: Erstens: Tattoos muss man sich verdienen. Zweitens: Tattoos sind wie Gebete. Drittens: Ich glaube, Sie kapieren das sowieso nicht.

SZaW: Wie bitte?

Jolie: Ihnen fehlt der nötige Ernst. Ich könnte Ihnen jetzt erzählen, wie ich mir ein Tattoo für meinen Sohn habe stechen lassen, das Unglück und Leid von ihm abhalten soll, und was für ein Gefühl das war, als ich eins wurde mit dem Schmerz – aber das führt zu nichts. Sie würden es nicht verstehen.

SZaW: Das ist nicht nett. Nächstes Thema: Die Klatschpresse hat ja …

Jolie: Wissen Sie, was ich glaube? Dass Sie auch so ein kleiner Klatschjournalist sind. Sie wollen gar nicht philosophisch mit mir reden.

SZaW: Doch.

Jolie: Ich kenn das. Am Ende wird wieder alles verzerrt und verkürzt wiedergegeben.

SZaW: Nein.

Jolie: Wenn nicht von Ihnen, dann von Ihrem Redakteur.

SZaW: Ich bin der Redakteur.

Jolie: Ich sag jetzt jedenfalls nichts mehr. Die Zeit ist sowieso um.

11 Antworten:

  1. ich find, die sieht aus wie die dunkle schwester von courtney love. junkiehaut mit dürren ärmchen und dicken lippen. und die tattoos können gebete sein, aber in allererster linie sind sie scheiße. und die intervies die ich im TV mit ihr gesehen habe, da hing ich nicht an ihren lippen, sondern fragte mich, bitte was die gute intus hat, um so verpeilt zu sein.

    (so. genug gemault für neinen normalen dienstag. :)

  2. Und die Interviews in der SZ sind doch eh alle komplett erfunden, oder? Ich erinnere nur an diesen oberpeinlichen Tom Kummer-Skandal.

  3. Köstlich!

  4. Das ist wunderbar. Ich liebe diese Art des “Verrücktseins”, des aus-der-Rolle-Fallens.

  5. Arroganz gepaart mit unglaublich gutem Aussehen. Mag ich.

  6. Im Ansatz ganz gut, schön wenn ein Interview nicht nur zur Eigenwerbung “gehalten” wird, dann aber meine ich ein wenig Zickigkeit feststellen zu können…

  7. Eine Frau, die mal mit Billy Bob Thornton verheiratet war und dessen Blut in einer Phiole um den Hals getragen hat, muss man einfach lieben.
    Kummer war im SZ Magazin, nicht SZ. Die Interviews der SZ gibt es seit neustem auch als Buch.

  8. da hat man die möglichkeit, in der presse den ewigen frieden anzumahnen, mozart zu preisen, welträtsel lösen zu helfen und ähnliches – aber nein, man zickt rum, gefährdet den arbeitsplatz des interviewers und quakt über tätowierungen (zugegeben, doofe fragen verursachen manchmal doofe antworten). ausserdem sollte der guten ein mäntelchen gespendet werden, damit sie nicht friert. schaut man nämlich im google/bilder nach, um herauszufinden wie sie wohl aussehen mag, stellt man fest, dass sie nur unterwäsche besitzt. frauen befreit euch !!!

  9. mich hat das Interview schon beeindruckt. Vor allem hatte ich den Eindruck, dass die zierliche Jolie den Fragesteller glatt an die Wand gesdrückt hat. Sie hatte eine Präsenz, die der Mann gar nicht bringen konnte. Sie mag einen an der Klatsche haben. Damit macht sie es den scheinbar Normalen aber wirklich nicht leichter.

  10. Anke Gröner » Wie mir Frau Croft immer sympathischer wird
    Anke Gröner macht auf eine hervorragendes Interview mit Angela Jolie in der SZ
    aufmerksam:

    SZaW: Grundsätzlich: Was bedeuten Ihnen Tätowierungen?

    Jolie: Erstens: Tattoos muss man sich verdienen. Zweitens: Tattoos sind wie Gebete….

  11. Ich hatte ein wenig den Eindruck, die Jolie wollte in erster Linie über Ihre Arbeit als UN-Botschafterin etc reden und war deshalb etwas zickig, als der Reporter Ihr mit dem Schmerz-Thema kam (Es gab noch ein paar Fernsehinterviews u.a. auf BBC, bei denen es natürlich um ihr Adoptivkind etc. ging und da war sie ganz Princess Charming).

    Andererseits ist das aber verständlich, da dies Thema in ihrem Fall nun wirklich ziemlich abgedroschen ist. Andere Interviews in der SZ waren da schon wesentlich weniger offensichtlich.