Schokomuffins mit Schokoschlotz
ankegroener: Heutiges Vorhaben: Satayspieße (ohne Spieße) mit Erdnusssauce. Mein Leben ist ein Ponyhof.
_Lu: @ankegroener :auch wenn ich hier durchs Rheinland gurke, ich LES DAS ALLES MIT! :)
ankegroener: @_Lu You woke the beast.
Ich backe seit Tagen Muffins. Ja, ich weiß, Lu wollte mir eigentlich gutes und gesundes Essen beibringen, das hat sie ja auch, aber dummerweise habe ich beim Kochen gemerkt, dass auch Backen ne ganz töfte Sache ist. Und deswegen backe ich seit Tagen Muffins.
Google hat mir ein Rezept für Apfelmuffins ausgespuckt, das recht lecker war. Das war vorgestern. Gestern dachte ich mir während des sturzlangweiligen HSV-Spiels, ach, die Birnen müssten ja auch noch weg, bevor sie vergammeln, zack, während der Halbzeit mal eben ein Blech in den Ofen gehauen. Und heute kam dann die Krönung: Schokomuffins.
Die habe ich nach diesem Rezept hergestellt, das ich etwas vereinfacht habe, was die Maße angeht. Also nix mit 113 Gramm Butter – 100 tun’s auch. Und hiermit eröffne ich den ersten Rezeptpost in diesem Blog mit eigenem Fressfoto. Das habt ihr jetzt davon.
100 g Butter
200 g Zucker
2 Eier
in eine Schüssel geben und schaumig schlagen. In einer weiteren Schüssel
100 g Mehl (Typ 405)
1 TL Backpulver
1 Prise Natron
1 Prise Salz
40 g entölten Kakao
mischen, ohne dabei die Küche zuzustauben. Die trockenen Zutaten langsam zur Zuckereierfettmasse hinzugeben, schön weitermixen und wenn alles hübsch gleichmäßig aussieht, noch
120 ml Milch
dazukippen. Davor möglichst den Mixer von der höchsten Stufe runterschalten, denn sonst ist man nicht nur kakaobestäubt, sondern jetzt auch noch milchverspritzt. Ich nehme an, den Müttern unter uns wird das aber nix ausmachen.
Den Ofen auf 190° vorheizen, den leckeren Schlotz – oder das, was nach dem „Ich probier mal nen Teelöffel“ noch übrig geblieben ist – auf zwölf Muffinförmchen verteilen, ca. 25 Minuten backen, fertig.
Ich habe noch ein paar Schokostückchen in die Masse geworfen, was aber nicht nötig gewesen wäre. Die Muffins sind wunderbar flauschig und locker und schokoladig, da stören die Bröckchen das kuschelige Beisammensein nur. Meine sind außerdem auf den Boden abgesunken, weswegen ich erst die Papierförmchen von den Muffins gelöst, dann den Muffin gegessen und dann das Förmchen ausgeleckt habe. Nicht sehr damenhaft, aber wir sind ja unter uns. Ist von der Einsaugefahr ungefähr gleichzusetzen mit nem Ikea-Hotdog.
Ich wollte der Glasur oder dem Frosting trotz des ersten Fehlschlags noch eine Chance geben. Bis jetzt habe ich bei Muffins nie irgendeinen Klecks oben drauf vermisst, aber ich dachte, wenn alle das so machen, mach ich das mal nach. Die Schokobuttercreme aus dem verlinkten Rezept ist auch un-fass-bar lecker und schokoladig und butterig, aber meiner Meinung nach hat sie nix auf einem Muffin verloren. Ich erzähl euch trotzdem mal, wie ich sie gemacht habe, denn auch hier habe ich das Originalrezept ein wenig runtergedummt.
80 g Zucker
2 Eiweiß
miteinander vermixen. Dann – laut Rezept teelöffelweise, geht aber auch in zwei, drei Brocken –
150 g zimmerwarme Butter
dazurühren. Wie gut, dass ich einen neuen Mixer habe, denn bis aus Butter Buttercreme geworden ist, vergehen schon gerne mal zehn, 15 Minuten. In der Zeit habe ich ein bisschen im Internet gelesen, das ich mit der linken Hand navigiert habe, während die rechte damit beschäftigt war, den Mixer in der Schüssel zu bewegen, die ich mir zwischen die Beine geklemmt hatte. (Nein, ich will keine Küchenmaschine. Ich mag Mamas alte Rührschüsseln aus Plastik UND ICH HAB EINEN NEUEN MIXER.)
Wenn die Masse nicht mehr grobkörnig aussieht, sondern sich wie durch Zauberhand (UND EINEN NEUEN MIXER) in eine cremige Creme voller Cremigkeit verwandelt hat, noch
50 g geschmolzene, bittere Schokolade
unterrühren. Im Rezept steht was von 100 g; 50 tun’s für den Geschmack auch, allerdings ist die Creme dann nicht ganz so schick tiefbraun. Eher so Billigsonnenbankbraun.
Wenn die Muffins ein bisschen abgekühlt sind, kann man die Creme auf den Muffins verteilen. Nach dem Dekorieren schleppt man dann zwei Muffins ins Wohnzimmer, holt Omis Kaffeegeschirr aus dem Schrank, guckt sich die Muffins auf einer Untertasse an, auf einem Teller und bleibt dann doch bei der ovalen Platte. Die fotografiert man dann zehnmal auf dem dunkelbraunen Tisch, wobei man fünfmal irgendwas Blödes im Hintergrund übersieht und dreimal nicht scharfstellt. Dann noch fünfmal auf dem weißen Sessel, obwohl man schon ahnt, dass das nicht so toll aussieht. Aber wir sind ja neu hier. Dann beschäftigt man sich noch ne Runde mit dem Ausschneidewerkzeug im Photoshop, weil das das einzige Werkzeug ist, das man kennt, und dann kocht man sich eine Runde grünen Tee mit Orangenblüten, tippt im WordPress rum und klickt auf „Publish“.
Und während man das alles gemacht hat, hat der Kerl wahrscheinlich die anderen Muffins schon weggehauen. Muss ich wohl noch ein Blech machen.
Nebenbei: Das Fleisch für die Satay-Spieße mariniert natürlich seit Stunden vor sich hin. Ist klar.