Ein nöliges Danke an den Herrn von Screwtape’s, der mir damals, als ich alle Buffy-Staffeln durchgeguckt hatte, natürlich noch das Spin-Off Angel ans Herz gelegt hat. Erste Reaktion: nee, erstmal Pause machen von Dämonen und Vampiren. Aber nach House, den Simpsons und der zweiten Runde der Gilmore Girls (kann man ja gar nicht oft genug sehen), dachte ich mir, ach, wie geht’s denn eigentlich dem Mann mit dem wehenden Mantel, den er gerne auszieht, und dem sorgenvollen Blick, der wie gemacht scheint für Teeniemädchen. Daher ein weiteres Danke an die Leute, die mich auf den Verleihshop aufmerksam gemacht haben, den ich mit Angel gerade erfolgreich anteste. Was natürlich auch heißt: weiterhin keine Lust auf Kino und Leute und Tacomief, sondern schön gemütlich auf dem Sofa mit der Schnuffeldecke DVD gucken, wo ab und zu der Kerl vorbeikommt, einen Spruch über sein Gemächt macht und wieder in irgendein anderes Zimmer verschwindet.

Ah, the good life.

Spacko-Server, doo.

(Erster Blogeintrag vom neuen Macbook, übrigens. Yay. Jetzt stelle ich das kleine, schnuffige SCHEISSLANGSAME G3-iBook bei meinen Eltern ab, wo ich vor sechs Jahren schon meine alte 386er-Windows-Fräse abgestellt habe.)

Wir unterbrechen unser normales Programm für: ausschlafen, rumkuscheln, keine Fenster putzen, Bettdecke mit aufs Sofa nehmen, zweite Staffel House, neunte Staffel Simpsons, lecker Salätchen, viel Kaffee, Zeitung lesen, Nintendo DS spielen, rumlungern, heute nacht den Super Bowl gucken, natürlich im Peyton-Shirt, morgen wieder ausschlafen und dann … mal weitersehen.

Wochen später habe ich dann auch das Protokoll der Sendung im Deutschlandradio gefunden, in der mein Blogeintrag über Opa zitiert wurde. Hier isses.

Überall da, wo „Aus einem Tagebuch“ steht, müsste eigentlich „Aus einem Weblog“ stehen, aber nun gut.

Bo Lundberg, Illustrator. Der Mann hat auch schönes Zeug für die Küche gemacht (siehe „Products“ auf seiner Webseite). Ein gar wundervolles Schneidebrett gibt es bei JosephJoseph online zu erwerben.

(Bitte lasst mich nicht mit der Josephseite alleine … nehmt mir mein Geld weg, schickt mich zum Golfen …)

Immerhin hat er Humor: Kevin Federline macht Werbung.

(via The Superficial)

Jon Stewart beschäftigt sich mit der diesjährigen State of the Union. Nebenbei: Comedy Central (US) zeigt jeden Tag Highlights, Comedy Central (D) die ganze Show in diesem Ding they call the internet.

Superjugendflashback, selbstgemacht: Weil ich beim letzten Kosmetikkauf anscheinend mit dem Kopf ganz woanders war, hatte ich gestern morgen beim Schminken die große Freude festzustellen, dass ich anscheinend keine schwarze Mascara gekauft habe (wer achtet denn schon auf die doofen Farbpunkte auf dem Deckel). Und so durfte ich nach 20 Jahren mal wieder mit – blauer Wimperntusche das Haus verlassen.

Morgen stopfe ich mir Socken unter die Jacke als Schulterpolster. Und strick noch schnell ein paar Stulpen.

Stefan Gabányi erklärt in der SZ, wie man einen vernünftigen Martini rührt und gibt auch gleich ein paar Wodka-Empfehlungen:

„Bei professionellen Blindverkostungen landet Gorbatschow, ein preisgünstiger Wodka aus Berlin, regelmäßig auf den vordersten Plätzen; bei Leuten, die sich von der Masse absetzen wollen, nützt selbst der Durchsichtigkeit in Herkunft und Substanz versprechende Name des Ex-Präsidenten nichts (die sollten es einmal mit Jelzin versuchen, echtem Prekariats-Treibstoff im drei Liter Tetrapack).

Die 80er-Jahre-Pop-Art-Kampagne des schwedischen Destillats Absolut markierte den Beginn des Marken-Hype in der internationalen Wodka-Szene. Gerade wegen seines anhaltenden Erfolges ist Absolut jedoch bei TrendSchnöseln längst unten durch.

Ähnliches wird bald auch Grey Goose widerfahren, einem französischen Label, dessen leichtes Zitrusaroma vor einigen Jahren bei den Damen in New Yorks Creative Departments Furore machte. Der exklusive Preis tat ein Übriges: Grey Goose war der erste Wodka auf dem US-Markt, der die Schallgrenze von 30 US$ pro Flasche durchbrach. Sein potentieller Nachfolger schlägt mit 50 US$ zu Buche. Er kommt auch aus Frankreich, heißt Jean Marc XO und überzeugt durch ein nahezu körperloses Mundgefühl, das etwas Glashaftes an sich hat.“

Ich finde ein „körperloses Mundgefühl, das etwas Glashaftes“ hat, ja zwar eher eklig, aber es klingt schon hübsch.

Klowand-Phänomen, diesmal mit YouTube: Patrick Goldstein schreibt in der L.A. Times über user-generated content.

„Whether it’s (Jennifer) Hudson, lonelygirl15 or Jade Goody, the foul-mouthed ex-nurse who, thanks to her antics on Celebrity Big Brother, is just as celebrated in England as Posh Spice, celebrity has been rudely down-marketed and democratized. As Aaron Sorkin so eloquently put it the other day, complaining about the blogger influence on media coverage of his Studio 60 on the Sunset Strip TV drama: “We live in the age of amateurs.”

Sorkin may spend much of his show exploring the conflict between artists like himself and soulless media conglomerates, but in the new era of You Stardom, Sorkin and GE are in the same leaky boat. Just as the music industry saw its business crumble before its eyes as kids began sharing songs from unauthorized downloading services, media behemoths are scrambling to protect their content as it migrates to YouTube.com and other fan-driven video sites.

“Ultimately these big media companies are all wrestling with the same thing ”” the power is being taken out of their hands,” says Jordan Levin, the onetime WB network chief who now helps run Generate, a production and management firm active in Internet projects. “This is an industry that for its entire history has imposed its model on consumers. They’ve always said, ‘We’ll tell you when you’ll watch our TV show or see our movie.’ But that’s fundamentally changing. The whole structure of people who control content is being supplanted by the content users themselves.”

For Web junkies like me, YouTube is a TV network unto itself. If I missed Bill O’Reilly’s visit to The Colbert Report, I can watch it on YouTube. It doesn’t matter if I’m looking for something as frivolous as the cartoon rap George Washington or something as weighty as Undercover Mosque, a riveting new documentary on Britain’s Channel 4 about the radicalization of mosques in England. No one limits my choices. YouTube’s content is shaped by enthusiasts, not a network programmer who thinks a clip would be a lot more relatable to women over 30 if only it had a likable next-door neighbor in it.“

All the King’s Men

All the King’s Men (Das Spiel der Macht) erzählt die Geschichte eines fiktiven Gouverneurs von Louisiana in den 50er Jahren, der zunächst sehr idealistisch in die Politik geht und schließlich der Macht erliegt. Sean Penn spielt die Hauptrolle, und neben ihm versammeln sich Jude Law, Kate Winslet, Anthony Hopkins, Mark Ruffalo, James Gandolfini, Patricia Clarkson und Kathy Baker. Der Film ist wunderschön gefilmt, viele Bilder sehen aus wie Gemälde, die Südstaaten funkeln durch Landschaft, Gebäude und Tradition – und trotzdem ist All the King’s Men ein Schnarcher vor dem Herrn geworden. Viele bedeutungsschwangere Dialoge sagen eigentlich gar nichts, und Sean Penns übereifriges Spiel macht seine Figur lächerlich statt nachvollziehbar. Ich hab den Film eine Stunde lang ertragen und dann lieber was anderes in den DVD-Player geworfen.

Unknown

Ein Mann wacht aus einer Bewusstlosigkeit auf, schaut sich um, entdeckt drei weitere Männer, zwei davon gefesselt, einer mit einer blutigen Nase. Der Mann schaut sich um, findet sich in einem Gebäude mitten im Nichts wieder, aus dem man anscheinend nicht entkommen kann. Er kann sich an nichts erinnern – und die anderen Männer, die nach und nach wach werden, auch nicht.

Unknown hat einen cleveren Einstieg, denn genau wie die Männer weiß auch der Zuschauer zunächst nicht, was passiert ist und wer die Kerle sind. Im Laufe des Films sind wir dann den Akteuren teilweise ein bisschen voraus, teilweise werden wir aber genauso überrascht wie die Jungs. Kein großer Film, nichts wahnsinnig Neues, aber doch eine solide gemachte Fabel über Gut und Böse und was uns definiert. Und ein paar Schnuckis zum Angucken (Greg Kinnear, Jim Caviezel, Barry Pepper, Jeremy Sisto).

The Black Dahlia

58 Minuten und keine länger. The Black Dahlia (Black Dahlia) beruht auf einem Roman von James Ellroy. Ja, der, der auch L. A. Confidential geschrieben hat. Das Setting ist bei beiden Filmen/Büchern das gleiche: Los Angeles in den 40er Jahren, ein Verbrechen geschieht, und ein paar Polizisten versuchen es aufzuklären. Was bei L. A. Confidential ein Meisterwerk geworden ist, ist bei The Black Dahlia gepflegte Langeweile. Die Kamera versinkt geradezu in Sepiatönen, die Kostüme sehen aus, als wären sie noch nie getragen worden, und auch hier wimmeln die Dialoge und der Off-Text von Slangausdrücken, die die kurzen Sätze noch kerliger machen sollen. Hat bei Confidential geklappt, bei Dahlia nicht. Was auch daran liegen könnte, dass sowohl Josh Hartnett als auch Aaron Eckhart als Polizisten anscheinend keine Ahnung hatten, was sie in diesem Film sollen. Allein Scarlett Johansson passt, aber die sollte meiner Meinung nach sowieso immer in Kostümen der 40er Jahre rumlaufen und sich bitte nie den roten Lippenstift abwischen. Einige Bilder und Kamerafahrten werden mir wegen ihrer Brillanz und ausgefeilten Anordnung im Gedächtnis bleiben, aber ich konnte sie leider nicht mit einer halbwegs unterhaltsamen Story in Verbindung bringen.

Monster House

Animierte Gruselstory für Kinder – und für Ankes, die Nerven wie gekochte Spaghetti haben und deshalb bei unheimlichen Filmen gerne mal vorspulen und auf jeden Fall Licht anmachen, wo es nur geht. Monster House erzählt die Geschichte eines Jungen, der mitansehen muss, wie das Haus gegenüber zum Leben erweckt und nicht nur Dinge, sondern auch Menschen in sich lockt und nicht wieder herauslässt. Mit seinem besten Freund und einem plötzlich auftauchenden Mädchen (damit wir auch noch ein paar Hormon- und Pubertätswitze reißen können) versuchen sie, „die Erwachsenen“ von ihrer Story zu überzeugen.

Der Film ist komplett animiert, was ihn einerseits charmanter sein lässt als Kinderzirkus wie Die Goonies oder ähnliches. Andererseits muss man so mal wieder 90 Minuten Menschen angucken, die nicht wie Menschen aussehen, sondern wie miese Karikaturen. Und damit meine ich nicht mies wie in „Böslinge in gezeichneten Disney-Filmen und damit okay“, sondern mies wie in Polar-Express oder ähnlichem Müll. Die Geschichte ist anfangs schön schnell und unheimlich, verkommt dann aber allmählich zu einer sehr seltsamen Story, die ich für Kinder zu schräg und für Erwachsene zu bescheuert fand.

Seit gestern hängt auch endlich mein Weihnachtsgeschenk an mich selbst: Zettel’z von Ingo Maurer. Mir tun meine Wurstfinger weh, weil man winzige Plastiknupsis auf die filigranen Metallstäbe fädeln muss, damit diese nicht durch den extrem billig aussehenden Maschendrahtzylinder rutschen. Keine Arbeit für „Ach, das passt schon irgendwie“-Gröner.

Und wieder was gelernt: 240 Watt sind VERDAMMT hell.